Fingerspiele - Caprice: Erotikserie (German Edition)
diese immer wiederkehrenden Fragen allmählich verrückt werden. In seiner Not versuchte er, sich ins Berliner Nachtleben zu stürzen, was allerdings gründlich in die Hose ging. Alles, was ihm am nächsten Morgen davon blieb, war ein Kater von der Größe eines ausgewachsenen Elefanten und der Geschmack von vollem Gully auf der pelzigen Zunge.
Sophie ließ ihn zwei volle Tage leiden. Am dritten war John so weit, sich vom Funkturm zu stürzen und gleichzeitig in Berliner Weiße zu ertränken. Da endlich kam der Anruf, der ihn so glücklich machte, als wäre es ein Lottogewinn. Allein der Klang der strengen Stimme ließ sein Herz vor Erregung schneller schlagen, und in seiner Hose wurde es umgehend eng.
» Alors, mein kleiner Sklave, ich bin heute, zwanzig Uhr bei dir im Hotel.«
»Ja.« John konnte kaum atmen. Er stand mitten auf dem Ku’damm, umwogt vom Strom der Passanten, Verkehrslärm und Madonnas Stimme im rechten Ohr, deren Musik aus einem Trendladen plärrte.
»Wie heißt das?«, erfolgte prompt der Anschiss durch den Hörer. »Hast du schon wieder alles vergessen, Sklave?«
»Ja, Madame Sophie!«, schrie John voller Angst, seine Herrin könnte auflegen und ihn erneut warten lassen. Diesmal Wochen vielleicht!
»Bien« , hörte er sie zu seiner Erleichterung sagen. »Und ich will dich nackt.«
»Ja, Madame Sophie!«, rief John und versuchte, die verwunderten Blicke zweier Rentnerinnen zu ignorieren, die stehen geblieben waren und ihn neugierig musterten.
Heute Morgen hatte Maren via Internet den Wetterbericht für Deutschland, speziell Berlin, aufgerufen und sich das Elend mit eigenen Augen angesehen: Schneeregen, Sturmböen, Glatteis auf den Straßen. Ha, da machte es gleich doppelt so viel Spaß hier auf dem winzigen Stückchen Strand in der Sonne zu liegen und sich den Bauch wärmen zu lassen.
Die kleine Bucht gehörte zum Anwesen des Tenors und war nur über eine steile Treppe zu erreichen, die man in den Fels gehauen hatte. Wer auf anderem Wege dorthin gelangen wollte, musste entweder klettern oder schwimmen.
Alejandro hatte ihr erzählt, dass sich in der Saison hin und wieder Touristen oder Paparazzi hier breitmachten, die per Boot oder Surfbrett anlandeten. Aber meistens hatte er hier seine Ruhe und konnte sich einigermaßen unbehelligt sonnen und entspannen.
Zum Baden war das Wasser noch zu kalt, doch die Mittagssonne wärmte schon so angenehm, dass Maren ihren neuen Bikini tragen konnte, den Alejandro ihr geschenkt hatte.
Großzügig war er, ihr neuer Lover, das musste man ihm lassen! Maren brauchte nur ihren berühmten Augenaufschlag anzuwenden, und schon bekam sie von dem Sänger, was immer sie wollte. Allerdings sprach er für ihren Geschmack etwas zu oft von »festen Beziehungen«, und gestern war sogar das Wort »Zusammenziehen« gefallen. Vokabeln, die in Maren spontane Fluchtreaktionen auslösten.
Es war sowieso allmählich Zeit, sich mit dem Gedanken an die Abreise zu beschäftigen. Ihr Aufenthalt währte bereits drei Tage länger als geplant. Das lag zum einen daran, dass es hier so wunderschön war. Die milden Frühlingstemperaturen ließen die Natur geradezu explodieren. Überall blühte und grünte es in verschwenderischer Pracht, dazu die zerklüftete Küste, die malerischen Städtchen und die winzigen Buchten – all das verzauberte Maren bei jedem ihrer Ausflüge, die Alejandro und sie unternahmen, aufs Neue.
Zum anderen lag es an dem Künstler selbst, dass es ihr hier so sehr gefiel. Alejandro verwöhnte sie mit ausgesuchten Diners, luxuriösen Präsenten und schenkte ihr so viel seiner Aufmerksamkeit, dass Maren sich wie eine Prinzessin fühlte. Und der Sex mit ihm war einfach sensationell! Wenn sie nur an die vergangene Nacht dachte, wurde sie sofort wieder heiß. Alejandro hatte sie so wild genommen, dass sie tatsächlich dreimal hintereinander gekommen war, und ein Orgasmus war heftiger gewesen als der vorangegangene.
Ein Schatten verdunkelte die Sonne. Maren öffnete widerstrebend die Augen und lächelte, als sie Alejandro vor sich sah. Hatte er ihre Gedanken etwa erraten?
Ihr nächster Blick fiel auf seinen Unterleib. Die knappe Badehose bedeckte gerade das Nötigste: seinen prächtigen Penis, die Kronjuwelen und seinen Knackhintern, den sie jetzt allerdings nicht sehen konnte. Neben Alejandro, besser zu seinen Füßen, stand ein Korb, aus dem Maren den Hals einer Champagnerflasche herausragen sah.
Doch Champagner interessierte sie jetzt nicht. Sie wollte
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