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Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Titel: Finn und der Kristall der Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Konrad
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dann?
„Guck mal“, sagte Tom leise zu seinem Bruder, „ich glaube, hier wird bezahlt.“ Er zeigte auf zwei Damen, die auf ihren Stühlen hinter merkwürdigen Geräten saßen. Die Jungen sahen zu, wie Ware von den Kunden auf ein fahrbares Band gelegt wurde, und wenn es bei der Verkäuferin ankam, nahm sie es in die Hand, zog es an dem Gerät vorbei, es piepte einmal, und auf der anderen Seite durften die Leute es wieder einpacken. Und dann bezahlten sie, das zumindest war nicht anders als früher.
    „Guck mal, die sitzen einfach beim Verkaufen“, sagte Tom verblüfft. „In allen Läden, die ich kenne, stehen die Verkäuferinnen, und man sagt ihnen, was man haben möchte, und dann laufen sie und holen es.“
    „So müssen die Leute laufen, die einkaufen wollen“, sagte Finn. „praktisch für die Verkäuferinnen. Wollen wir uns umsehen?“
    Natürlich wollte Tom. Begeistert schlenderten sie von einem Regal zum anderen und entdeckten spannende Dinge. Bei einigen waren sie sich nicht ganz sicher, was es sein sollte, aber auf vielen Verpackungen gab es wieder diese bunten Fotos, die genau zeigten, was in der Verpackung war.
    Finn konnte Tom nur mit Mühe davon zurückhalten, eine Dose Erbsen zu kaufen, und als sie dann an einem Regal vorbei kamen, auf dem kleine Spielzeugautos, Puppen und Bälle lagen, war Tom kaum noch dazu zu bewegen, weiter zu gehen. Vorsichtig strich er mit dem Finger über einen der Bälle. Zu zweit hätten sie sich den Ball wohl leisten können, und Finn war versucht, seinem Bruder diesen Vorschlag zu machen, als der sich langsam abwandte.
    „Wir können im Moment einfach keinen Ball gebrauchen!“, sagte er, als habe er Finns Gedanken gelesen. „Stell dir vor, da kommt tatsächlich irgendein Feind, der den Kristall haben will, und wir müssen einen Ball mit uns herumschleppen, statt weglaufen zu können.“
    Schließlich fanden sie eine Abteilung, in der es mehrere Regale voller Süßigkeiten gab. Das allermeiste davon hatten die Jungen noch nie gesehen, aber eine Tüte mit Bonbons konnten sie erkennen, und da sie nicht sehr teuer war, gingen sie damit zur Kasse. Stolz reichte Tom eins seiner Geldstücke der Dame und bekam etwas Kleingeld wieder, welches er in seiner Jackentasche verstaute. Dann gingen sie nach draußen, zurück zu Jacob.
    Nur… da war kein Jacob!
     
    Verwirrt sah sich Finn auf der Straße um.
    „Vielleicht ist er schon ohne uns vorgelaufen?“, fragte er. „Wir haben doch ziemlich lange gebraucht!“
    „Glaubst du, er würde ohne uns von hier weg gehen?“, wollte Tom wissen. Finn zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht“, gab er zu. „wir sollten uns hier noch einmal genauer umsehen.“
    Langsam umrundeten sie das Gebäude des Supermarktes. Auf der Rückseite gab es einen Parkplatz, auf dem Platz für etwa dreißig Autos war. Ein giftgrünes Auto fuhr gerade vom Gelände und auf die Straße, wo es eilig verschwand. Auch hier gab es keine Spur von Jacob. Finn wollte den Parkplatz schon verlassen, als sich neben ihm eine Autotür öffnete. Ein kleines Mädchen, vielleicht zwei oder drei Jahre jünger als sie, kletterte aus dem Auto.
    „He ihr“, rief sie, „sucht ihr den Jungen, der genauso aussieht wie ihr?“
    Die Jungen starrten sie verblüfft an.
    „Du hast ihn gesehen?“, fragte Tom, der als erstes seine Sprache wieder fand. „Er ist in dem Auto mitgefahren, das eben vom Parkplatz gefahren ist“, antwortete das Mädchen. „Ich dachte noch, der hat wohl Ärger mit seinen Eltern. Er sah gar nicht aus, als ob er freiwillig eingestiegen wäre. Dann waren das wohl gar nicht seine Eltern?“
    Finn und Tom hörten sie schon nicht mehr. Sie hatten sich umgedreht und waren so schnell sie konnten die Straße entlang gelaufen, hinter dem giftgrünen Auto hinterher.
     
    „Sie könnten überall hingefahren sein“, japste Finn und stützte sich an einer Straßenlaterne ab.
    „Und das Auto ist viel schneller als wir“, keuchte Tom und blieb ebenfalls stehen. „So finden wir ihn nie!“
    „Wir hätten das Mädchen nach dem Autokennzeichen fragen sollen“, sagte Finn mutlos. „Die Autos heutzutage haben auch alle welche, guck mal!“ Er zeigte auf einen orangenfarbenen Wagen neben ihnen.
    „Bis wir zurück gelaufen sind, ist das Mädchen längst weg, oder?“ Tom seufzte. „Wir hätten zuerst nachdenken sollen, bevor wir hinter dem Auto hergelaufen sind.“
„Und was machen wir jetzt?“
    Beide schwiegen, während sie versuchten, zu Atem zu

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