Finsteres Licht
Umgebung und der Burg .
„Eine Landkarte“, stellte Emily fest.
„Ziemlich alt das Ding. Ob das noch aktuell ist?“, rätselte Alex.
„Pass auf, dass es nicht zerreißt. Leg es vorsichtig auf den Tisch dort“, sagte Jeremy und deutete auf eine n kleinen antiken Beistelltisch aus dunklem Holz, der zu den wenigen Möbeln zählte, die unbeschadet blieben.
„Ist das Transsy lvanien?“ , erkundigte ich mich.
Die blassen Lini en und verwischten Schriftzüge deuteten darauf hin, dass es sich um eine uralte Landkarte handelte.
„Bei den Magnarittern studierten wir alte Schriften und Karten. Diese hier ist einige hundert Jahre alt und die hier abgebildeten Grenzen existieren nicht mehr in dieser Form“, erklärte Jeremy.
„Das hier sind die Karpaten und hier befinden wir uns.“
Er deutete mit dem Finger auf die betreffenden Stelle n .
„Die Frage lautet aber, wo Constantin ist und wo das Sklavenversteck liegt. Wharpyr e haben verborgene Städte auf der ganzen Welt. Sie haben eigene Stadtverwalter. Constantin kann überall sein . Wir sollten uns auf die Befreiung der Menschensklaven konzentrieren “, sagte ich gereizt.
„Ich bezweifle, dass er sich in irgendeiner seiner Städte aufhält. Und das Lager müsste irgendwo hier in der Nähe sein. Die Blutlieferung wäre zu aufwendig, wenn man weitere Strecken zurücklegen müsste“, überlegte Amanda laut.
Wenn Chiara uns nur helfen würde, überlegte ich still. Da fiel mir ein, was ich bei Aris geschafft hatte. Ich konnte Levanas Zauber aufheben und ihn von ihrem Zwang befreien. Vielleicht schaffte ich das auch bei Chiara. Ich musste es zumindest versuchen und zog mich langsam und unauffällig von den anderen zurück. Sie bildeten noch immer einen Kreis um die Karte, während Alexia und Ramira mit ihrer eigenen Aufgabe beschäftigt waren.
Timon und Lukas schauten mich fragend an, aber ich sparte mir Erklärungen und bedeutete ihnen still zu sein.
„Willst du mich jetzt umbringen?“, fauchte Chiara mich wütend an und zog damit alle Blicke auf uns.
„Haltet sie gut fest!“, wies ich Timon und Lukas entschlossen an.
Die beiden nickten und warteten gespannt ab, was ich vorhatte.
„Sarah! Was hast du vor?“, rief William.
Er und Amanda standen sofort an meiner Seite.
„Vertrau mir!“, bat ich ihn.
„Sei vorsichtig!“, wies Amanda mich mit ernster Miene an.
In i hrem Gesicht las ich, dass sie alles tun würde um mich zu schützen, genauso wie William. Und beide waren ebenso entschlossen in ihrer Sache, wie ich mit meinen Absichten.
Ich schloss die Augen und besann mich auf mich selbst. Ich wusste nicht , wie ich anders darauf hätte zugreifen sollen, auf diese Magie in mir, deshalb tat ich genau das, was ich bei den Selbstfindungssitzungen und Aris tat. Ich durchforstete mein Unterbewusstsein und konzentrierte mich auf diesen kleinen Funken, der tief in mir glühte. Ein winziges Sandkorn, das Unvorstellbares bewirkte.
Ich streckte meine Hand vor mir aus, sodass meine Handfläche nach oben zeigte und machte eine Faust. Als ich meine Finger öffnete und damit freigab was in meiner Faust lag, hörte ich erstauntes Stöhnen hinter mir. Ich öffnete meine Augen, schaute auf das winzige Körnchen Licht in meiner Hand und lächelte vor Freude , dass es mir gelungen war, es freizusetzen.
„Wie hast du das gemacht?“, wollte Alex wissen, doch ich ignorierte ihn.
Um keinen Fehler zu machen, ließ ich mich nicht ablenken. Ich setzte den Lichtfunken frei und er schwebte langsam auf Chiara zu. Sie riss verängstigt die Augen auf.
„Ich wusste es. Du bringst mich um!“, knurrte sie tief und wild.
Timon und Lukas hatten einiges zu tun , um sie still zu halten. Zum Glück reagierte William schnell und kam den beiden zu Hilfe, wofür ich ihm meine Dankbarkeit spüren ließ. Er nickte mir zu und ich machte weiter. Der Lichtfunken schwebte vor Chiara. Timon und Lukas hielten sie zwar noch fest, wichen aber einen Schritt von ihr ab. Die beiden vertrauten mir nicht so blind wie William, der mich zuversichtlich anschaute.
Plötzlich begann das kleine Lichtkorn wild hin und her zu springen. Es suchte nach dem richtigen Weg und es dauerte nicht lange bis es ihn fand. Aus den ruckartigen Sprüngen wurde ein gleichmäßiges Kreisen um Chiara herum. Sie hatte Angst. Große Angst, dass wusste ich. Aber sie verbat sich diese höllische Angst in Schreien auszudrücken. Sie war eine Hoheit. Und Hoheiten jammerten nicht wie niedere Wesen. Chiara war
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