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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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Panik. Sie ist nett.“
    Aris konnte mich kaum trösten. Bisher waren mir nicht viele nette Leute begegnet und es handelte sich hierbei um die Mutter eines Freundes. Ich wollte von ihr gemocht werden. Bei anderen war mir das mehr oder weniger egal. Aber es würde sich auf meine Freundschaft mit Aris auswirken, wenn sie mich nicht leiden konnte. Und er war der E inzige mit dem ich hier wirklich gerne zusammen war.
    „Oka y“, stammelte ich leise.
    Ich hoffte si e hörte nicht zu und würde meine Unsicherheit auch noch ausnutzen können, falls sie nicht nett war.
    „Bereit?“, fragte Aris nach.
    Ich nickte, obwohl ich kurz davor war wieder umzudrehen. Sie war doch nicht nur seine Mutter, sondern auch eine Freundin von Lilja. Ich hatte Fragen. Und ich wollte Antworten. Sie war vermutlich die einzige, die sie mir geben konnte, wenn sie sich dazu bereit erklärte.
    Aris griff nach dem Türklopfer und hämmerte mit dem Eisenring fünfmal hintereinander gegen die Tür.
    „Hätte nicht einmal klopfen gereicht? Sie ist doch eine Wharpyr in, oder?“
    Er antwortete nicht mit Worten auf meine etwas zu beißend klingende Frage, sondern nahm meine Hand und verschränkte seine Finger mit meinen. Er wusste mittlerweile , dass ich nicht nur an meinen Fingern herum zupfte, sondern auch ungemütlich werden konnte, wenn ich nervös war.
    Die Tür ging langsam auf und eine hochgewachsene, bildhübsche Frau mit schwarzen langen Haaren, die Aris‘ glichen, stand dahinter. Ihr Gesicht strahlte vor Freude, als sie Aris anschaute und ihm in einer innigen Umarmung um den Hals fiel.
    „Ich freu mich dich zu sehen“, flüsterte sie ihm ins Ohr bevor sie in wieder aus ihren Armen entließ.
    „Ich freu mich auch dich zu sehen, Mutter.“
    Es kam mir vor, als ob jede Last von seinen Schultern fiel. Bei seiner Mutter fühlte er sich wahrscheinlich sorgenfrei. Bei ihr war er zu Hause und konnte so sein, wie er wollte. Die aufrichtige und bedingungslose Liebe zwischen den beiden war nicht zu übersehen.
    Dann wandte sie sich zu mir. Sie musterte mich mit regloser und unergründlicher Miene von oben bis unten. Währenddessen spielten meine Finger hinter meinem Rücken verrückt.
    „ Ich bin Nitsa, Aris Mutter und … d u musst Sarah sein!“
    Die gedehnten Worte kamen nicht gerade leicht über ihre Lippen , wie mir vorkam , und ich hatte B ammel, dass das nichts Gutes bedeutete. Ich hoffte sie wäre nur über die Ähnlichkeit mit Lilja erstaunt und nickte schüchtern.
    Plötzlich breitete sie die Arme aus und schloss auch mich in eine feste Umarmung. Ich war überrascht, denn sie weinte. Das lag wohl an meinem Aussehen. Klar, wie konnte ich nur so dumm sein. Lilja war eine gute Freundin und sie war tot. Wahrscheinlich vermisste sie sie und ich kreuzte auch noch in ihren Sachen auf, wo ich doch auch schon ohne ihre Kleider wie meine Mutter aussah. Sofort stellte sich das schlechte Gewissen bei mir ein.
    „Es tut mir leid, ich kann auch wieder gehen wenn Sie wollen“, stammelte ich vor mich hin. Ich wollte nicht irgendwelche alten Gefühle heraufbeschwören und Kummer auslösen.
    Aber e s wäre schade gewesen, hätte sie das Angebot angenommen.
    Stattdessen entließ sie mich aus ihrer Umarmung und sagte: „Auf keinen Fall. Du bleibst hier. Ich warte schon so lange auf dich und jetzt wo du hier bist, werde ich dich auf keinen Fall wegschicken!“
    Das überraschte mich noch mehr als ihre Tränen.
    „Sie haben auf mich gewartet?“, hakte ich ungläubig nach.
    „Kommt erst ein mal herein ihr beiden!“, befahl Nitsa und schob uns drängend durch die Tür, als ob sie befürchte te , wir könnten tatsächlich sofort wieder verschwinden.
    Wir gelangten in einen großzügig angelegten , aber schlicht gehaltenen Wohnraum. In der Mitte stand ein gemütliches Sofa mit dem dazu passenden Sessel in dunkelgraue n Leder. Ein Kamin in der Wand gegenüber dem Eingangsbereich und urige Kästen, Tischchen, Bilder und diverse Accessoires schmückten den heimeligen Raum. Ich fühlte mich sofort wohl. Auf der linken Seite gelangten wir durch einen ovalen Durchgang in den Küchenbereich. Es gab nicht sehr viel. Die Einrichtung der Küche war eher spärlich und bestand lediglich aus einem Tisch mit vier Stühlen, eine kleine Küchenzeile mit Spülbecken, Hängekästen und Kühlschrank. Trotz der wenigen Möbel war es auch hier gemütlich. Einfach, aber gemütlich.
    Nitsa holte aus einem Hängeschrank drei Gläser und aus dem Kühlschrank eine Flasche

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