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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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vorstellen«, sagte Jonmarc. »Der beste Silberschmied in ganz Dark Haven. Er hat dein shevir angefertigt.«
    Cathel war ein blonder Vayash Moru, der sein langes Haar hinten zu einem ordentlichen Zopf geflochten hatte. Er verbeugte sich tief und küsste Carinas Handrücken. »Es war mir ein Privileg, m’Lady.«
    »Es ist das Schönste, was ich je gesehen habe«, sagte Carina.
    »Es steht zu hoffen, dass man seine Fähigkeiten über viele Lebensalter hinweg verbessern kann.« Cathel verschwand in der Menge und Jonmarc stellte ihr einen kleinen Mann vor. Sein Wams war aus gutem Tuch geschneidert, aber die Knöpfe konnten es kaum über seinem runden Bauch halten.
    »Das ist Nidar. Nidar ist der Meister der Winzerzunft. Vor dem Tod des letzten Herrn waren die Lande Dark Havens berühmt für ihren Wein. Ohne seinen Herrn versiegte der Handel und die Weinberge bekamen nicht mehr die Aufmerksamkeit, die sie verdienten. Nidar sorgt jetzt dafür, dass die Weinberge wieder in Schuss gebracht werden, damit sie etwas abwerfen. Wir werden im nächsten Jahr wohl kaum viel ernten, aber er hat mir versprochen, dass wir im darauf folgenden Jahr wieder im Geschäft sind.«
    Carina lächelte und hieß den stämmigen Winzer herzlich willkommen. Sie nahm Jonmarcs Arm und lachte leise. »Ich glaube nicht, dass ich mir das hätte vorstellen können, auch wenn du es mir gesagt hättest. Du, ein Geschäftsmann, der für die Wiederherstellung des Dorfhandels sorgt!«
    Carina konnte seinen Stolz und seine Energie spüren. »Warte erst, bis wir morgen über das Land reisen. Ich werde dir den hübschesten Besitz in ganz Fahnlehen zeigen. Die Vayash Moru sind so interessiert daran, das Land wieder ertragreich zu machen wie die Sterblichen, und sie sind genauso bereit, einen guten Handel zu machen.
    Carina streckte sich, um ihn zu küssen. »Du überraschst mich immer wieder.«
    »Ich habe nicht vor, damit aufzuhören.«
    Als die letzten Gäste um die elfte Stunde herum gegangen waren, brachte Jonmarc Carina in ihre Gemächer. »Das hier waren die ersten Zimmer, die wir wieder aufgebaut haben«, sagte Jonmarc und stieß die Tür auf. Ein kleiner Salon teilte das Schlafzimmer des Lords von dem der Lady des Herrenhauses. Jonmarcs Zimmer war bequem und einfach, mit einem großen Himmelbett, einem Schreibtisch und einem großen Schrank, alles in dem kunstvoll geschnitzten Stil der hiesigen Handwerker. Zwei bequeme Sessel standen nahe dem großen Kamin. In einer Ecke stand Jonmarcs Lederrüstung auf einer Puppe bereit, während an der Wand über dem Kaminsims eine Sammlung von interessanten Schwertern, Messern und Armbrüsten hing. Eine seltsame Apparatur lag auf dem Schreibtisch, eine Art Zaumzeug aus Lederriemen und einem einzelnen Pfeil.
    »Was ist das?«, fragte Carina mit einem Kopfnicken auf den Gegenstand.
    »Eine Versicherung.«
    Der Salon hatte seinen eigenen Kamin, der das Zimmer trotz der bitteren Kälte draußen angenehm wärmte. Große Stühle, ein paar Beistelltische und eine Sitzgruppe standen im Raum, zusammen mit einem Tisch für Karten- oder Würfelspiele. Nur ein Bild hing an der Wand, eine Meereslandschaft.
    »Gabriel hat mir das Gemälde geschenkt, als wir hier eingezogen sind. Es ist die Nördliche See, nahe dem Ort, an dem ich aufgewachsen bin.« Jonmarc nahm Carinas Hand und führte sie zum nächsten Raum. »Und das hier ist dein Zimmer. Ich hoffe, du magst es.«
    Carina keuchte auf. Das Schlafzimmer war in beruhigenden Gelb- und Grüntönen ausgestattet und der Geruch von frischen Kräutern und getrockneten Blumen erfüllte es. Das mit Vorhängen versehene Bett war kleiner als das massige in Jonmarcs Raum. Nahe dem Fenster, wo das Licht am besten war, stand ein Arbeitstisch mit Mörser und Stößel. An einer Wand befand sich eine kleine Bücherei, die aus eingebauten Regalen bestand, und eine große Auswahl an getrockneten Kräutern hing in der Nähe des Kamins. Unzählige Kerzen und ein großer Sessel am Feuer vervollständigten den Raum. Ihre Taschen und Kisten waren am anderen Ende des Zimmers abgestellt.
    »Es ist wunderbar«, sagte Carina und in ihren Augen schwammen Tränen.
    »Es hat alles, was du brauchst.« Jonmarcs Augen lächelten listig. »Auch wenn in meinem Zimmer Platz genug ist für zwei.«
    »M’Lady. Kann ich Euch irgendwie behilflich sein?« Die Stimme irritierte Carina und sie drehte sich um.
    »Das ist Lisette.« Groß und rothaarig, sah Lisette aus wie eine Frau Anfang zwanzig, aber ihre

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