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Finnischer Tango - Roman

Finnischer Tango - Roman

Titel: Finnischer Tango - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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fünf anderen staatlichen Institutionen. Die aus mehreren LCD-Bildschirmen zusammengesetzte große Lagetafel zeigte die Karte des Irak, Umar Hussains Foto und die Liste seiner Verdienste.
    Die Informationsquelle, die den Namen »Taube« benutzte, hatte dem MI 5 soeben neue Enthüllungen über die Heroinoperation, über Umar Hussain und den geplanten Terroranschlag geschickt.
    »Umars Hauptquartier liegt also im Irak, im Gebiet des Todesdreiecks«, konstatierte George Langdon, der Chef der Krisengruppe.
    »Das ist keine Überraschung.« Melissa Tufton hörte sichzynischer an, als sie beabsichtigt hatte. »Der Irak bleibt so lange die Weltzentrale des Terrorismus, wie man dort Männer sowohl anwerben als auch ausbilden und außerdem noch die Fähigkeiten als Terrorist in der Praxis trainieren kann. Der Irak zieht die extremistischen Elemente unter den Moslems von überall her an, dort wachsen derzeit viele neue Osamas, al-Zarkawis und Umars heran.«
    Niemand kommentierte Melissas Ausbruch, alle wussten, dass sie recht hatte.
    »Sind wir imstande, Umar aufzuspüren?«, fragte Langdon und rieb sich die Augen. Er hatte die operative Zentrale nicht ein einziges Mal verlassen, seit er vor knapp vierundzwanzig Stunden von der unmittelbaren Gefahr eines Terroranschlages erfahren hatte.
    Melissa Tufton runzelte die Augenbrauen und setzte sich hin, als sie im Bauch einen Tritt des sechs Monate alten Kindes spürte. »Das Todesdreieck ist ein zu großes Gebiet. In ihm liegen Bagdad und Falludscha und die heiligen Städte der Schiiten Kerbela und Nadschaf. Und noch andere schlimme Unruheherde. Die Suche nach Umar ist auch sonst schwierig: Das Todesdreieck ist das gefährlichste Gebiet des gefährlichsten Staates der Welt.«
    »Wir alle wissen das.« Langdon wies die junge Analytikerin zurecht, hielt sich dabei aber sehr zurück. Alle waren zu der werdenden Mutter ein wenig höflicher als üblich.
    Melissa kümmerte sich nicht um Langdons Spitze, das Adrenalin verlieh ihr Selbstvertrauen. »Das Regiment ›Black Watch‹ ist schon zur Suche ins Todesdreieck abkommandiert worden. Und die Aufgabe des Government Communication Headquarter wird jetzt leichter, da es seine Aufklärung auf ein bestimmtes Gebiet konzentrieren kann. Aus dem Todesdreieck wird keine einzige E-Mail mehr geschickt, die nicht durch das Echelon geht. Und alle Telefongespräche werden gefiltert. Auch die NSA der Yankees istan der Operation beteiligt. Vielleicht sagt oder schreibt Umar oder ein anderes Mitglied von Takfir eines der Schlüsselwörter.«
    Der junge Mann, der das Communication Headquarter vertrat, meldete sich zu Wort und räusperte sich zunächst, er schien Hemmungen zu haben, vor anderen aufzutreten. »Wir haben auch ein neues automatisches Überwachungsprogramm, das Diskussionsforen im Internet überwacht und deren Inhalt filtert. Aber die Terroristen brauchen technisch nicht sehr begabt zu sein, wenn sie nicht erwischt werden wollen. Es reicht, wenn sie eine einfache Code-Sprache verwenden, die gefährlichen Worte durch andere ersetzen und keine Ortsnamen erwähnen. Alle E-Mails und Internetseiten kann man auf keinen Fall überwachen.«
    »Wenn der Anschlag morgen Nachmittag um vier verübt wird, so wie es ›die Taube‹ behauptet, dann haben wir zu wenig Zeit.« Auch Langdon hörte sich pessimistisch an.
    Melissa hätte gern entgegnet, dass Schwarzseherei ihre Chancen zumindest nicht verbesserte, aber sie schluckte ihren Ärger hinunter. »Die Mitglieder der Terroristenzellen wissen in der Regel nur genau so viel, wie unbedingt erforderlich ist. Es kann gut sein, dass Umar seinen Männern noch auf den letzten Drücker Anweisungen gibt.«
    »Warum hat ›die Taube‹ diesen Kurden denunziert, der sich in Finnland aufhält, diesen … Turan Zana?« Langdon überprüfte den Namen in seinen Unterlagen. »Irgendeinen Grund muss es dafür geben. Vielleicht weiß Zana etwas über den von Umar geplanten Anschlag. Hat schon jemand eine Zusammenfassung über Zana gemacht?«
    Die Analytikerin des MI 6 in einem lachsfarbenen Hosenanzug stand auf. »Geboren in Istanbul 1960 von einer fünfzehnjährigen türkischen Schülerin namens Serpel Cerrahoglu, der Vater unbekannt. Adoptiert von einer kurdischen Familie, die in die Stadt Diyarbakir in Kurdistan umzog,als Zana drei Jahre alt war. Er hat die Schule mit gutem Erfolg besucht und konnte Chemie an der Universität in Istanbul studieren. Die erste Verhaftung gab es im Zusammenhang mit der Gründungskonferenz

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