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Finnischer Tango - Roman

Finnischer Tango - Roman

Titel: Finnischer Tango - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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drehte: »Place your bets.«
    Arbamow schob in aller Ruhe Chips auf schwarze und rote Zahlenfelder, ein paar auch in die grünen Bereiche. Als sich das Tempo der Kugel verlangsamte, wurden seine Bewegungen immer schneller. Er runzelte die Stirn, verzog den Mund und warf in einem fort Chips auf das Spielfeld, bis urplötzlich die Worte des Croupiers erklangen: »No more bets.«
    Arbamow hörte nicht auf, im Gegenteil, seine Hände rotierten wie bei einem Meisterkoch, in seinem Blick lag etwas Irres, die Chips flogen auf das mit Stoff bezogene Spielfeld, die Kugel hüpfte schon auf den Zahlen.
    »No more bets!«, brüllte der Croupier wütend.
    Arbamow warf seine letzte Spielmarke auf den Tisch und seufzte schwer, als die Kugel anhielt. Keine Gewinne.
    Er zuckte die Achseln und wandte sich Tagmouti zu, der hinter ihm stand. »Auch heute kein Glück«, stellte er lächelnd fest. »Bei uns in Russland sagt man, Leben ist Leiden, und auch der Tod ist kein Genuss.«
    »Es ist schon nach drei, und der Brunch geht nur bis um vier«, sagte Renata, die sich zu den Männern gesellt hatte. Die drei gingen in das Restaurant, das schon mehrmals als bestes in Petersburg ausgezeichnet worden war. Der Sonntagsbrunch im Taleon war im ganzen Land berühmt.
    Von der Creme der Petersburger Emporkömmlinge schien mindestens die Hälfte anwesend zu sein. Arbamow nickte seinen Bekannten zu und wählte einen Ecktisch, in dessen Nähe niemand saß. Er hatte mit Tagmouti hierhergehen wollen, weil der in Petersburg als Bankier auftrat, und Bankiers brachte er immer ins Taleon.
    Der Kellner goss Champagner ein, und Arbamow bestellte für sich und seine Begleitung auf der Speisekarte mit vierzig verschiedenen Gerichten schwarzen und roten Kaviar,Blini mit allen möglichen Beilagen sowie Hummer und Obst.
    »Za krasoty.« Arbamow erhob sein Glas und trank auf die Schönheit, er schaute dabei Renata an und stellte erfreut fest, dass auch Tagmouti den Champagner kostete. Zumindest war der Mann kein fanatischer Moslem.
    »Das hier war nach der Revolution ein von Maxim Gorki gegründetes Heim für Schriftsteller.« Arbamow zeigte mit der Hand auf die Marmorsäulen des Restaurantsaals.
    Tagmouti lächelte höflich, aber seine Miene verriet, dass ihm der Name Gorki unbekannt war. Er sah angespannt aus, als er den dicken Briefumschlag auf den Tisch legte, den er vor einer Stunde von Arbamow erhalten hatte. »Der Erpresser besitzt unwiderlegbare Beweise dafür, dass unser Heroin Drogensüchtige überall in Europa getötet hat, und er hat auch Beweise für Ihre Rolle. Wir können nicht das Risiko eingehen, dass Sie auffliegen«, sagte der Marokkaner, und in seiner Stimme klang ein Vorwurf an.
    Nach einer kurzen Pause fuhr Tagmouti ganz ruhig fort: »Wer hat den Brief geschickt?« Dabei starrte er Arbamow an und benahm sich so, als wäre Renata Luft.
    »Der Erpresser hat sich nicht vorgestellt«, antwortete Renata dem überheblichen Marokkaner aus lauter Boshaftigkeit, noch bevor Arbamow den Mund aufmachen konnte. Sie holte das Begleitschreiben aus dem FedEx-Paket und las es leise vor. »›Wir kennen die Namen all Ihrer Dealer: Arkadi Kirilow in Finnland, Marat Jarkow in England, Roman Krasnikow in Deutschland, Wadim Karpin in Holland, Rodion Lumpow in Schweden …‹«
    »Wer ist imstande, die Namen Ihrer Verteiler herauszubekommen?« Tagmoutis Stimme wurde immer angespannter. »Umar will das sofort wissen.«
    Renata schaute immer noch auf den Begleitbrief des Erpressers. »Falls Sie Ihre Geschäfte weiterführen wollen,möchten wir einen Tropfen von dem Gewinnregen, den Ihre Drogenflut einbringt. Überweisen Sie fünfundzwanzig Millionen Dollar auf diese Kontonummer in Aruba …«
    »Die Behörden dürfen dieses Material nicht in die Hände bekommen, diese Alternative ist ausgeschlossen.« Tagmouti beugte sich zu Arbamow hin und sagte so laut, dass es Renata ganz sicher hörte: »Ich möchte mit Ihnen unter vier Augen sprechen.«
    Mit betretener Miene warf der russische Milliardär seiner Assistentin einen Blick zu und führte Tagmouti dann mit dem Champagnerglas in der Hand zu dem prächtigen Kamin an der Giebelseite des Restaurants. Tagmouti sprach leise: »Nur drei Menschen kennen sowohl die Staaten, deren Markt wir erobern wollen, als auch die Namen all Ihrer Verteiler.« Er schwieg einen Augenblick, um die Bedeutung seines nächsten Satzes hervorzuheben. »Sie, Umar und diese Frau, Ihre Assistentin.«
    Arbamow lachte gezwungen. »Keiner von uns

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