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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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immer hinter den Angriffen auf Kiara steckt, ist vielleicht nicht einmal aus Margolan«, meinte Carroway. »Was, wenn die Rebellen in Isencroft verzweifelt genug sind und Kiara zu töten versuchen? Um einen Krieg zwischen Tris und Donelan anzuzetteln?«
    »Keine Königin, kein Erbe, kein gemeinsamer Thron«, fasste Tadhg mit grimmiger Miene zusammen.
    »Könnten sie das tun?«, fragte Macaria. »Einen Krieg anfangen, meine ich?«
    Carroway zuckte mit den Achseln. »Wenn König Donelan seine Tochter in Tris’ Hände gibt und sie ermordet würde, dann ist das Provokation genug, würde ich sagen.«
    »Und ein Krieg mit Isencroft an der nordwestlichen Grenze wäre genau die Entschuldigung, die Trevath bräuchte, um anzugreifen«, meinte Helki. »Sie könnten Jareds Bastard auf den Thron setzen, mit Curane als Regent.«
    »Für einen Barden denkst du wie ein verdammter Soldat«, meinte Tadhg.
    »Wenn man ein Jahr lang mit einer Kompanie Soldaten herumreist, dann springt eben mehr über als eine Hand voll Läuse.«
    »Aber ich dachte, sie haben einen von Lord Guarovs Männern verhaftet, dafür, dass er dieses grässliche Leichentuch geschickt hat«, meinte Macaria. »Lord und Lady Guarov haben jedenfalls sehr kurz und sehr plötzlich danach den Hof verlassen.«
    »Glaubst du wirklich, dass Guarov hinter all dem steckt?« Tadhg schnaubte. »Er ist nicht clever genug, um sich so einen durchtriebenen Plan auszudenken – und er hat auch nicht genug Verbindungen, um so etwas durchzuziehen.«
    »Tris hatte keine Zeit, alles, was Jared angerichtet hat, wieder in Ordnung zu bringen«, meinte Carroway. »Wenn jemand seinen Finger in diese Wut gelegt hat, und diese damit gegen etwas – sagen wir, eine ausländische Königin – richten konnte, dann könnte das der Funken im Pulverfass sein.«
    Die Tür öffnete sich und Bandele und Paiva kamen herein. Das junge Mädchen hatte verweinte Augen und Bandele sah Carroway anklagend an.
    Carroway ging hinüber und kniete sich vor Paiva hin. Er nahm die Hand des Mädchens und küsste sie. »Es tut mir leid. Ich hätte nicht so ruppig sein sollen. Kannst du mir bitte vergeben?«
    Paiva lächelte angesichts dieser extravaganten Darbietung von Reue. »Oh Carroway, du weißt doch, dass ich das tun werde.« Sie warf ihre Arme um den Hals des Barden.
    »Carroway denkt, es könnte vielleicht eine Verschwörung geben, um Margolan gegen die neue Königin aufzuhetzen«, meinte Macaria und sah Bandele an. »Paiva, du hast die Gabe, dir Volkslieder zu merken. Was, wenn du die Melodie nimmst und neue Worte dazu erfindest – Worte, die etwas Gutes über die Königin sagen?« Sie lachte. »Bei der Dunklen Lady! Ich glaube nicht, dass es schaden würde, wenn du sagst, alle nördlichen Maiden seien lüstern, solange sie nicht unsere Männer mit ihren Schwertern durchbohren und unser Bier stehlen!«
    Paiva schnüffelte und strich sich das Haar aus den Augen. »Das kann ich tun. Und wenn ich das euch allen beibringen soll, dann können wir vielleicht auch in andere Wirtshäuser gehen, bevor die ersten schlüpfrigen Lieder bekannt werden.« Sie lächelte und dachte darüber nach, wie man den Spieß umdrehen konnte. »Wenn ich noch eine kleine Wendung in mein Lied einbauen könnte, das Tempo ein wenig anziehe und die Trinker dazu bringe, ihre Seidel zu dem ›Hey, hey!‹ auf den Tisch zu knallen, könnte es die erste Version glatt ausstechen.«
    »Einige der Reisegruppen, die zur Hochzeit gekommen sind, sind wegen des Wetters noch hier«, meinte Helki. »Macaria und ich können sie willkommen heißen. Und, wenn wir schon dabei sind, können wir ja Lieder und Geschichten austauschen, denn das tun Barden doch, oder?«
    Carroway stand auf und grinste. »Das ist mein Mädchen«, sagte er und schlug Macaria auf die Schulter. »Ich bin bereit, eine Runde Ale auf diese Sache auszugeben. Wenn wir eine Tour durch die Wirtshäuser der Palaststadt und der Dörfer einen Tagesritt im Umkreis machen, dann könnten wir am Ende die Nase vorn haben.«
    »Wie kann ich dir das nur sagen – du passt da nicht hinein«, sagte Bandele mit einem bedeutungsvollen Blick, der von Carroways langem, pechschwarzen Haar über sein mit rubinroter Seide gefüttertes Hemd bis hinunter zu seinen Brokathosen ging.
    Carroway rollte gutmütig mit den Augen. »Das ist ein Fluch.« Macaria stieß ihm den Ellbogen in die Rippen.
    »Sie hat Recht«, meinte Helki. »Jeder weiß, dass du der Barde des Königs bist – und außerdem sein Freund. Und

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