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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Räume und war überrascht, als sie Cerise dort mit einem wollenen Schultertuch warten sah. Tris’ Hunde folgten ihr. Die beiden Wolfshunde waren die Ersten, die den Platz nahe dem Feuer im Wohnzimmer für sich beanspruchten. Die Dogge trottete ebenfalls zur Feuerstelle, kreiste ein oder zweimal um sich selbst und legte sich dann hin.
    »Ihr solltet Euch nicht erkälten«, sagte Cerise und hielt das Schultertuch hoch. »Hier ist es etwas wärmer als in Isencroft, aber kaum warm genug, um stundenlang draußen zu stehen. Malae hat Tee für uns. Ihr seht ein wenig kränklich aus, mein Liebes.«
    Malae wartete an einem mit Tee und Kuchen für drei gedeckten Tisch. »Es gibt kaum etwas, bei dem eine gute Tasse Tee nicht hilft, sage ich immer.«
    Kiara sank in einen Sessel und kuschelte sich in das Schultertuch. »War es so für Mutter, wenn Vater in den Krieg gezogen ist?«
    »Jedes Mal, mein Liebes«, erwiderte Cerise.
    »Außer, dass Eure Mutter in diesen Fällen Portwein dem Tee vorgezogen hat«, fügte Malae hinzu.
    »Ich erinnere mich, dass Vater einmal mehrere Monate fort war, als ich noch ein Kind war. Aber Mutter ließ mich nie spüren, dass etwas anders war. Nach allem, was ich weiß, war er auf der Jagd.«
    Malae tätschelte ihre Hand. »Viata wollte nicht, dass Ihr Euch Sorgen macht. Oft, wenn Ihr geschlafen habt, saß sie die ganze Nacht wach, weil Euer Vater im Krieg war. Immer, wenn er konnte, schickte er einen Brief und den las sie wieder und wieder und suchte nach versteckten Hinweisen darüber, wie der Krieg wirklich verlief. Es wurde schlimmer, als Ihr älter wurdet. Sie nahm sich zusammen und war tapfer. Und das müsst Ihr auch sein, mein Liebes.«
    »Ich weiß. Ich habe versucht, Tris nicht spüren zu lassen, wie sehr ich mich sorge.«
    Cerise legte ihre Hände auf Kiaras Schulter. Kiara spürte Cerises Heilmagie durch ihren Körper fließen, in die steifen Muskeln ihres Rückens und ihres Nackens. Das wärmte sie mehr als der Tee und sie warf das Schultertuch ab, als die Wärme des nahen Feuers auch den letzten Rest Kälte vertrieb.
    »Ihr habt Eure eigenen Schlachten hier«, sagte Malae. »Eure oberste Aufgabe ist jetzt, gesund zu bleiben.«
    »Das hat Mutter nicht so gut hinbekommen, nicht wahr?« Kiara klang wehmütig und schlürfte ihren Tee. Sie wusste, dass Viatas Geist in der Nähe war.
    »Sie tat alles in ihrer Macht Stehende, um es Euch leichter zu machen«, meinte Cerise und setzte sich neben Kiara. »Und Ihr habt Freunde hier. Heute Abend gibt Carroway, der Barde, ein Konzert zu Euren Ehren.«
    »Wo wir schon davon sprechen – wer hat das Halsband weggenommen, das ich herausgelegt hatte?«, fragte Malae und hob ein Schmuckstück vom Bett auf, wo es neben Kiaras Abendrobe lag. Kiara spürte einen kalten Luftzug und sah aus dem Augenwinkel eine junge Frau in der Kleidung einer Dienerin.
    »Seanna, bist du das?«, fragte Kiara. Unsichtbare Hände glätteten den Rock des Gewands. »Tris sagte mir, du würdest dich um mich kümmern«, sagte Kiara, auch wenn sie den Geist nicht sehen konnte. »Hast du das Halsband ausgesucht?« Das Feuer brannte mit einem Mal heller, als hätte ein Luftzug es gestreift. »Ich nehme das als ein ›Ja‹. Ich danke dir.«
    Kiara drehte sich zu den anderen um. »Tris hat mir erzählt, dass Seanna Zofe von einigen Generationen von margolanischen Königinnen war. Ich denke, wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass sie eine eigene Meinung hat.«
    Es klopfte an der Tür. Die Wolfshunde sprangen auf, als Malae die Tür öffnete. Crevan stand davor. »Darf ich hereinkommen?« Crevan beobachtete den Hund aufmerksam. Die Dogge war mucksmäuschenstill, trottete aber zu Crevan hinüber, den Kopf gesenkt.
    »Natürlich«, erwiderte Kiara und stellte ihren Tee ab. »Ich habe Zachar erwartet.«
    »Unglücklicherweise waren die Ereignisse der letzten Tage zu viel für Zachar. Er hatte einen Rückfall. Ich musste ihn fast zurück ins Bett tragen.« Crevan schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, sagen zu müssen, dass es ihm gar nicht gut geht, aber wir kommen zurecht. Ihr habt Gäste zum Abendessen – der Barde Carroway, Lady Eadoin und ihre Nichte, Lady Alyssandra. Mikhail wird sich uns später zugesellen. Hauptmann Harrtuck hat mich gebeten, Euch wissen zu lassen, dass er die Leibwachen für den Abend handverlesen hat und dass er nach Möglichkeit ebenfalls da sein wird.« Crevan lächelte. »Es tut mir leid, aber Eure Pflichten als Königin haben gerade begonnen, Eure

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