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Finnischer Tango - Roman

Finnischer Tango - Roman

Titel: Finnischer Tango - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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zielten auf den Delinquenten.
    Er durfte nicht versagen, alles hing von ihm ab, Adils ganzer Plan. »Ich rede. Ich sage, wer die Erpressung geplant hat.« Warum zum Teufel wollte Arbamow seine Informationen nicht hören? Das Herz schlug ihm bis zum Halse.
    »Feuer!«, brüllte Renata.
    Veikko Saari entfuhr ein Ruf der Verzweiflung, als die Mündungsfeuer der Waffen aufblitzten. Das Echo der Schüsse dröhnte in der Halle, und die Blechwand hinter ihm krachte. Aber kein einziger Schuß hatte getroffen. Und die Russen lachten. Die Absätze von Renatas Stiefeln klangen wie Hammerschläge, als sie selbstsicher auf den Finnen zuging. »Mit einer Scheinhinrichtung pflegt man den Verhörten in die … richtige Gemütsverfassung zu bringen.«
    Saari versuchte, den wie wild hämmernden Puls mit seiner Willenskraft zu normalisieren, nur gut, dass er nicht in die Hosen gemacht hatte. Er verfluchte seine Dummheit. Natürlich wollte Arbamow wissen, wer die Erpressung geplant hatte und wer alles über sein Heroingeschäft mit Umar Bescheid wusste, wie könnte er sich sonst vergewissern, dass er nicht mehr in Gefahr war, denunziert oder erpresst zu werden? Jetzt musste er sich zusammenreißen. »Ich will Garantien dafür, dass ich freikomme, wenn ich sage, in wessen Auftrag ich arbeite.«
    »Ich kann Ihnen nur eines garantieren, dass Sie sterben werden«, verkündete Renata. »Die Art und Weise und den Zeitpunkt dürfen Sie selbst bestimmen. Wenn Sie Ihre Informationen zurückhalten, werden Sie langsam und qualvoll sterben, wenn Sie freiwillig reden, wird Ihr Ende schnell und sauber sein.«
    Veikko Saari öffnete gerade den Mund, um zu antworten, als die Schulterstütze einer Maschinenpistole ihn am Kopf traf und die Welt um ihn herum dunkel wurde.
    Irgendetwas schlug voller Wucht auf Saaris Wange, das Klatschen war irgendwo weit weg zu hören, aber der Schmerz strömte in Wellen durch den ganzen Körper. Er öffnete die Augenlider einen Spalt, es dauerte eine Weile, bis er begriff, wo er war. Renata Gergijewa starrte ihn an wie ein Versuchskaninchen. Es hatte also begonnen. Die Freude über das Erwachen verwandelte sich sofort in Angst vor dem Schmerz.
    Der Stuhl fühlte sich auf Saaris nackter Haut kalt und hart an, er musste aus Metall bestehen. Sie befanden sich in Arbamows Schiff, zu dem Schluss kam er, weil in den kleinen ovalen Fenstern unterhalb der Decke fahles elektrisches Licht schimmerte. Bei der Ausstattung der Kabine hatte man nicht gespart: Leder, Edelholz, Kristall … Dochder prächtige Rahmen war ihm gleichgültig, nur das, was in den nächsten Stunden geschah, hatte eine Bedeutung. Hier würde er sterben.
    »Dann wollen wir mal anfangen«, sagte Wassili Arbamow in seinem weißen Ledersessel, er stand auf und stellte sich neben Renata vor Saari hin, der an den Metallstuhl gefesselt war. Der Finne sah schwach aus, der alte Mann würde nicht lange durchhalten, vermutete er.
    »Willkommen zurück. Für einen Augenblick. Sie werden uns binnen kurzem alles sagen, was Sie wissen. Um Sie zu … überreden, gehen wir stufenweise vor, und vor jeder Etappe erhalten Sie die Chance, zu sprechen. Sie können Ihren Schmerzen jederzeit ein Ende bereiten, indem Sie uns sagen, wer die Erpressung geplant hat und wer alles davon weiß.« Arbamow wartete vergeblich darauf, dass Saari etwas erwiderte.
    »Sie wollen also dieses Spiel nicht gleich am Anfang beenden. Gut. In der ersten Stufe erhalten Sie einen Chemikaliencocktail, der die Funktion des zentralen Nervensystems verlangsamt und die Herzfrequenz und den Blutdruck senkt. Das macht Sie gesprächig.« Arbamow nickte einem von Renatas Männern zu.
    Vor Angst wurde Saari schwindlig, nur gut, dass er sitzen konnte, er musste zumindest eine Weile aushalten, sie würden es bemerken, wenn er sich bewusstlos stellte. Die Injektionsnadel stach in seine linke Armbeuge, und die farblose Flüssigkeit wurde in seine Vene gedrückt. Er spürte die beruhigende Wirkung der Spritze, obwohl die Angst seine Sinne schärfte und in den Muskeln brannte. Die Zeit schien schneller zu vergehen, alles wurde verfälscht, es war, als hätte man ihn aus seinem Körper herausgezogen. Er sah Arbamow und einen Mann, der ein Tablett hielt, es roch nach Essen, dann nach einer Zigarre … Geräusche, Bilder, Gerüche, das alles ging ihm durch den Kopf.
    Es war, als kämen die Worte Arbamows aus einer anderen Wirklichkeit: »Wer ist Ihr Chef … wer alles weiß … wo sind die Beweise …« Saari wurde klar, dass

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