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Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Titel: Finn und der Kristall der Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Konrad
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hatte, war das Bild eines Eichhörnchens erschienen, das an einer Nuss knabberte.
    „Man kann auch andere Bilder einstellen“, erklärte Richard den sprachlos dastehenden Jungen. Aber wichtig ist etwas anderes.“
    Ein kleiner Pfeil war auf dem Bildschirm erschienen, der sich hin- und herbewegte. Es dauerte einen Moment, bis Finn bemerkte, dass Richard diesen Pfeil offensichtlich mit seinem Finger herum schob, den er auf das Gerät – das Notebook, wie er sich erinnerte – gelegt hatte.
    Plötzlich tippte Richard mit dem Zeigefinger auf das Notebook, und gleichzeitig öffnete sich auf dem Bildschirm ein neues Bild.
    „Internet“, erklärte Richard und grinste über die Gesichter der Kinder. „Eine tolle Erfindung, wenn man etwas wissen will, das irgendwo auf der Welt passiert ist. Passt auf. Ich gebe jetzt „Hohenstadt“ ein und „Sophienkirche““
    Mit fliegenden Fingern tippte er auf die Buchstaben auf dem unteren Teil des Notebooks.
    „Und schwups, hier ist die Sophienkirche!“, fügte er hinzu. Und tatsächlich – auf dem Bildschirm war ein Bild einer großen Kirche erschienen. Finn kannte diese Kirche nicht, aber Tom und Jacob nickten.
    Richard tippte weiter. „Öffnungszeiten des Gemeindebüros“, sagte er leise zu niemand bestimmten. „Ah, da haben wir sie ja. Wie spät ist es? Hmmm… kurz nach sechs. Da wird bestimmt niemand mehr da sein. Wir können es trotzdem versuchen.“
    Er griff nach einem kleinen Kästchen, das ganz ähnliche Tasten hatte wie das Notebook, nur dass sie mit Zahlen beschriftet waren. Richard begann zu tippen und hielt sich das Kästchen ans Ohr. „Telefon“, murmelte er in Richtung der Jungen.
    „Aber…“ Jacob schüttelte den Kopf und schwieg einen Moment. „Mein Vater hat ein Telefon“, tuschelte er dann in die Richtung seiner Brüder. „Aber das hat sich auch ganz gewaltig verändert!“
    „Hm, nein“, sagte Richard und drückte auf eine der kleinen Tasten. „Es ist niemand mehr da. Ich schlage vor, ihr drei fahrt morgen zur Sophienkirche und versucht, einen der für eure kleinen Kirchen zuständigen Pfarrer zu sprechen.  Vielleicht kann er euch ja Hinweise auf eure Eltern geben. Wobei ich mich zu erinnern glaube, dass St. Pankraz gar keine Kirche mehr ist. Das Gebäude steht zwar noch, darin ist aber soweit ich weiß inzwischen eine Kunsthandlung.“
    „Wir fahren?“, fragte Finn. „Hast Du denn auch ein Auto?“ Noch während er fragte, kam ihm die Frage albern vor. Richard hatte so unglaubliche Geräte, ein Notebook, einen Kühlschrank und eine Mikrowelle, da besaß er doch sicher ein Auto. Vermutlich fuhr in dieser Zeit einfach jeder mit dem Auto.
    Doch Richard lachte nur. „Da muss ich dich enttäuschen“, sagte er. „Ich hatte mal ein Auto, aber ich fahre nicht mehr. Bin zu alt geworden. Wenn man beim einparken nicht mehr nach hinten gucken kann, wird es ein wenig gefährlich. Ich denke, ich werde euch Fahrkarten besorgen, und ihr fahrt mit der Bahn.“
    „Mit der Bahn?“, rief Jacob verblüfft.
    „Nicht mit der Eisenbahn, mit der du in den Urlaub fährst“, berichtigte der alte Mann. „Die Bahn, die ich meine, nennt sich S-Bahn und fährt innerhalb einer Stadt hin und her.  Genau genommen gehört Burgfeld nämlich schon seit einigen Jahrzehnten zu Hohenstadt. Als Hohenstadt immer größer wurde, hat man Burgfeld ‚eingemeindet’, so nennt sich das. Es bedeutet, dass Burgfeld nun ein Stadtteil von Hohenstadt ist.“
    „Was ist denn eine Ess-Bahn?“, wollte Tom wissen.
    „S wie der Buchstabe, nicht ‚Ess’ wie etwas zu essen“, korrigierte Richard. Dann seufzte er. „Liebe Güte, Kinder, ihr habt ganz schön nachzuholen. Ich glaube, wir gucken die Sache mit dem Bakelit wann anders nach. Heute braucht ihr zuerst einmal Grundkenntnisse in etwas, das alle Kinder mögen.“
    Er stand auf, reckte sich und streckte die Hand nach einem weiteren Kästchen aus, das auf einem niedrigen Tisch lag.
    „Noch ein Telefon?“, wollte Jacob neugierig wissen.
    „Nein, das hier nennt man Fernbedienung. Tolles Gerät für so alte Leute wie mich.“ Er drückte auf einen  der Knöpfe. Ein grauer, großer, flacher Kasten an der Wand erwachte zum Leben.
    „Und das hier ist ein weiterer Bildschirm. Nämlich der vom Fernseher!“
    Vor den Augen der sprachlosen Kinder erschien zuerst ein Mann, der etwas erzählte und  dann wieder verschwand, gleich darauf tauchten zwei Frauen auf dem Bildschirm auf, die sich anscheinend stritten und dann ebenfalls

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