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Finnischer Tango - Roman

Finnischer Tango - Roman

Titel: Finnischer Tango - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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wirft.
    »Als Nächstes habe ich hier den Laborbericht zu den Proben von Eeva Hallamaa«, fuhr Ratamo fort und dankte Wrede innerlich für seine wohlwollenden Kommentare zu Eeva. »An den Händen oder der Kleidung der Frau fanden sich keinerlei Schmauchspuren, so dass sie wohl kaum die Todesschüsse auf Kirilow abgegeben hat. Und es gab auch keine Blutspuren«, sagte Ratamo; ihn plagten Gewissensbisse, weil sich Eeva bei ihm hatte waschen können.
    »Es ist ganz sicher, dass Eeva Hallamaa in der einen oder anderen Weise an Kirilows Ermordung beteiligt war.« Riitta Kuurma zeigte mit dem Finger auf die Kopie des Protokolls der Kriminalpolizei. »Wie hätte sie sonst von dem Mord erfahren, bevor die Leiche gefunden wurde?«
    Wrede stand auf und ging nervös zum Flipchart. »Irgendetwas ist hier faul. Wenn die Hallamaa an der Ermordung Kirilows beteiligt war, warum zum Teufel rannte sie dann in Panik zu Ratamo? Dann wäre sie doch ganz still und stumm zu Hause geblieben.«
    Die SUPO-Mitarbeiter dachten eine Weile über Wredes Kommentar nach, dann fiel Ulla Palosuo etwas ein. »Hat man bei der Hallamaa übrigens einen Drogentest gemacht?«
    Es dauerte einen Augenblick, bis Ratamo das richtige Blatt fand und als Antwort den Kopf schüttelte.
    »Das ist doch bereits bekannt, dass die Frau immer noch Speed nimmt, im Badezimmer hat man ja Restspuren gefunden«, entgegnete Wrede und verpasste Palosuo damit schon wieder eine Spitze.
    »Bei so einer geringen Menge kann man Eeva nicht einmal wegen Drogenbesitz anklagen«, sagte Ratamo undhoffte, dass man ihm seine Zufriedenheit nicht ansah. Die Kollegen wussten nicht, welche Probleme Eeva bei einer neuen Verurteilung bekommen würde. Und Ratamo war überzeugt, dass Eeva nicht wieder schwach geworden war, sie hatten sich in den letzten Monaten so oft getroffen, dass er es mit Sicherheit bemerkt hätte.
    »Was ist sonst noch?« Palosuo trieb Ratamo zur Eile an.
    »Das auf der Grundlage von Eevas Informationen angefertigte Bild des Türken wurde in allen möglichen Archiven gesucht. Ohne Ergebnis. Und laut KRP hat Wassili Arbamow einen neuen Mann nach Helsinki geschickt – er heißt German Dworkin.« Den Namen las Ratamo aus seinen Unterlagen ab.
    Palosuo schien zufrieden zu sein. »Prüfe, was es für Informationen über ihn gibt, aber zum Verhör wird er noch nicht geholt. Es ist besser, wenn Dworkin nicht weiß, dass er beobachtet wird. Er würde ohnehin nichts sagen. Aber eine Genehmigung zum Abhören seines Telefons muss eingeholt werden.«
    »Hat übrigens der Richter schon die Genehmigung zur Überwachung der Hallamaa erteilt?«, erkundigte sich Wrede bei Ratamo.
    »Die für das Abhören ihres Telefons und für die technische Überwachung bekommen wir in einer Stunde. In der Wohnung und im Auto werden Mikros installiert«, erwiderte Ratamo.
    »Hast du nicht gestern gesagt, dass du die Hallamaa kennst?«, fragte Ulla Palosuo, und Ratamo nickte.
    »Triff dich mit ihr. Möglicherweise spricht sie mit dir offener als mit uns, wenn ihr euch nun mal kennt.«
    »Ich würde nicht gern …«
    »Schaden kann es nicht. Und danach gehst du zu dem Lebensgefährten der Hallamaa und unterhältst dich mit ihm.« Ulla Palosuos Tonfall machte klar, dass es da nichtsmehr zu diskutieren gab. »Was ist das eigentlich für ein Mann, dieser …«
    »Mikko Reiman«, antwortete Ratamo müde. »Geboren in Imatra 1970, Gymnasium in Tampere, Zivi, Kunstgewerbehochschule, keine Kinder, keine Vorstrafen, auch sonst keine Eintragungen in den Registern. Ein ganz normaler Typ.« Ratamo fiel ein, wie er, Eeva und Mikko an jenem Abend, an dem Eeva ihm ihre uralte Luger Pistole gezeigt hatte, zusammen gegessen und etliche Flaschen Rotwein geleert hatten. Die Waffe hatte sie von ihrem Vater bekommen, zur Sicherheit für den Fall, dass ihr gewalttätiger Ex-Mann in die Wohnung eindrang.
    »Und Eeva Hallamaas Ex ist ein gewisser … Antti Hytölä«, sagte Ratamo zum Schluss.
    »So, ein gewisser Antti Hytölä. Liebe Leute, nun klärt mal, was das für ein Mann ist«, erwiderte die Chefin in scharfem Ton.
    »Was hat Kirilow in Finnland gemacht, zumindest das hat sich ja wohl schon herausgestellt?« Ulla Palosuo gab Riitta Kuurma ein Zeichen, zu antworten.
    »Die KRP hat keine konkreten Beweise dafür, was der Mann hier gemacht hat. Aber zwei V-Männer behaupten, Kirilow habe seinen Stoff selbst verkauft. Und die Miliz in Petersburg hat bestätigt, dass Kirilow für Wassili Arbamow gearbeitet hat.«
    »Endlich

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