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Finger weg Herr Doktor!

Finger weg Herr Doktor!

Titel: Finger weg Herr Doktor! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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gemeldet, und die neue Stationsschwester macht mächtiges Aufhebens davon.«
    Sie erreichten den Lift. Sir Lancelot seufzte tief. »Was für eine Vergeudung!« - »Ich verstehe nicht.«
    Er drückte den Knopf für das oberste Stockwerk. »Du, Tottie, eine erstklassig ausgebildete und erfahrene Krankenschwester, wirst ab morgen in einer Woche für die Menschheit verloren sein.«
    »Aber, Lancelot, du weißt doch, um wieviel lieber ich für dich sorge.«
    »Zweifellos, zweifellos, ich finde es nur tragisch.«
    »Was soll ich deiner Meinung nach tun? Weiterarbeiten? Lady Spratt, eine arbeitende Ehefrau?«
    »Nein, nein, daran ist gar nicht zu denken.«
    »Würdest du mir bitte freundlicherweise sagen, was du eigentlich denkst?«
    »Wenn du den unleugbaren Erfolg in deiner Karriere bedenkst und die zahllosen Vorteile, die er mit sich bringt, wirst du es dir vielleicht zweimal überlegen, ob du ihn mit der so weltlichen Einrichtung der Ehe vertauschen sollst?«
    »Nein.«
    »Ich meine, es gibt nur wenige Oberschwestern, aber viele Gattinnen auf der Welt.«
    »Worauf willst du eigentlich hinaus? Ich kann dir nicht folgen, Lancelot. Zuerst möchtest du in einem Jahr heiraten, dann in ein paar Monaten, dann rufst du mich an und sagst, du kannst es kaum erwarten,
    und wir müssen unbedingt nächste Woche heiraten. Kannst du dich nicht endlich entschließen?«
    »Es ist ein großer Schritt im Menschenleben, der reiflicher Überlegung bedarf.«
    Sie erreichten das Dachgeschoß.
    »Du versuchst doch nicht schon wieder auszusteigen?«
    »Ich? Keine Rede davon.«
    »Das möchte ich auch sehr hoffen.« Sie entfernte sich mit festem Schritt. »Denn es wird dir nicht gelingen.«
    »Sir Lancelot -« Bingham stand vor dem Aufzug, »ich erfuhr von meinem Hauschirurgen, daß Sie Vorhaben, heute abend einen Leistenbruch aus einem meiner Säle zu operieren.«
    »Ganz richtig. Das ist eine verhältnismäßig einfache Operation, genau das, was ich brauche, um meine Operationsmuskeln wieder geschmeidig zu machen. Der Stationsarzt versichert mir, es ist so ein Fall da, obwohl der Patient zufällig wegen etwas ganz anderem eingeliefert worden ist. Ich nehme an, Sie erledigen Ihre Brüche heutzutage ambulant? Es wird für den Betreffenden eine außerordentliche Vergünstigung sein, im Spital zu liegen.«
    »Ich fürchte, Sie irren sich. Der Operationssaal steht Ihnen nicht zur Verfügung.«
    »Im Gegenteil, Bingham, ich habe die Operationsschwester angewiesen, den Fall in zehn Minuten vorzubereiten. Ich werde die präoperative Untersuchung im Anästhesieraum vornehmen.«
    »Ich habe Ihren Auftrag widerrufen.«
    »Wie können Sie es wagen! Sie kennen mein Recht nach dem Wortlaut des Stiftungsbriefs sehr genau!«
    »Der Stiftungsbrief gibt Ihnen keinerlei Recht, alle im Spital verrückt zu machen. Nicht nur die Ärzte und Schwestern, die es noch hinnehmen können, sondern auch die Patienten, die sich das nicht gefallen lassen müssen. In ihrem Namen ersuche ich Sie, meine Station sofort zu verlassen!«
    »So, so, Sie ersuchen mich? Gut, wenn Sie nur aus hochherzigen, humanitären Gründen so handeln, werde ich weichen müssen. Unter einer Bedingung!«
    »Welcher Bedingung?«
    »Meine Fünfzigtausend zurück.«
    »Ich lasse mich nicht erpressen!«
    »Erpressen? Wenn jeder Penny mir gehört?«
    »Wollen Sie bitte meine Station verlassen, und zwar bedingungslos...«
    Sie wuriden durch das öffnen der Aufzugstür unterbrochen. Es tauchten der Dean, der Portier Harry und ein dicker Mann in blauer Uniform und Chauffeursmütze auf.
    »Bingham! Gott sei Dank. Etwas Schreckliches ist geschehen -«
    »Wenn Sie mich bitte entschuldigen«, sagte Sir Lancelot hochfahrend, schon zum Gehen gewandt, »mich ruft die Pflicht.«
    »Ja, bitte, Lancelot, verlassen Sie uns«, sagte der Dean zerstreut. »Es ist wegen der Studenten, Bingham.«
    »Was regen Sie sich auf? Es ist Radauwoche«, sagte Bingham ungeduldig.
    »Normalerweise wäre ich nicht aufgeregt, nein, Spaß muß sein, und ich lache als erster. Aber diesmal... Ich werde es Ihnen erklären. Kennen Sie einen Filmschauspieler namens Eric Chatterley?«
    »Eric Cavendish«, verbesserte ihn der Chauffeur.
    »Stimmt. Er wurde von irgendwo in Chelsea in einem Rettungswagen weggeführt. Eine sehr merkwürdige Sache. Er war nicht krank, hatte keinen Unfall, nichts.«
    »Ich hielt es für besser, ihm zu folgen, Sir«, sagte der Chauffeur. »Mein armer Herr wünscht vielleicht, daß seine Verwandten informiert

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