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Finish - Roman

Finish - Roman

Titel: Finish - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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undanderen Papieren auf dem braunen Holzboden lagen. Hastig ging er zur Tür. Er hatte genug gesehen.
    Eine Stunde später hockten Buck und Billy Joe bei ihrem fünften Drink in der menschenleeren Bar des Olympia. Billy Joe griff in seine Innentasche und zog ein Geldbündel hervor.
    »Wie viel hatte er noch?«, fragte Buck und füllte die Gläser nach.
    Billy Joe blätterte durch die Scheine. »Genau 23 Dollar.« Er griff in seine Uhrtasche und kramte ein paar Münzen heraus. »Und 25 Cent.«
    »Sein Mörder hat ihn ordentlich ausgenommen.«
    »Wer weiß«, sagte Billy Joe. »Angeblich hat der mit Geld nur so um sich geschmissen.«
    Nachdenklich setzte Buck das Glas an die Lippen. Carlo Montes stürmte durch die Schwingtür der Bar und wedelte hektisch mit seinem Sombrero, um die Fliegen zu verscheuchen.
    »Meine Herren.« Montes ließ sich auf einen freien Stuhl fallen. »Haben Sie Ihren Mr. Wagstaffe gefunden?«
    »Jepp«, sagte Billy Joe. »Tot wie Schlachtvieh.«
    Montes wischte sich mit seinem weißen Taschentuch über die Stirn. »Das ist sehr traurig. Aber Ihr Freund, er hat ein erfülltes Leben gehabt, nicht wahr?«
    »Sehr erfüllt«, sagte Billy Joe.
    »Von wegen Freund«, sagte Buck.
    Montes tupfte sich noch immer die Stirn. »Haben Sie gehört von zwei Gentlemen mit den Namen Mr. Hogg und Mr. Taggart?«
    Billy Joe schüttelte den Kopf und machte dem Barmann ein Zeichen, Montes ein Glas zu bringen. Dann goss er dem Mexikaner einen Tequila ein und schob ihm das Salz hin. Montes streute sich eine Prise auf den Handrücken, leckte sie ab und stürzte den Tequila in einem Zug hinunter.
    »Diese Mr. Hogg und Mr. Taggart, angeblich sind sieheute Morgen in die Stadt gekommen, als Sie noch beim Hahnenkampf waren. Sie sind jetzt dort«, sagte Montes gedämpft. »Sie haben auch nach Mr. Wagstaffe gesucht.« Er machte eine Pause und verzog betrübt sein dickes Gesicht. »Ich fürchte, Señores, die beiden waren schneller als Sie.«
    »Dann haben die unser Geld!«, rief Buck.
    Montes schüttelte den Kopf. »Ihr Mr. Wagstaffe hatte schon viel verloren, am Spieltisch, beim Hahnenkampf. Ich glaube nicht, dass noch viel übrig war.« Wieder machte er eine Pause. »Diese Mr. Hogg und Mr. Taggart, sie denken, Sie als Hilfssheriffs sind hinter ihnen her.«
    »Wir sind gar keine echten Hilfssheriffs«, murmelte Buck und schielte auf sein Abzeichen.
    »Halt den Mund«, zischte Billy Joe. »Mr. Montes, wären Sie so freundlich, in die Kampfarena zu gehen und den beiden … Gentlemen mitzuteilen, dass wir keine Hilfssheriffs sind und nicht das geringste Interesse an ihnen haben. Sie verstehen?«
    Montes nickte, und Billy Joe griff in seine Tasche, holte ein paar Münzen hervor und drückte sie dem Mexikaner in die Hand. Montes nickte abermals, stand auf und watschelte durch die Schwingtür in die Nachmittagssonne hinaus.
    Eine Viertelstunde später war er zurück und blieb unschlüssig an der Tür stehen.
    »Sie wollen nicht reden«, sagte er.
    Billy Joe stand auf, ging zum Fenster und schob vorsichtig die schmuddeligen Spitzengardinen zur Seite. »Trägt einer von denen Schwarz und hat einen Bart?«, fragte er und spähte durch den Gardinenschlitz.
    »Ja«, sagte Montes. »Das ist wohl Mr. Taggart.«
    »Und der andere ist irgendwie dunkel, als hätte er Indianerblut in sich?«
    »Das ist er. Mr. Hogg.«
    »Vielleicht muss man den beiden noch ein bisschen zureden«, meinte Buck.
    Billy Joe zog seinen Colt und öffnete ihn. »Ich glaube nicht.« Er lud den Revolver und drehte die Trommel.
    »Na los, beweg dich«, sagte er. »Da draußen wartet Arbeit auf uns.«
    Billy Joe klang kalt und distanziert. Buck stand auf, zückte seinen Colt, und Billy Joe zurrte seinen Gürtel fest.
    »Dreh mal die Trommel.« Billy Joe zeigte auf Bucks Revolver. »Ist die gut eingefettet?«
    »Vielleicht sollten wir erst noch mal versuchen, mit ihnen zu reden«, sagte Buck leer.
    Grimmig packte Billy Joe seinen Freund bei den Schultern. »Hör mit diesem Schwachsinn auf«, fauchte er und zwang Buck, ihn anzusehen.
    »Buck«, sagte er. »Diese Jungs Hogg und Taggart sind echt. Und zu allem bereit. Ob sie Grund dazu haben oder nicht. Sie glauben , sie haben Grund dazu – und das reicht, so verrückt das klingen mag.«
    Billy Joe drehte abermals seine Revolvertrommel. »Zieh ihn schön eng«, sagte er.
    Er zückte seinen Colt, beugte die Knie, zielte, zog abermals, und Buck zurrte sein Halfter überm Schenkel fest. Billy Joe schob Buck zum

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