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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Jareds Anhängern gefunden. Sie wird verwundbar sein und ich werde mich in der südlichen Steppe in einer Schlacht befinden.«
    Mikhail legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich werde hier bleiben, um dir dabei zu helfen, erinnerst du dich? Kiara wird nicht allein sein. Sie hat Harrtuck und Zachar. Carroway und seine Barden kennen allen Klatsch. Sie werden sie unterstützen, wo sie können. Und du weißt, dass die Schlossgeister und deine Hunde ebenfalls ein Auge auf sie werfen.«
    »Es wird gut für Shekerishet sein, wieder eine Königin zu haben.« Die Stimme erklang hinter ihnen. Der Geist Comar Hassads, eines treuen Soldaten seines Vaters, der in der Nacht der Morde getötet worden war, war am Rand der Schatten gerade noch zu erkennen. »Wir haben geschworen, sie zu beschützen, genau wie wir das Euch geschworen haben. Obwohl«, sagte der Geist grimmig, »unsere Schutzmacht begrenzt ist. Ich bedauere Eure Verletzung, mein Lord.«
    »Wenn ein Geist mich nicht gewarnt hätte, dann wäre ich jetzt einer von Euch. Es war ausreichend.«
    Hassads Geist nickte. »Vielleicht dienen wir am besten, wenn wir die Augen und Ohren des Palastes sind. Nicht alle innerhalb Shekerishets Mauern sind Euch treu ergeben. Viele dienen nur sich selbst.«
    »Werdet ihr auch nach Kiara sehen, wenn ich in den Krieg ziehe?«, fragte Tris.
    »Sie wird dem Thronerben das Leben schenken. Wir sind durch einen Eid gebunden, beide zu beschützen.« Hassad zögerte. »Einige von uns können sich ihr sichtbar machen. Seanna ist schon seit zweihundert Jahren Kammerzofe der Königinnen von Margolan. Sie kann es kaum erwarten, Eure Braut zu sehen. Und Ula war ungefähr genauso lange für das königliche Kinderzimmer verantwortlich, also ist auch sie schon ganz aufgeregt – es ist schon lange her, dass sie sich um ein Baby sorgen konnte.«
    Tris lachte leise. »Ich erinnere mich an Ula. Vater glaubte, ich könne sie nicht sehen, aber ich denke, Mutter hat es verstanden. Ula stand immer am Fußende meines Bettes und manchmal, wenn ich ganz genau hinhörte, konnte ich sie leise singen hören. Als ich sehr klein war, hatte ich keine Angst, wenn Ula da war. Und als ich älter wurde, weckte mich Ula, wenn Jared in der Nähe war, indem sie mir die Laken wegriss, damit Kait und ich uns verstecken konnten.«
    Hassad lächelte. »Ula starb bei der Großen Pest. Sie war das Kindermädchen von König Hottens Kindern. Als sein Jüngstes krank wurde, hat Ula es nicht verlassen. Sie hat sich damals angesteckt. Sie starben zusammen und der König hat Ula gleich neben seinem Sohn begraben, sodass sie immer zusammen sein konnten. Seitdem hat sie immer über die Erben gewacht.«
    Coalan steckte seinen Kopf ins Zimmer. »Die Generäle sind bereit.«
    »Ban hat mich gebeten … anwesend zu sein, wenn du an dem Treffen teilnimmst«, meinte Mikhail.
    »Du lässt es nicht darauf ankommen, nicht wahr?«
    »Das tut keiner von uns«, erwiderte der Vayash Moru.
    Trotz Mikhails Gesellschaft begleiteten ihn auch zwei menschliche Wachen, als sie in die Kammer hinabgingen, in der die Generäle warteten. Tris bereitete sich innerlich auf das Treffen vor. Die Wirkung des Schmerzmittels ließ langsam nach und in seiner Schulter begann es wieder zu pochen.
    Mit dem Rat der Generäle zu konferieren war eine der Pflichten, die Tris am wenigsten an seinem Königtum mochte. Von all seinen Ratgebern waren die Militärs am negativsten und unkooperativsten. Als Tris und seine Eskorte die Waffenkammer erreichten, trat Mikhail vor ihn und öffnete die Tür. Der Vayash Moru verbeugte sich, als Tris an ihm vorbeiging.
    »Ich werde hier auf dich warten«, sagte er und schloss hinter Tris die Tür.
    »Eure Majestät!« General Senne begrüßte ihn und die anderen standen auf und verbeugten sich. Tris hatte das starke Gefühl, dass seine Ankunft einen Streit unterbrochen hatte, und die Art, wie Soterius die Zähne zusammenbiss, bestätigte seine Ansicht. Senne zog den Stuhl am Kopfende des Tisches für Tris zurück. Tris hoffte, dass man ihm nicht ansah, dass er einen Stuhl brauchte, auch wenn er sich danach fühlte. Die sechs Männer trugen einen Ausdruck von Besorgnis und wirkten beflissen. Tris bemerkte, dass nur ein Mann sich zurückhielt und weniger redselig war als sonst. Tov Harrtuck, Hauptmann der Garde, sah niedergeschlagen aus und so, als hadere er mit sich.
    »Mit Eurer Erlaubnis, Herr.« Harrtuck kam um den Tisch herum auf Tris zu. Der untersetzte Mann sah immer so aus, als käme er

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