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Finsternis über Gan (German Edition)

Finsternis über Gan (German Edition)

Titel: Finsternis über Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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Ereignis gedacht. Auch die Lichtalben wollten offensichtlich die Erinnerung daran wachhalten.
    »Verehrte Träger der Amulette«, eröffnete Elhadar die Sitzung, »ihr bringt uns wirklich aufregende Neuigkeiten. Bitte erzählt von euren Erlebnissen.« Zwölf Lichtalben blickten erwartungsvoll zu den vier Erdenmenschen.
    Finn, Pendo, Chika und Joe sprudelten gleichzeitig los, froh darüber, endlich jemandem von ihren Abenteuern der letzten Tage berichten zu können. Als sie merkten, dass die Lichtalben sie so natürlich nicht verstehen konnten, hielten sie lächelnd inne, bis Finn erneut das Wort ergriff. Er erzählte dem Rat ausführlich von den geheimen Treffen Elbachurs mit seinen Gefährten, von deren Idee, die Träger der Amulette zu holen, und von ihren eigenen Erfahrungen auf Schloss Apelah.
    Die Lichtalben reagierten mit empörten Zwischenrufen, als sie hörten, wie die Träger der Amulette am Hofe abgewimmelt wurden, und mit ungläubigen Blicken, als Finn ihnen ihre Eindrücke von König Farlon I. darlegte. Eine dunkle Sorgenwolke legte sich wie ein Schatten auf die Versammlung und die leuchtenden Funken schienen ihre Strahlkraft zu verlieren.
    »Die Situation ist offenbar ernster, als wir dachten«, meinte ein älterer Lichtalb mit bitterer Stimme. »Wenn der König und sein Erzminister noch nicht einmal bereit sind, auf das Wort der vier Amulettträger zu hören …«
    »Dabei habt Ihr das Schlimmste noch gar nicht gehört«, erwiderte Pendo.
    »Noch schlimmer?«
    »Sogar viel schlimmer«, setzte Finn seinen Bericht fort und erzählte ihnen von der Falle, die Scharir ihnen im geheimen Kellergewölbe von Schloss Apelah gestellt hatte, und von dem Schwarzalb, der als Wache vor der Tür postiert worden war. Ungläubig lauschte der Rat Finns Bericht zu Ende. Dann begannen alle Lichtalben gleichzeitig auf die Amulettträger einzureden, die diesmal kein Wort verstanden.
    »Dann haben sich also die Schwarzalben, unsere ärgsten Feinde, schon im Zentrum der Macht eingenistet«, schnaubte ein Lichtalb erschüttert.
    »Und ein Mann, der immer in der Nähe des Königs und seines Erzministers ist, arbeitet mit ihnen zusammen. Das ist nicht zu fassen«, empörte sich ein anderer kopfschüttelnd.
    »Diese Neuigkeiten verändern alles«, ergriff Elhadar das Wort. Ihre Hände spielten aufgeregt mit einem silbernen Medaillon, das sie an einer langen Kette trug. »Das ist schrecklich. Vielleicht haben die Schwarzalben Gibor gefangen genommen?« Die Lichtfunken, die um die Lichtalbenfrau schwebten, waren fast zum Stillstand gekommen und verloren ihren Glanz. Schweigend schaute sie auf das geöffnete Medaillon, in dem sich ein kleines Bild befand.
    Ein anderer Lichtalb unterbrach das sorgenvolle Schweigen und fragte Finn, Pendo, Joe und Chika: »Und wie konntet ihr aus dem Kellergewölbe fliehen?«
    »Scharir wusste zum Glück nichts von Finns Fähigkeiten«, antwortete Chika grinsend. »Finn hat uns durch die Mauer in den Garten zurückgebracht. Von dort aus sind wir dann hierher geeilt.«
    Da fiel Joe noch etwas ein: »Im Keller hat Chika übrigens ein ganz merkwürdiges Symbol auf einer Bodenplatte entdeckt. Es sah aus wie ein Feuer speiendes Krokodil. Wisst ihr was darüber?«
    Die Lichtalben zuckten die Schultern.
    »Nein, davon haben wir noch nie gehört«, sagte Elhadars Vater und schüttelte ratlos den Kopf.
    »Das stimmt nicht«, unterbrach ihn ein sehr alter und gebrechlich aussehender Lichtalb ernst, dessen langes weißes Haar ihn wie flüssiges Silber umgab. »Ich habe dieses Symbol schon gesehen.« Der Greis räusperte sich mehrmals, als ob es ihm schwerfiele, über dieses Thema zu sprechen. »Als ich noch ein Kind war, also vor einer sehr langen Zeit«, er zwinkerte den Gefährten zu, »lag auf dem Schreibtisch meines Vaters ein mit der Hand geschriebenes Buch, in dem dieses Symbol abgebildet war.«
    »Und? Weißt du mehr darüber?«, fragte Elhadar aufgeregt dazwischen.
    »Ich fragte meinen Vater, was das für ein Symbol sei, und er antwortete mir: ›Dort, wo dieses Symbol ist, wohnt das Böse.‹« Die Lichtalben husteten nervös. »Ich fragte ihn dann, ob er dieses Symbol in Gan gesehen habe. Er gab mir keine Antwort darauf.« Der Alte hielt inne und sagte mit zitternder Stimme: »Aber nun wissen wir ja, wo es wohnt.«
    »Auf Schloss Apelah«, flüsterte Pendo.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte ein junger Lichtalb. Seine grünen Augen funkelten voller Tatendrang in die Runde. »Wir können doch nicht

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