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Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Titel: Finn und der Kristall der Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Konrad
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das ist noch gut!“
    „Würden Sie uns von der Nacht erzählen?“, fragte Tom aufgeregt.
    Der alte Mann ließ Finns Kinn los und stupste Tom auf die Nase.
    „Kommt rein, ihr beiden“, befahl er. „Ich mache euch einen Tee und hole ein paar Kekse, und dann erzähle ich euch davon!“
    Wäre Finn alleine gewesen, wäre er dem alten Mann wohl nicht gefolgt, aber mit seinem Bruder an seiner Seite hatte er diese Bedenken nicht. Sie warfen sich nur einen Blick zu und folgten dem ehemaligen Pfarrer durch den dunklen Flur in eine alte Küche. Die Tapeten an den Wänden waren vergilbt, ebenso die grün bedruckten Kacheln hinter dem Herd und die Gardinen vor den Fenstern. Der Raum selber sah jedoch sauber und dank einiger Blumentöpfe auch freundlich aus. Auf dem mit Wachstuch bedeckten Tisch lag eine Zeitung, und ein Becher kalt gewordener Tee stand daneben.
    Höflich wies ihnen der Alte zwei Stühle zu. Dann füllte er Wasser in einen Teekessel, zündete die Gasflamme an und stellte den Kessel auf den Herd. Er holte Becher aus einem Küchenschrank und eine zerbeulte Teedose, maß sorgfältig je einen Löffel Teeblätter ab und gab sie in die Becher. Dann sah er sich suchend um. Schließlich fand er offenbar, was er gesucht hatte. Er reckte sich und holte eine weitere Dose vom Schrank, die er öffnete und auf den Tisch stellte.
    „Bedient euch“, sagte er höflich.
    Die Jungen sahen die Kekse ein wenig misstrauisch an, aber sie rochen wirklich gut, also wagten sie es. Tatsächlich schmeckten die Kekse auch ausgesprochen lecker.
    „Esst nur, esst!“, befahl der Mann, gerade als der Wasserkessel zu pfeifen begann. „Meine Haushälterin hat sie gebacken.“
    Er kicherte, und es klang ein wenig, als hätte er nicht allzu viel Luft dafür übrig.
    „Sie bäckt sie immer, und dann isst sie sie alleine. Ich mache mir nichts aus Keksen! So!“
    Er reichte den Jungen je eine Tasse kochenden Tees.
    „Und jetzt wollt ihr etwas über die Nacht wissen, in der man euch gefunden hat, oder?“
    Er runzelte die Stirn.
    „Na, zumindest einen von euch.“
    Er sah von einem zum anderen. „Und, welcher von euch war es?“
    „Ich“, bekannte Tom. „Aber mein Bruder wurde auch gefunden.“
    „Vermutlich sogar am selben Tag“, überlegte Finn. „Nur an einem ganz anderen Ort. Mir haben sie auch erzählt, dass es furchtbar kalt war und irgendwo in der Nähe der Kirche wohl der Blitz eingeschlagen hätte. Jedenfalls sagte das der alte Wilhelm.“
    „Und wo war das, wenn ich fragen darf?“, wollte der alte Mann wissen.
    „Burgfeld!“,  erklärte Finn.
    „Hmmm!“
    Der alte Mann überlegte. „Das ist vielleicht zehn Kilometer von hier entfernt. Warum haben sie euch nicht beide an der gleichen Kirche ausgesetzt? Das wäre doch viel einfacher gewesen.“
    „Es wäre vielleicht noch netter gewesen, uns überhaupt nicht auszusetzen“, sagte Tom betont höflich und nahm sich noch einen Keks. Der alte Mann lachte laut auf, verschluckte sich, und begann zu husten.
    „Da hast du natürlich auch Recht, Jungchen“, keuchte er schließlich atemlos. „Trinkt euren Tee!“
    Und er nahm selbst einen großen Schluck aus seinem Becher.
    „Also“, überlegte er, nachdem er getrunken hatte, „ich war noch wach damals. Es ist merkwürdig, aber wenn etwas Aufregendes passiert, erinnert man sich an alle Einzelheiten. Ich saß im Sessel im Wohnzimmer und las ein Buch. Es war ungeheuer spannend; Robinson Crusoe hieß es. Darin geht es um einen Mann, der… aber das wollt ihr sicher nicht wissen.
    Jedenfalls, es war sehr kalt, und ich hatte ein Feuer im Kamin angezündet. Es war trotzdem noch kalt. Ja, und dann, dann gab es plötzlich einen lauten Krach. So einen richtig lauten Krach. Furchtbar laut. Und ich dachte, gleich stürzt das Haus ein, und dann dachte ich, nein, das Haus steht noch, aber da war doch ein Blitz? Es war kurz ganz hell geworden. Hatte der Blitz etwa in mein Haus eingeschlagen?
    Wisst ihr, Kinder, wenn der Blitz jemals in dieses Haus einschlägt, dann wird nicht viel davon übrig bleiben. Zu alt. Zuviel Holz. Brennt zu gut.“
    Er schwieg eine Weile und dachte wohl über die Brennbarkeit seines Hauses nach. Schließlich fielen ihm die Kinder wieder ein.
    „Esst nur, ihr Lieben, esst nur!“, sagte er und schob die Keksdose noch ein paar Zentimeter zu ihnen hinüber.
    „Na, jedenfalls merke ich irgendwann, dass das Haus noch steht, und dann merke ich, dass es nicht nach Feuer riecht, und ich denke, huch, dann hat der

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