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Finnisches Roulette

Finnisches Roulette

Titel: Finnisches Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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Jahren für das israelische Biowaffenprogramm gearbeitet.«
    Ketonen griff nach seinen Hosenträgern und murmelte etwas Unverständliches. Die Ermittlungen nahmen eine Richtung, die von allen denkbaren die schlimmste war. Die Verbindung von Biowaffen, Arabern und Juden in einem Fall bedeutete eine absolute Katastrophe.
    Wrede berichtete, daß sich Oberst Agron höchstwahrscheinlich in Frankfurt versteckt hielt. Der BND sammelte gerade Informationen über ihn, seine Bekannten und Kontakte, man wußte schon, daß sein Sohn Ehud in Frankfurt wohnte, bei Genefab arbeitete und mit Werner Halberstams Nichte, Sabine Halberstam, verheiratet war.
    »Gleichzeitig ist klargeworden, welche Bedeutung die tätowierte Fünf hat. Sie weist auf das Symbol ›Hamsa‹ hin, das die Juden verwenden«, erklärte Saara Lukkari und stieß bei ihren Kollegen auf fragende Blicke.
    »Hamsa ist eine Hand, deren Daumen und kleiner Finger nach außen zeigen, und in der Mitte der Handfläche befindet sich ein Auge. Die Juden nutzen Hamsa als Schmuck, weil sie glauben, daß es gegen das Böse schützt, genau wie die Farbe Türkis. Die Zahl Fünf steht für dieses Symbol.«
    Ketonen seufzte. »Jetzt wissen wir immerhin, wer Laura Rossi und Eero Ojala ermorden wollte.«
    Auf Wredes sommersprossigem Gesicht erschien ein triumphierendes Lächeln. »Ich habe es doch gleich gesagt, daß die Spuren dieser Geschichte nach Deutschland führen. Übrigens vergaß ich zu erwähnen, daß der BND die Hilfe der Yankees angefordert hat, um Informationen über Future Ltd. aus Liberia zu erhalten. Die Deutschen koordinieren heutzutage alle Fälle, bei denen es auch nur im geringsten nach internationalem Terrorismus riecht, mit der Antiterroreinheit des CIA.« Der Schotte sagte, die Yankees hätten dieses Verfahren vorgeschlagen, nachdem sich herausgestellthatte, daß mehrere Al-Kaida-Terroristen vor den New Yorker Anschlägen im September 2001 in Deutschland gewesen waren.
    Der Elan der hochkonzentrierten Ermittler verflog, als Ketonens Sekretärin anklopfte und dem Chef mitteilte, die Gospelband »Dolo-Roosat« sei als Tanzorchester für die Hochzeitsfeier ausgewählt worden. Verärgert knurrte Ketonen, diese Truppe und sein Bekanntenkreis würden so gut zusammenpassen wie Schlafmittel und Abführpillen. Seine Kollegen brachen in schallendes Gelächter aus.
    Saara Lukkari kam als erste wieder zur Sache: »Was interessiert einen ehemaligen israelischen Oberst an einem deutschen Pharmaunternehmen?«
    Ketonens Gesichtsausdruck wurde nachdenklich. »Wer weiß schon, inwieweit Agron wirklich ein ehemaliger Oberst ist. Vielleicht ist er von der Armee zum israelischen Nachrichtendienst oder zur militärischen Aufklärung, zum Mossad oder Aman, gewechselt.«
    Wrede führte diesen Gedanken voller Eifer weiter. In Frankfurt würden sich schließlich Dutzende islamistische Terrorzellen versteckt halten, sowohl aktive als auch Schläfer. Es könnte also sehr gut möglich sein, daß Oberst Agron von Frankfurt aus im Auftrag von Mossad oder Aman Terroristen beobachte, überlegte der Schotte laut.
    »Auch das erklärt nicht, was er von H & S Pharma will. Aber der Schwerpunkt des Falls liegt jetzt unbestreitbar in Deutschland«, sagte Ketonen und runzelte die Stirn. »Hat jemand Sami Rossis Bericht überprüft?«
    »Laut Sotamaa ist er hieb- und stichfest«, erwiderte Wrede und klopfte auf den Papierstapel, der vor ihm lag. »In der Schweiz trat 2000 ein Gesetz in Kraft, das Glücksspiele ohne Begrenzung der Maximaleinsätze erlaubt. Daraufhin hat das Casinogeschäft ein explosionsartiges Wachstum erlebt. Die russischen kriminellen Organisationen gehörtennatürlich zu den ersten mit dem Riecher für die Möglichkeit, viel Geld zu machen. Wie immer«, sagte Wrede zynisch. »Und Forster war im Mai in Finnland, wie es Rossi behauptet hat.«
     
    Laura schloß die geschwollenen Lider über den verweinten Augen, als die Müdigkeit schließlich übermächtig wurde. Allerdings konnte man auf dem steinharten Plastikstuhl im Warteraum des Flughafens Verona-Villafranca nicht schlafen, zum Glück. Sie fürchtete nämlich, die höllischen Ereignisse der letzten Tage würden sie im Traum verfolgen. Laura versuchte sich ganz auf das Geräusch der Schritte um sie herum und auf die lauten Durchsagen zu konzentrieren. Die Rastalocken lagen schwer auf ihren Schultern, sie waren eben naß geworden, Regenwolken aus den Dolomiten entluden sich über der Stadt.
    Laura hatte die ganze letzte Nacht an

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