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Finish - Roman

Finish - Roman

Titel: Finish - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Zehntelsekunden über der Sollzeit, und seine Quoten blieben bei drei zu eins, derweil Buck und Lord Haldane bei fifty-fifty lagen. Heimlich wettete Moriarty über die ganze Stadt verteilt einen weiteren Riesen auf Billy Joe. Der Bürgermeister bekam 200, der Zinker Mat Gumbrell 300 und der Inhaber des »Golden Nugget«, Joe Delaney, 500 Dollar, jeweils zu Quoten, die inzwischen auf zwei zu eins gefallen waren.
    Als Marshal Obadiah Boone an diesem Abend zusammen mit einem Hilfssheriff und einem Banditen namens Josie Clamp in Gewahrsam in Cheyenne eintraf, redete die ganze Stadt von dem großen Sprintereignis und wie ein Saufbold namens Billy Joe Speed im schnellsten, tollsten Rennen, das Cheyenne je gesehen hatte, eine Zehntelsekunde unter der Sollzeit gelaufen war. Boone und sein Deputy Will Christie hatten Clamp im Gefängnis abgegeben und sich von Sheriff Clay versichern lassen, sobald am Montagmorgen die Banken öffneten, bekämen sie ihre1000 Dollar Belohnung. Dann waren er und Christie geradewegs zu Hannigans Bar gegangen. Mit wundgerittenem Hintern und staubtrockener Kehle stand Boone an der Bar und stürzte ein Glas kaltes Bier nach dem anderen herunter, während um ihn herum die Geschichte vom großen Rennen wieder und wieder die Runde machte und jedesmal großartiger wurde.
    Am Ende war es ein Zweikampf zwischen Billy Joe und dem Jungen aus dem Osten, Buck Miller, gewesen. Beide hatten sich am Start hingekniet, ganz klein hatten sie sich hingekauert – den »Känguru-Start« hatten sie’s genannt. Speed war losgeschossen wie eine wildgewordene Katze, Miller dicht dahinter. Niemand in Cheyenne hatte jemals etwas Derartiges gesehen, zwei Männer, die die 16. Straße entlangrasten, mit fliegenden Beinen und kaum einem Meter Abstand, derweil die übrigen Konkurrenten fünf Meter hinterhertrotteten. Am Ende hatte Billy Joe mit nur wenigen Zentimetern Vorsprung das Rennen gemacht, eine Zehntelsekunde trennte die beiden, und alle waren der Meinung, dies sei das beste und schönste Rennen, was sie je gesehen hätten.
    Erst als Boone hörte, das »Theater des Westens« sei in der Stadt und Billy Joe sei über eine Woche sturzbesoffen gewesen, begann der Groschen bei ihm allmählich zu fallen … Billy Joe, der Läufer, Buck der Schnelle Mann, Moriarty … es war genau dieselbe Besetzung, wenn auch in einem anderen Stück, aber Hauptsache, die Ausbeute stimmte. Boone hatte nicht vergessen, dass er ein Jahr zuvor in Canyon City fünf Riesen und seine Tochter verloren hatte, und bis zu diesem Moment hatte es ihm nur um Letztere leidgetan. Nach dem nächsten Glas Bier war sein Durst vergessen.
    Das Mädchen schob ihre Zunge zwischen Bucks Zehen, ließ sie zärtlich hin und her gleiten und hörte ihn in der Dunkelheit stöhnen. Sie hätte nie gedacht, dass ein Mannan dieser Stelle so sensibel sein und so süß schmecken konnte. Dann fanden seine suchenden Finger die richtige Stelle, diesen winzigen Punkt, der das sexuelle Gleichgewicht zwischen ihnen im Bruchteil einer Sekunde auf den Kopf stellte. Hannah versuchte weiterzulecken, doch es war zwecklos: Ihre Überlegenheit war dahin. Sie tastete nach seinem Glied, doch er stieß sie sanft zurück. Er war an der Reihe. Sie legte den Kopf auf seine Beine, fieberte danach, von der heißen überwältigenden Woge durchströmt zu werden, und hoffte zugleich, er würde es noch ewig hinauszögern.
    Das Licht traf sie wie ein Peitschenhieb. Licht, raue Männerstimmen, das Zimmer voller Menschen, umstürzende Möbel.
    Instinktiv versuchte das Mädchen, das Laken über sich zu reißen, erwischte jedoch nur den unteren Zipfel. Dann strauchelte Buck aus dem Bett Richtung Fenster, und endlich bekam sie das ganze Laken zu fassen. Mit vor die Brust gezogenen Knien hockte sie auf dem Kissen, während überall um sie herum Petroleumlampen baumelten wie Haloweenkürbisse.
    Es waren mindestens sechs Männer, doch Judge Watt Scott sprach als Erster, als Buck von Marshal Boone mühsam auf die Beine gezerrt wurde.
    Der splitternackte Buck fühlte sich plötzlich sehr verletzlich. Boone und Christie drückten ihn an die Wand, und Sheriff Clay hielt ihm eine blendend helle Petroleumleuchte ins Gesicht.
    »Ist das der Mann, Marshal?«
    »Jawohl, das ist er, Herr Bürgermeister.«
    »Der in Canyon City die sogenannte Englische Methode an sich durchführte?«
    »Genau der.«
    Boone warf Buck einen finsteren Blick zu und steckte seinen Revolver weg. »Wer ist das Mädchen?«, fragte er.
    Hannah

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