Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
Vom Netzwerk:
helfen«, wies Esme ihn an. »Esst, wenn Euch danach ist. Und wenn Ihr Euch um die Medizin sorgt, nach dem Abendessen wird es etwas nachlassen. Nach dem Treffen könnt Ihr noch etwas einnehmen, wenn Ihr es wünscht.«
    Nach dieser Sache hier werden die Generäle noch mehr für den Krieg sein als jemals zuvor , dachte Tris, während die Medizin stärker zu wirken begann. Er glitt in den Schlaf und hörte kaum noch, dass sich die Tür hinter Esme und Soterius schloss.

KAPITEL 5
    A ls Tris erwachte, köchelte ein Lehmtopf mit seinem Abendessen auf dem Feuer. Auf einem kleinen Tisch neben seinem Bett fand er ein Schneidebrett mit Käse und einen Krug mit verdünntem Wein. Eine frische Tunika, die man mit einer Schärpe gürten konnte, sodass Tris sie nicht über den Kopf ziehen musste, lag am Fuß des Bettes für ihn bereit. Gerade, als er so weit war, die ruinierten Überreste seines Hemdes auszuziehen, steckte ein dunkelhaariger Junge seinen Kopf durch die Tür.
    »Kann ich Euch beim Ankleiden helfen, Eure Majestät?«
    Tris versuchte, seinen verletzten Arm zu bewegen, zuckte zusammen und nickte. Coalan eilte herbei, um ihm zu helfen und die Fetzen seines Hemds zu entfernen. Er holte ein Handtuch und eine Schüssel mit Wasser, um das Blut wegzuwaschen.
    Coalans dunkles Haar stand ihm in wilden Locken vom Kopf ab. Jared hatte die meisten der Palastsklaven getötet. Bevor er an den Luxus eines Kammerdieners dachte, hatte Tris erst einmal Küchen- und Stallpersonal einstellen wollen und es fiel ihm furchtbar schwer, jemanden so nah an sich heranzulassen, es sei denn, er konnte sich seiner Loyalität völlig sicher sein. Er wäre auch ohne einen Kammerdiener ausgekommen, aber Soterius hatte die Gelegenheit ergriffen, sowohl seinem Neffen als auch Tris zu helfen, und einen Vorschlag gemacht.
    Als Jareds Truppen den Landsitz der Familie Soterius zerstört hatten, gehörten nur Soterius’ Schwager, sein Neffe und ein treuer Hausdiener zu den Überlebenden. Coalan, der kaum fünfzehn Sommer alt war, hatte sich freiwillig seinem Onkel im Widerstand angeschlossen und ehrenhaft gekämpft. Aber Soterius wollte seinen Neffen auf keinen Fall weiter der Gefahr aussetzen. Und da er auch die Notwendigkeit eines Kammerdieners für Tris kannte, hatte er vorgeschlagen, Coalan solle dem König dienen, um ihn so aus der Schusslinie zu bringen. Tris hatte nicht erwartet, dass er Coalan so bald als unentbehrlich schätzen würde.
    »Ich habe ein Hemd ausgesucht, das Ihr nicht über den Kopf ziehen müsst«, sagte Coalan grinsend. Tris kannte ihn schon sein ganzes Leben. Bricen und der verstorbene Lord Soterius waren enge Freunde gewesen und Tris hatte viele Wochen in Huntwood mit der ganzen Familie Soterius verbracht, wenn die Zeit für die Hirschjagd gekommen war. Tris dachte, dass es fast so schlimm war, Soterius’ Familie zu verlieren wie seine eigene, und er war froh, Coalan eine Stellung geben zu können, in der er sicher war. Die Lady weiß, wir haben schon zu viele an das Schicksal verloren . Trotz seiner Jugend war Coalan beinahe ausgewachsen. Tris fand es deshalb schwierig, an Bans Neffen als jemanden zu denken, der schon alt genug war, um ein Schwert zu führen.
    »Danke«, sagte Tris und biss die Zähne vor Schmerz zusammen. Nur seine Schulter zurechtzurücken, ließ schon seine Sicht verschwimmen. Coalan beeilte sich, Tris’ Abendessen vom Feuer zu holen, aber Tris winkte mit seiner gesunden Hand ab und bestand darauf, sich an den Tisch zu setzen.
    »Ich bin froh, dass Ihr wieder in Ordnung seid.«
    »Das Schlimme ist, dass ich schon anfange zu glauben, dass das hier ›in Ordnung‹ ist«, erwiderte Tris mit einem Seufzer. Selbst wenn er seinen gesunden Arm bewegte, schmerzte seine Schulter. Wie kann ich Kiara hierhinholen, wenn ich nicht mal für meine eigene Sicherheit sorgen kann? Schlimmer noch, wie kann ich sie so bald nach der Hochzeit allein lassen und in den Krieg ziehen? Wir haben offenbar noch nicht alle von Jareds Anhängern gefunden .
    »Onkel Ban bat mich, Euch zu sagen, dass er die Generäle erst zum achten Glockenschlag empfängt. Er sagte noch einiges mehr, aber das sollte ich vielleicht nicht wiederholen.«
    Tris hatte es nicht eilig damit, die Generäle zu sehen, auch wenn er wusste, dass er das nicht zu lange aufschieben konnte. Der Gedanke machte ihn nervös.
    »Es ist schon viel besser, seit Ban selbst General ist.«
    Coalan lachte. »So wie ich Onkel Ban kenne, hat er sie richtig

Weitere Kostenlose Bücher