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Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Titel: Finn und der Kristall der Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Konrad
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Tom und Lucy steckten die Köpfe vorsichtig um die Ecke, zogen sie aber hastig wieder zurück.
    Heinz und Lydia Schmidt liefen die Straßen entlang. Und es sah ganz so aus, als suchten sie jemanden!
     
    „Sie müssen mir hinterher gelaufen sein“, murmelte Lucy entsetzt.
    „Aber ich glaube, sie haben nicht gesehen, dass ich in diesen Hof gelaufen bin, sonst wären sie doch sicher schon hier.“
    „Aber sehr lange kann es nicht mehr dauern, bis sie uns gefunden haben. Dieser Hof hat keinen zweiten Ausgang, und verstecken kann man sich hier auch nicht besonders gut“, stellte Finn lakonisch fest.
    „Tja, dann bleibt mir nur eins zu tun!“, sagte Lucy, und ehe sie jemand aufhalten konnte, lief sie auf die Straße, tat, als hätte sie die Schmidts nicht gesehen und ging schnurstracks in Richtung des Bonbonladens.
    Ihre Aktion zeigte sofort Erfolg. Die Schmidts gingen langsam hinter ihr her, so dass die beiden Jungen aus ihrem Versteck kommen konnten.
    „Wohin jetzt?“ wollte Finn wissen.
    „Wenn die zwei schon mal weg sind…“
    Toms Miene war auf einmal geradezu teuflisch, und Finn wusste in diesem Moment, dass der andere Junge ihm noch viel ähnlicher war, als er jemals gedacht hatte. Er kannte diesen Gesichtsausdruck von sich selber, und mehr noch als die Haarfarbe, die Augen, mehr noch als alles was an ihnen beiden ähnlich aussah, war es das – dieser Gesichtsausdruck, der ihm jeden Zweifel nahm, dass Tom sein Bruder war. Er lachte schallend auf, nahm die Hand seines Bruders und zog ihn hinter sich her: „Na, dann wollen wir mal!“
     
    Vor dem Wirtshaus wurden sie langsamer.
    „Wer geht rein?“, wollte Tom wissen.
    „Eigentlich ist es doch egal, oder?“, antwortete Finn.
    „Der Wirt kann uns sicher nicht auseinander halten. Höchstens daran, dass wir andere Kleidung tragen. Allerdings hat er mich auch mit alter Kleidung gesehen und nicht nur mit diesen“ – er sah an sich herunter – „Feine-Pinkel-Klamotten!“
    „Aber ich kenne das Zimmer nicht!“, gab Tom zu bedenken.
    „Stimmt. Und wir wissen auch nicht, wie der Wirt reagiert. Wenn dieser Heinz ihm gesagt hat, dass er mich festhalten soll, wenn ich hier auftauche, haben wir ein Problem.“
„Ich denke, ich gehe zuerst hinein!“, schlug Tom vor. „Erklär mir, wo die beiden Zimmer sind. Wenn die Schmidts dem Wirt gesagt haben, er solle dich festhalten, kann ich ihn vielleicht nach draußen locken, so dass du schnell hinein laufen kannst, um die Zimmer zu durchsuchen.“
    Wie abgesprochen betrat Tom das Wirtshaus, während Finn sich hinter dem Auto der Schmidts versteckte.
    Eines wurde schnell klar – der Wirt hatte sehr wohl Anweisungen bekommen, was er im Falle, dass Finn wieder auftauchte, zu tun hatte.
    Die Geschwindigkeit, mit welcher der dicke Mann mit hochroten Kopf hinter seinem flüchtenden Bruder her rannte, ließ Finn sogar vermuten, dass die Schmidts dem Wirt eine nette Summe Geldes versprochen hatte, wenn es ihm gelänge, ihn, Finn, den Schmidts auszuliefern.
    Sobald die beiden verschwunden waren, kam Finn hinter dem Auto hervor und lief in das Wirtshaus. Er machte sich nur wenig Sorgen um seinen Bruder. Tom war viel schneller und wendiger als der dicke Wirt, würde aber sicher langsam genug laufen, dass dieser nicht allzu früh aufgab und ihm somit eine Weile vom Hals blieb.
    So schnell Finn konnte, lief er zum Zimmer der Schmidts und öffnete die Tür.
    Die Tasche, in die Heinz Schmidt beim letzten Mal die Papiere gelegt hatte, lag mitten auf dem Tisch; es schien, als seien die beiden ziemlich überstürzt aufgebrochen.
    Eilig öffnete Finn die Tasche und fand tatsächlich einen Umschlag, der so aussah wie derjenige, den er am Tag zuvor auf dem Tisch gesehen hatte. Mit klopfendem Herzen steckte er ihn sich vorne in sein Hemd und lief dann in sein eigenes Zimmer. Seine Tasche stand noch da, wie er sie verlassen hatte. Nach kurzem Nachdenken schnappte sich Finn jedoch nur seine alte Jacke und die beiden Briefe von Rosie, die er zu dem Umschlag in sein Hemd stopfte. Dann lief er zur Tür und die Treppe hinunter  und wollte eben die Wirtsstube betreten, als er die Haustür klappen hörte. Stocksteif blieb er stehen. Am schweren Atem hörte er, dass es sich um den Wirt handeln musste, der wohl die Verfolgung aufgegeben hatte und zurück ins Wirtshaus gekommen war.
    Leise schlich sich Finn wieder die Treppe hoch und in das Zimmer der Schmidts. Vielleicht gelang es ihm, durch das Fenster zu flüchten?
    Finn reckte sich,

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