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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Als ob ich mich nicht schon um genug Dinge kümmern müsste – wo ich doch Kiaras Vater jetzt zum ersten Mal treffe!
    König Donelan war groß und hager, aber sein Schritt war entschlossen. »Ich grüße Euch, König Donelan«, sagte Tris. »Willkommen.«
    »Seid gegrüßt, König Martris. Ich nehme Euer Willkommen gerne an.«
    Ihre Augen trafen sich und Tris spürte, wie sich sein Magen verknotete. »Ich hoffe, Eure Reise verlief ereignislos?«
    »Glücklicherweise tat sie das.« Er wies auf die wartenden Kutschen. »Ich darf Euch meine Tochter, Prinzessin Kiara, vorstellen –«
    Trompeten erklangen. Die Menge drängte sich nach vorn, um einen Blick auf die Prinzessin zu werfen. Trotz seiner guten Vorsätze, majestätischen Gleichmut zu bewahren, konnte Tris ein Lächeln nicht unterdrücken. Zwei Lakaien halfen Kiara aus der Kutsche, auch wenn Tris genau wusste, dass sie sich sehr gut ohne Hilfe selbst aus dem Sattel eines Schlachtrosses schwingen konnte. Die Tunika und die Hosen, die Kiara auf ihrer Reise immer bevorzugt hatte, waren verschwunden, genau wie ihr Schwert. Ein blassblaues Gewand schimmerte unter dem weißen Winterpelz ihres Reisemantels hervor, der auf dem schneeigen Untergrund des Weges herwischte. Ihr kastanienfarbenes Haar war kunstvoll frisiert und glitzerte vor Juwelen und Perlen. Sie sah ihm in die Augen und Tris wusste, dass sie die Formalitäten genauso verabscheute wie er.
    Donelan nahm Kiaras Arm. Sie raffte ihre Röcke, stieg langsam die Stufen herauf und verbeugte sich leicht, als sie zwei Stufen unter Tris stehen blieb. »Ich grüße Euch, Majestät«, sagte sie mit gesenktem Kopf und niedergeschlagenen Augen.
    So viel zu unserem Wunsch, einfach zwei Niemande von Nirgendwoher bleiben zu wollen!
    »Wir fühlen uns von Eurer Anwesenheit geehrt, Eure Hoheit«, erwiderte Tris und streckte die Hand aus, damit Kiara sie nehmen konnte, als sie aufstand. Wenn sie sich über die Notiz, die er ihr dabei in die Hand drückte, wunderte, zeigte ihr Gesicht nichts, auch wenn er glaubte, das kurze Aufblitzen von Belustigung in ihren Augen zu sehen.
    »Kommt herein, wärmt Euch auf und macht es Euch bequem«, hieß Tris beide willkommen. Aus den anderen Kutschen stiegen jetzt die restlichen Passagiere und Tris erhaschte einen Blick auf Cam und Carina, die sich ebenfalls unter dem Gefolge befanden. Er war sicher, dass Carina auch einen Blick auf den Balkon warf, auf dem Jonmarc stand, aber da hatte Crevan sie alle schon in den Palast hineingebracht. Wenn ich mir all diesen zeremoniellen Unsinn hier ansehe, dann würde ich es jederzeit wieder vorziehen, von oben einzubrechen, wie wir es getan haben, als wir gegen Jared gekämpft haben. Shekerishet zu stürmen war einfacher, als die Diplomaten zufrieden zu stellen!
    »Es ist viele Jahre her, dass ich Shekerishet besucht habe«, sagte Donelan, während sie hineingingen. »Euer Vater war ein exzellenter Jäger. Ich habe ihn in diesem Herbst vermisst, als es viele Hirsche in den Wäldern gab.«
    Tris lächelte und nahm Kiaras Arm. »Ich denke nicht, dass ich Vater jemals glücklicher gesehen habe, als wenn er jagte. Und ich weiß, dass er Eure gemeinsamen Jagden genoss, auch wenn ich vermute, dass der Hirsch mit jedem neuerlichen Erzählen immer größer wurde!«
    Es war keine Zeit für private Gespräche. Crevan führte sie in den Speisesaal, wo auf einem Tisch das Tafelgeschirr glitzerte, das Jared nicht geplündert hatte. Diener huschten um sie herum und setzten jede Person dort hin, wo es das Hofprotokoll verlangte. Tris konnte nur hoffen, dass ihm sein Wunsch, die Formalitäten würden bald ein Ende haben, nicht offen im Gesicht geschrieben stand.
    »Eurer Schulter geht es schon wieder besser, hoffe ich?«, fragte Donelan beiläufig.
    Natürlich hat Donelan von dem Attentäter gehört. Er hat Spione in Shekerishet, so wie Margolan Spione in jedem der anderen Königreiche hat, seien sie nun freundlich oder nicht. Es ist einfach üblich – selbst wenn man nicht bedenkt, dass er seine Tochter in ein Königreich schickt, dass derzeit kaum stabil ist .
    »Sie heilt gut, danke«, antwortete Tris.
    »Wirklich sehr unglücklich. Solche Sachen passieren leider in schwierigen Zeiten«, erwiderte Donelan.
    Tris hob seinen Kelch und die anderen folgten seinem Beispiel. »Auf Frieden und Wohlstand.«
    »Auf Frieden und Wohlstand.«
***
    Als das Mahl schließlich endete, fühlte Tris sich erleichtert. Cam grinste ihn an und klopfte heimlich an ein flaches

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