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Finsteres Verlangen

Finsteres Verlangen

Titel: Finsteres Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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kann gar nicht anders.«
    Er sah so jungenhaft, so unschuldig aus. Aber alles gespielt. Als ich ihn kennenlernte, hatte er schon vieles durchgemacht und ertragen müssen. Seine Unschuld war längst verloren gewesen.
    Er gab mir die Flasche zurück. »Sei mir nicht böse, okay? Vielleicht bin ich bloß neidisch.«
    »Lass das Thema«, sagte ich.
    »So meine ich das nicht. Wenn Ashers Biss so toll ist, wieso habe ich dann nicht das volle Programm erlebt?«
    Ich wollte ihn böse angucken, schaffte es aber nur halb. »Du hast es selbst gesagt: Du bist nicht sein Pomme de sang, nur ein Ersatzspieler.«
    »Und du bist Jean-Claudes menschlicher Diener, nicht Ashers. Wieso steht dir dann der volle Orgasmusrausch zu?«
    Das war ein Argument, ein gutes. Ich zuckte die Achseln. »Vielleicht setzt die Ardeur sich durch. Keine Ahnung. Schätze, ich werde sie fragen müssen, wenn sie aufgestanden sind.« Warum hatte Asher das getan? War es Absicht gewesen? Ich wusste, dass er beim bloßen Blutsaugen eine Wirkung hervorrief, die andere Männer mit ganzem Körpereinsatz nicht erreichten. Asher hatte mit mir etwas gemacht, das Jean-Claude allein nicht wiederholen konnte. Bei dem Gedanken daran spannte sich mein Körper an, und ich konnte Jason gerade noch die Flasche in die Hand drücken, dann warf es mich auf den Rücken.
    Diesmal war es nicht so heftig wie beim vorigen Mal, und Jason versuchte nicht mich anzufassen. Ich schätze, er hatte genug Kratzer. Als es vorbei war und ich keuchend dalag, die Decke bis zum Bauch herabgezogen, fragte Jason von der anderen Bettseite her: »Bin ich jetzt wieder sicher vor dir?«
    »Halt’s Maul«, schnaufte ich.
    Lachend hüpfte er zurück aufs Bett. Er hob mich mit einer Hand an und reichte mir mit der anderen die Flasche. »Lehn dich gegen die Kissen und trink das langsam. Ich werde mich inzwischen verpflastern.«
    »Tu auch was zum Desinfizeren drauf«, sagte ich.
    »Ich bin ein Werwolf, Anita. Ich kann mich nicht infizieren.«
    Oh. »Schön. Wozu dann ein Pflaster?«
    »Weil ich mir nicht die Kleidung mit Blut versauen will. Außerdem sollte die Polizei mich nicht so sehen.«
    »Polizei? Wieso Polizei?«
    »Die waren vorhin am Telefon, als du aufgewacht bist. Sie haben schon ein paar Mal angerufen, zuerst Lieutenant Storr, dann Detective Zerbrowski. Sie wollen, dass du kommst. Der Lieutenant hat angedeutet, er werde dich schon finden und aus meinem Bett zerren.«
    »Woher weiß er, dass ich in deinem Bett liege?«
    Von der offenen Badezimmertür grinste er mich an. »Keine Ahnung. Vielleicht hat er es erraten.«
    »Jason, du hast Dolph nicht geärgert, oder? Sag mir, dass du ihn nicht geärgert hast.«
    Er legte die Hand aufs Herz. »Ich, jemanden ärgern?«
    »Oh Himmel, du hast es getan.«
    »An deiner Stelle würde ich ihn schnellstmöglich zurückrufen. Wäre mir echt unangenehm, wenn das SWAT-Team unsere kleine Party sprengt.«
    »Wir haben keine Party.«
    »Das wird dein Lieutenant aber kaum glauben, wenn er uns nackt zusammen im Schlafzimmer antrifft.« Er streckte die Arme vor sich aus. »Besonders wenn er meine Kratzer entdeckt.«
    »Er wird weder deine Arme noch sonst irgendein Körperteil von dir sehen. Gib mir einfach meine Sachen, und dann bin ich weg.«
    »Und was ist, wenn du unterwegs am Steuer einen neuen Flashback kriegst? Und ich möchte noch hinzufügen, dass ich schon viel länger als du Vampiren Blut spende. Ich weiß, wie mies es einem gehen kann, wenn sie einem zu viel abgezapft haben. Vielleicht fühlst du dich schon wieder ganz gut, aber wenn du dich übernimmst, wird dir wieder schwindlig und schlecht. Bei einer Tatortbesichtigung wäre das nicht besonders gut.«
    »Dolph lässt keine Unbeteiligten an einen Tatort.«
    »Ich werde im Jeep sitzen bleiben. Ich kann dich heute unmöglich selbst fahren lassen.«
    »Ruf Micah oder Nathaniel an, damit sie mich abholen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nathaniel ist gestern Nacht im Club ohnmächtig geworden.«
    »Was?!«
    »Micah meint, es hat ihn ausgelaugt, seit drei Monaten mindestens einmal am Tag die Ardeur zu befriedigen.«
    »Geht es ihm wieder gut?«
    »Er braucht nur mal einen Tag Pause. Jean-Claude nimmt von mir auch nur jeden zweiten Tag Blut.«
    »Ich wechsle auch mal zu Micah und Jean-Claude«, sagte ich.
    »Ja, aber Jean-Claude braucht es nur einmal am Tag, du zweimal. Seien wir doch realistisch, Anita. Du brauchst einen größeren Stall an Pommes de sang.«
    »Ach, meldest du dich freiwillig?«
    Ein Ausdruck

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