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Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Titel: Finn und der Kristall der Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Konrad
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ihm, wie Fräulein Winter die großen und kleinen Kinder in größere und kleinere Geschwister eingeteilt hatte, und dass Rosie immer für ihn da gewesen war, bis sie eine Stellung angenommen hatte.
    „Sie ist jetzt irgendwo hier in der Stadt“, fügte er hinzu, überrascht, dass ihm dieser Gedanke jetzt erst kam, „aber ihre Adresse weiß ich nicht auswendig. Sie steht auch auf den Briefen in meiner Tasche.“
    Über Toms Gesicht war bei Finns Beschreibung ein eigenartiger Ausdruck gehuscht.
    „Muss schön sein“, sagte er jetzt leise, „wenn es jemanden gibt, der einen so lieb hat, wie Rosie dich liebt.“
    „Das ist es!“, bestätigte Finn. Dann sah er seinen Bruder lange an und sagte ruhig: „Aber ich glaube, noch schöner ist es, wenn man eine Familie hat. Wir beide sind jetzt eine Familie. Das kann uns niemand mehr wegnehmen!“
    Mit diesen Worten griff er ein wenig verlegen nach der Hand seines Bruders. Ein Strahlen ging über dessen Gesicht.
    „Du hast Recht!“, sagte Tom. „Und zusammen werden wir auch herausfinden, welches Geheimnis es ist, das die Schmidts unbedingt haben wollen!“
    „Ich störe euch nur ungern“, sagte eine fröhliche Stimme etwas über ihnen, „aber ich habe etwas zu berichten!“
    Wie ertappt fuhren Tom und Finn auseinander und sahen nach oben. Lucys fröhliches, sommersprossiges Gesicht war über dem Treppengeländer aufgetaucht und grinste von dort auf sie herunter. Sekunden danach erschien das ganze Mädchen, kletterte über das Geländer und ließ sich zufrieden neben den Jungen nieder plumpsen.
    „Also“, berichtete sie aufgeregt, „wie abgesprochen bin ich in das Wirtshaus gegangen und habe den Wirt darum gebeten, mit den Schmidts sprechen zu können.“
    Sie kicherte.
    „Der Wirt wollte mich erst absolut nicht hinein lassen. Ich war ihm wohl zu wenig vornehm. Aber ich habe so laut herum geschrien, dass dieser Heinz irgendwann die Treppe herunter gekommen ist und wissen wollte, was los war. Also habe ich gesagt, dass ich Finn vor zwei Tagen kennen gelernt hätte und ihn fragen wollte, ob er Lust hat, mit mir zu spielen. Das Gesicht von diesem Heinz hättet ihr sehen sollen!“
    Sie lachte wieder.
    „Er wollte wohl nicht zugeben, dass du weg gelaufen bist, also sagte er, das sei sehr schön, aber leider, leider, wärest du gerade nicht da. Aber falls ich dich sähe, sollte ich ihm doch bitte Bescheid sagen, er habe dringend etwas mit dir zu besprechen. Und am besten solle ich dir gar nicht erst Bescheid sagen, weil das, was er mit dir besprechen wollte, nämlich eine ganz große Überraschung werden solle.“
    „Überraschung, ja klar“, knurrte Tom. Lucy lachte.
    „Eben. Also habe ich ihn mit ganz großen Augen angeguckt – den Trick habe ich von Mark - und gesagt, dass Finn sich sicher sehr freuen würde, und dass ich ihm selbstverständlich Bescheid sagen würde. Dann bin ich gegangen.“
    Sie nickte zufrieden.
    „Jetzt kann ich immer mal im Wirtshaus auftauchen, ohne dass der dicke Wirt Verdacht schöpft!“
    „Gut gemacht“, bestätigte Finn. „Und wir können die zwei auch aus dem Haus locken, so dass ich an meine Tasche heran komme!“
    „Sag mal“, fragte Tom nachdenklich, „könnten wir nicht auch ihre Sachen durchsuchen? Vielleicht finden wir so heraus, was die eigentlich von dir wollen!“
    „Stimmt“, antwortete Finn. Aufgeregt fügte er hinzu: „Als ich am ersten Tag zu ihnen ins Zimmer gekommen bin, hat Heinz ganz schnell irgendwelche Papiere weggeräumt. Vielleicht steht dort etwas drin, was uns weiter hilft!“
    „Da muss du dann wohl selber gucken“, sagte Tom brummig. Finn starrte ihn erstaunt an.
    „Er kann nicht so gut lesen“, sagte Lucy gleichmütig. „Ich kann es auch nicht. Wir waren schließlich beide nicht sehr lange in der Schule!“
    Finn starrte die beiden eine Weile an. Schließlich fasste er einen Entschluss.
    „Ich werde es euch beibringen!“, sagte er bestimmt.
    „Lesen zu können ist wichtig!“
    Lucy stöhnte gequält auf, aber Tom sah ihn nachdenklich an.
    „Ich würde sehr gerne besser lesen können!“, sagte er dann. Finn nickte erleichtert.
    „Wir können vielleicht gleich heute Abend anfangen!“, bekräftigte er. Dann stand er auf.
    „Ich glaube nicht, dass wir heute noch viel hier erreichen. Wollen wir…“
    Finn war beim Reden um die Ecke getreten und hatte einen Blick auf die Straße geworfen. Mitten im Satz zuckte er zurück und riss seine Freunde mit sich.
    „Oh nein“, stöhnte er. Auch

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