Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
Vom Netzwerk:
Büschen versteckt, ins trockene Gras. Er selbst lehnte sich gegen einen Baum und bettete meinen Kopf auf seinen Schenkeln . Ich lag und er saß lange Zeit einfach nur so da. Wir sprachen kein Wort miteinander, weil es auch gar nicht notwendig war. Noch nicht.  Schon wieder brach ich in Tränen aus. Ich wusste, dass er meinen Kummer über den Tag nicht fühlen konnte, weil ich ihn vor ihm verborgen hielt. So wie jetzt. Ich hielt alles zurück, weil ich ihm nicht den gleichen Schmerz antun wollte, den ich empfand. Es war auch gar nicht notwendig, denn e r konnte sehen, wie es mir ging und tat genau das, was ich von ihm erwartet hatte. Er gab mir seine starke Schulter und den dringenden Halt den ich von ihm brauchte. Götter, es tat so gut ihn wieder zu haben. Seinen Duft einzuatmen und in seinen starken Armen gefangen zu sein. Obwohl ich ihm Sorgen bereitete, konnte ich auch die Erleichterung in ihm feststellen. In diesem Augenblick fiel eine riesige Last von ihm ab, die er in den letzten Wochen mit sich herumschleppte.
    Ich musste ihm so viel erzählen. Und wir mussten uns einen Plan zurechtlegen, wie wir nun weiter machen sollten. Ich setzte mich auf und schaute ihn durch meine tränendurchnässten Wimpern an. Ich nahm jedes Merkmal seines wunderschönen Gesichtes in mich auf.
    „Tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe“, murmelte ich mit verschlagener Stimme.
    Er lächelte matt und musterte mich mit mi tfühlendem Ausdruck .
    „Du hast gut getroffen. Ich bin froh zu wissen, dass du dich verteidigen kannst.“
    Ich wusste genau, er hielt seine wahren Gefühle ebenso zurück wie ich.
    „Alles in Ordnung?“
    „Es hat sich einiges verändert.“
    Meine Stimme klang selbst in meinen Ohren energielos und schlaff.
    „Du kannst dich wieder an alles erinnern? Wie das? Was ist passiert?“
    Sorge um mich huschte über seine Züge.
    Ich nickte schwach, unfähig in Worte zu fassen, was letzte Nacht geschehen war. Der Schmerz, die Energie , das Licht und der erbarmungslose Ablauf meines Lebens wie einer der schrecklichsten Horrorfilme, nach denen man nächtelang von Alpträumen geplagt wurde. Ich wusste nicht ob ich glücklich über die zurückgekehrten Erinnerungen sein sollte, oder nicht. Zumindest auf einige davon konnte ich sehr gut verzichten. M ein Leben schien ein ständiges Auf und A b zu sein, begleitet von Kummer und Schmerz, genauso wie Liebe und manchmal sogar ein wenig Glück.
    „Was machen wir jetzt?“, wollte ich von ihm wissen und verließ mich darauf, dass er mit den anderen bereits eine passende Lösung parat hatte. Auf seine Frage wollte ich nicht antworten. Noch nicht. Aber er ließ nicht locker.
    „Wir können sofort von hier abhauen und zurück nach Philadelphia gehen, wenn du willst.“
    Der Vorschlag gefiel mir so seh r, dass ich in Gedanken schon dort war. Doch dann fiel mir Aris ein, und Nitsa. Ich wollte nicht wirklich gehen, ohne mich von ihnen zu verabschieden. Und ohne ihnen geholfen zu haben. Bevor ich von Marcus und Levana hier her gebracht wurde, war es mein Ziel Constantin zu erledigen. Jetzt war ich hier und diesem Ziel näher , als ich es je wieder sein würde. Es wäre falsch jetzt einfach zu gehen und Constantin ziehen zu lassen. Ich dachte an die Blutsklaven und alle anderen, die unter seiner Herrschaft litten. Eingeschlossen Chiara, die immer gut zu mir war.
    „Das geht nicht.“
    „Das habe ich befürchtet“
    „Constantin ist furchtbarer. Er hält hinter dieser magischen Wand nicht nur seine eigenen Leute gefangen, er hält sich eigene Blu tsklaven als Nahrungsversorgung! Sie sind irgendwo eingesperrt und leiden. Dem muss doch ein Ende gesetzt werden.“
    Ich schaute ihn flehend an und hoffte, dass er wirklich verstand.
    „Es wäre mir zwar lieber, dich weit weg von diesem Ort zu wissen, aber ich gebe dir recht.“
    „Nur haben wir keine Zeit mehr. Wir brauchen einen Plan.“
    „ Was genau bedeutet keine Zeit?“
    Ich konnte ihm ansehen, dass er bereits mehrere Möglichkeiten durchging und nach einem Weg suchte, der möglichst wenig riskant für uns war.
    „Bis Morgen.“
    Da die nächste Sitzung mit Levana bevorstand und ich nicht glaubte, dass sie den U nterschied in mir nicht bemerken würde. William schnaufte wegen des unglaublichen Zeitdrucks und fuhr sich mit den Fingern durch seine dunkelblonden Haare . Ich war so unendlich dankbar für diesen Anblick . Ich zog seinen Kopf zu mir herunter und tauchte meine Finger in seine Haare. Ich küsste ihn mit einer

Weitere Kostenlose Bücher