Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Finger weg Herr Doktor!

Finger weg Herr Doktor!

Titel: Finger weg Herr Doktor! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
Vom Netzwerk:
Studentenulk miteinander beim Dinner waren.«
    »Ich habe dir aber verschwiegen, daß wir damals nachher zusammenlebten.«
    »Ich verstehe.«
    »Bis wir Krach hatten und ich wieder Krankenschwester wurde.« - »Ich verstehe.«
    »Der Krach war wegen Frauen. Junger Frauen. Sehr junger Frauen. Er hat eine Art Fimmel für sie. Ich weiß nicht, wie das die Psychologen nennen, Lolitakomplex oder so. Es gelang mir, ihn zu bremsen. Nur i c h konnte ihn bremsen. Sobald er von mir weg war, geriet er in alle möglichen Schwierigkeiten. Keine Ahnung, wo das enden sollte.« - »Ich verstehe.«
    Sie sahen einander an.
    »Jetzt hat sich seine Frau endlich von ihm scheiden lassen, und ich möchte ihn heiraten, Lancelot.«
    »Entschuldige, daß ich es so ausdrücke, Tottie: aber willst du eine Art psychiatrische Wärterin werden? Das klingt nicht furchtbar lustig.«
    »Nein, Eric ist im Begriff, sich zu ändern. Ich glaube, er macht nur Jagd auf Mädchen, um seine Männlichkeit zu beweisen. Da könnte i c h ihm doch helfen.«
    »Ich bin sicher, daß du ihm helfen könntest.«
    »Außerdem liebe ich ihn. Ich habe ihn immer geliebt. Die ganze Zeit hindurch, auch als ich wieder im St. Swithin war und alles zu vergessen versuchte.«
    »Dann wäre es entsetzlich kleinlich von mir, dir im Wege zu stehen.«
    »Lancelot, du bist wunderbar!«
    »Aber nein. Ich bin ein ganz gewöhnlicher Mensch. Aber ich habe meine Grundsätze.«
    »Wie kann ich dir das je vergelten?«
    »Vielleicht hast du es schon?« Er lächelte. »Die Woche in Le Touquet war köstlich.«
    Sie lächelte ebenfalls. »Wir hatten es wirklich lustig. Sogar getanzt haben wir! Dieser Schlager, den du spielen ließest - wie hieß er nur? Aus dem Musical Guys and Dolls - jetzt fällt er mir ein: >Ich war noch nie zuvor verliebt<.« - »Ein gefühlvolles Lied.«
    »Lancelot, was immer geschieht... was du auch von mir denken magst... glaub mir bitte, daß ich dir von Herzen danke für die... für die vielleicht hinreißendste und aufregendste Woche meines Lebens.«
    »Ich bin gerührt.«
    »Jetzt werde ich am besten einfach verschwinden. Erics Wagen wartet. Weder du noch sonst jemand vom Spital wird mich je Wiedersehen.«
    Sir Lancelot beugte sich vor und küßte sie. Dann wandte sie sich um und eilte davon.
    Er kehrte ins Eßzimmer zurück. »Champagner! Los, George, beeil dich! Du öffnest ja die Flaschen keineswegs wie ein Student von St. Swithin.«
    »Was ist los, Lancelot?« fragte Josephine, »eine angenehme Neuigkeit?«
    »Ja, die Hochzeit ist abgesagt.«
    »Lancelot«, rief der Dean, der nicht zugehört hatte, »meine Gedanken sind geordnet. Ich muß mit Ihnen sprechen. Kommen Sie in mein Arbeitszimmer!«
    »Mein lieber Dean, ich kann doch hier keinen Pendelverkehr einrichten.« - »Ich flehe Sie an.«
    »Na gut.« Der Chirurg öffnete wieder die Tür. »Was machen Sie hier in dieser Maskerade?« fragte er eine Gestalt, die in einem indischen Gewand in der Halle stand.
    »Aber ich bin doch Godfri. Ich mache die Hochzeitsfotos. Die Braut hat mich beauftragt.«
    »Alle sind in diesem Zimmer versammelt«, teilte ihm Sir Lancelot mit, »gehen Sie nur mit Ihrer kleinen Kamera hinein und fangen Sie an zu schießen!«
    »Lancelot -« Der Dean schloß die Tür hinter sich, »Bingham hat mir erzählt, daß Sie Lady Blaydon persönlich kennen.«
    »Ja, ich bin mit ihr bekannt. Hören Sie doch bitte auf, die Wurstsemmel gegen mich zu schwingen.«
    »Ach ja.« Der Dean starrte sie überrascht an und warf sie dann in den Papierkorb. »Könnten Sie nicht mit ihr sprechen? Als Vermittler? Ihren ganzen Einfluß geltend machen? Sie bitten, die Klage gegen diesen schrecklichen Menschen, mit dem unsere Tochter zu tun hatte, zurückzuziehen? Ich bin sicher, sie würde es tun. Aber was das Geld betrifft, das sie dem Spital aus dem Blaydon Trust versprach -«
    »Sie haben nicht die leiseste Chance. Sie kann es nicht ausstehen, wenn man sie zum Narren hält.«
    »Sie sind meine einzige Hoffnung, Lancelot.«
    »Na, gar so pleite seid ihr ja nicht. Bingham hat immerhin noch meine Fünfzigtausend.«
    »Ein Tropfen auf den heißen Stein, verglichen mit dem Blaydon-Vermächtnis.« Der Dean griff nach einem Scheckbuch, das auf dem Schreibtisch lag, und kritzelte etwas auf eine Seite. »Hier! Das geht zu Lasten von St. Swithin. Da haben Sie Ihr Geld auf Heller und Pfennig zurück.«
    Sir Lancelot faltete den Scheck bedächtig zusammen und verwahrte ihn in der Tasche. »Ich sehe nicht ein, warum ich mich

Weitere Kostenlose Bücher