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Finsteres Verlangen

Finsteres Verlangen

Titel: Finsteres Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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rannen langsam über seine Haut.
    »Mann, Jason, das tut mir leid. Ich kann mich nicht erinnern, dich gekratzt zu haben.« Ich trank einen Schluck. Es schmeckte nicht so schlecht, wie ich es in Erinnerung gehabt hatte, und nach ein paar kleinen Schlucken ging es mir tatsächlich besser. Danach hörte ich mich auch nicht mehr an, als hätte ich einen Monat in der Wüste verbracht.
    Er hielt die Arme hoch. »Schon gut. Aber normalerweise werde ich nur blutig gekratzt, wenn ich eine Freundin glücklich gemacht habe.« Er lächelte.
    Ich schüttelte den Kopf, und mir wurde nicht schwindlig. Gut.
    »Du meinst, das war ein Flashback. Ein Flashback worauf?«, fragte er
    »Auf meine Nacht mit Jean-Claude und Asher.«
    Er sah mich mit hochgezogenen Brauen an. »Du meinst, auf den Orgasmus?«
    Mir stieg die Hitze ins Gesicht. »So ähnlich«, murmelte ich.
    Er lachte. »Du machst Witze.«
    »Wohl kaum.« Um seinem Blick auszuweichen, trank ich etwas von dem scheußlichen Zeug.
    »Ich diene Jean-Claude schon seit Jahren als Imbiss und hatte noch nie so eine Reaktion.«
    »Es kommt von Asher.«
    »Was?«, fragte er.
    »Du blutest alles voll«, sagte ich.
    »Ich werde mich gleich verarzten. Aber vorher will ich das erklärt kriegen.«
    »Du weißt doch, Ashers Biss kann …«
    »Orgastisch sein«, beendete er den Satz.
    »Ja.«
    »Ich habe mal eine schwache Variante davon erlebt«, sagte Jason. »Du auch, damals in Tennessee, als Asher beinahe gestorben wäre. Da hat er dich auch in seinen Bann geschlagen. Soweit ich mich erinnere, gefiel dir das gar nicht.«
    »Im Gegenteil, Jason, es hat mir zu gut gefallen, und das hat mich erschreckt.«
    »Jean-Claude sagt, dass Asher sich immer zurückhält, außer er kann denjenigen halten – was immer das heißt.«
    Ich nickte, trank, nickte wieder. »Heute Nacht hat sich Asher nicht zurückgehalten.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte er.
    »Aus Jean-Claudes Erinnerungen. Ich reagiere wie eine Frau, die Asher mal auf Befehl von Belle verführt hat.«
    »Hat die auch Leute blutig gekratzt?«
    »Ich hab doch gesagt, dass es mir leid tut.«
    Er setzte sich auf die Bettkante und zog ein Knie an die Brust, sodass er alles zur Schau stellte. Normalerweise fällt es mir leicht, einem Mann in die Augen zu sehen, aber jetzt wurde mein Blick mächtig abgelenkt.
    »Das war nicht ernst gemeint, Anita.« Wie die meisten Gestaltwandler, die ich kannte, machte er sich wegen seiner Nacktheit keine Gedanken.
    Ich reichte ihm einen Zipfel der Bettdecke. »Bitte bedeck dich ein wenig.«
    Er grinste. »Also, wir haben«, er sah auf die Uhr, »vier Stunden lang nackt zusammengelegen. Warum sollte ich mir jetzt was anziehen?«
    Ich sah ihn unwirsch an, und plötzlich fiel mir Blickkontakt ganz leicht. Wie immer, wenn ich langsam sauer werde.
    »Inwiefern reagierst du wie diese Frau damals?«, fragte er.
    »Ich empfinde noch mal die gleiche Erregung wie bei Ashers Biss.«
    »Hält das an?«, fragte er.
    Ich wurde wieder rot. »Es kommt und geht. Mist.«
    »Was?«
    »Die Frau damals war im Bett leise. Wie Asher sagt, hatte sie keine wilden Zuckungen.«
    »Und?«
    »Darum konnte sie es besser verbergen als ich.«
    Er lachte schallend. »Soll das heißen, diese wilden Zuckungen sind bei dir normal?«
    Ich sah ihn böse an. »Das weißt du doch genau. Du hast mich einmal im Bett erlebt. Du hast mich zum Höhepunkt gebracht.« Ich errötete so heftig, dass ich Kopfschmerzen bekam.
    Seine Heiterkeit verschwand. Nach diesem Erlebnis hatte ich Monate gebraucht, um in seiner Gegenwart wieder unbefangen sein zu können. »Die Ardeur hatte uns voll im Griff«, sagte er. »Wir waren alle ein bisschen lebhafter als sonst.«
    Ich schüttelte den Kopf, ohne ihn anzusehen, und zog die Knie an die Brust. »Abgesehen davon, dass ich dir die Kehle rausreißen wollte, war das für mich normal.«
    Er hustete, lachte und sagte schließlich: »Nie im Leben.«
    Den Blick fest auf die Bettdecke gerichtet: »Meinetwegen mach dich darüber lustig.«
    »Ich brauche einen Drink.« Er nahm mir die Flasche ab.
    Ich schlang die Arme um die Knie. »Du bist so was von unkomisch.«
    Er ließ sich vom Bett auf die Knie gleiten, sodass ich sein Gesicht sah. »Tut mir leid, wirklich, aber …« Er zuckte leicht die Achseln. »Das kannst du mir nicht übel nehmen. Du kannst mir nicht erzählen, du hast diese heftigen, wundervollen Orgasmen, und dann von mir erwarten, dass ich dich nicht damit aufziehe. So bin ich eben, Anita. Du weißt, ich

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