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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Jahren, als Carroway sechzehn war. Lady Nadine hatte eine Vorliebe für ihn gefasst. Sie fragte ihn, ob er in ihrem Landsitz spielen könne, wenn er am Hofe nichts zu tun habe. Zuerst war das in Ordnung. Dann fragte sie ihn immer wieder, ob er nicht länger bleiben könne. Schließlich bot sie ihm an, ihr Geliebter zu werden, auch wenn sie doppelt so alt war wie er. Sie wollte kein ›Nein‹ akzeptieren. Er fühlte sich in eine Falle gelockt, aber ohne Familie hatte er Angst.« Ärger schnürte Ally hörbar die Kehle zu. »Das ging so ein Jahr. Keiner wusste davon. Dann hat Tante Eadoin es herausgefunden. Sie wollte gerade zum König, als Carroway selbst die Sache in die Hand nahm. Er hat versucht, sich zu vergiften. Er hinterließ eine Notiz, die besagte, dass er nicht wüsste, wie er der Situation sonst entkommen sollte und dass er die Affäre gar nicht habe anfangen wollen. Tris hat ihn gefunden, Esme hat ihn dann geheilt. Bricen war so wütend, dass er Lady Nadine zu sich befahl und sie vom Hof verbannte. Doch der Schaden war angerichtet. Und Ihr wisst ja, wie sehr der Hof einen guten Skandal liebt.«
    Macaria sah zur Seite. »Das erklärt einiges.«
    Kiara drückte Allys Hand. »Ich kenne diese Art von Klatsch. Mutter hat ihr ganzes Leben dagegen angekämpft und ich sah, wie es ihr zusetzte. Carroway hat Recht damit, so vorsichtig zu sein. Und weil er Abstand wahren muss«, sie nickte Macaria zu, »macht das dich umso wichtiger. Es gibt nicht viele Leute, denen wir vorbehaltlos vertrauen können. Du und die Barden, ihr seid die beste Quelle dafür, was hier am Hof vor sich geht und was die Leute sagen.« Kiara schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, wir würden wissen, wer Vaters Spion ist. Er – oder sie – wäre ein weiterer Verbündeter.«
    Macaria sah auf. »Wir glauben zu wissen, wer die anderen Spione sind – außer dem für Isencroft. Wen auch immer Euer Vater geschickt hat, er hält sich sehr bedeckt.«
    »Es macht mir Sorgen, was man Vater wohl erzählt«, meinte Kiara. »Malaes Tod. Die Morde, für die man Mikhail die Schuld zuwies. Alles, was sonst passiert ist. Vater hat genug damit zu tun, die Rebellion der Separatisten niederzuschlagen. Nachrichten wie das, was heute passiert ist, helfen da nicht.«
    »Vielleicht ist das Teil des Plans«, sagte Ally nachdenklich. »Vielleicht will der, der hinter den Angriffen steckt, dass diese Nachrichten Ärger mit Isencroft heraufbeschwören. Wir haben bisher angenommen, dass diese Leute mit Curane unter einer Decke stecken. Vielleicht unterstützen sie in Wahrheit die Rebellen in Isencroft.«
    »Oder vielleicht ist es mehr als eine Gruppe«, sagte Macaria. »Gerade jetzt wissen wir es weniger denn je. Wir müssen vorsichtig sein.«
    Kiara umfasste das Achatamulett an ihrem Hals. »Von jetzt an werde ich das Amulett nicht mehr abnehmen. Ich weiß nicht, ob es heute geholfen hat – aber es hätte sicher auch nicht geschadet.«
    »Und die Wachen vor der Tür zu haben war nicht genug. Ein oder zwei Leute müssen Euch ständig begleiten – auch in den Zimmern«, fügte Macaria hinzu.
    Kiara zog eine Grimasse. »Ich fürchte, du hast Recht. Wir führen ebenfalls eine Schlacht – nur wissen wir nicht, wo die Front verläuft. Jedes Mal, wenn wir diese Räume verlassen, werden wir eine Verteidigung brauchen und wir müssen bewaffnet sein. Wir müssen wissen, wo die Türen sind und wo die Wachen sein werden. Ich verstehe Margolan nicht, aber ich verstehe den Krieg. Und das hier ist einer.«

KAPITEL 26
    I ch mag das nicht, aber ich sehe keine andere Möglichkeit«, meinte Soterius und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    »Ich bin der gleichen Ansicht.« Senne verschränkte die Arme. Ich habe kein gutes Gefühl dabei, Männer dort in die Höhlen zu schicken. Es könnte eine Falle sein. Selbst wenn sie das nicht ist, wir werden nicht viele Möglichkeiten dort unten haben.«
    »Es gibt Männer in unserem Bataillon, die Bergarbeiter sind. Höhlen sind im Vergleich zu den Stollen, die sie gewohnt sind, geräumig«, konterte Tarq. »Sie haben sich freiwillig gemeldet, um Teil der Vorhut zu sein, und ich habe rund ein Dutzend der besten und dazu meinen Stellvertreter ausgesucht, Soterius zu begleiten. Wenn wir das genau zeitlich abstimmen, wird die ganze Aufmerksamkeit Curanes sich auf den Angriff gegen Lochlanimar konzentrieren.« Er warf Senne einen Seitenblick zu. »Ihr habt doch dafür gesorgt, dass eure Katapulte und Rammböcke wieder funktionieren,

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