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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Alicias Hund bei Euch? « Er betrachtete ihre englischen Kleider.
    Fiona war müde, schwach und hungrig, aber noch nicht tot. So, wie dieser Mann sich ausdrückte, schien er mit Alicia befreundet zu sein. Tränen rannen ihr über die Wangen. Nun würde sie nie mehr nach Hause kommen. Kein Freund der MacArran würde sie nach England ausliefern, und daß Roger von einem Montgomery gefangengesetzt war, konnte den Ausbruch eines privaten Krieges bedeuten.
    »Nun weine nicht, Kleine«, sagte der MacGregor, »denn bald wirst du dich an einem hübschen sicheren Platz befinden. Jemand wird deine Wunden versorgen, und wir werden deinen Hunger stillen und - Tod und Verdammnis! «
    Als der Mann sich noch weiter herunterbückte, hatte Fiona seinen Dolch aus der Scheide gezogen und ihn gegen seinen Unterleib gestoßen. Doch aus schierer Erschöpfung war der Stich danebengegangen.
    Lachlan MacGregor wich rasch zur Seite, nahm ihr den Dolch ab und warf sie mit einer raschen Bewegung über die Schulter. »Mach mir nur keine Schwierigkeiten, Kleine«, befahl er, als sie sich in seinem Griff zu wehren begann. »In Schottland vergelten wir Gastfreundlichkeit nicht mit einem Dolchstoß. «
    Er warf Fiona auf sein Pferd, pfiff nach Rab, daß er ihm folgen sollte, und die drei jagten in einem mörderischen Tempo davon.

Kapitel 9
    Fiona saß allein in einem großen Zimmer in der Burg des MacGregor. Die Eichentür war verriegelt. Der Raum war fast kahl, bis auf ein riesiges Bett, eine Truhe und drei Stühle. An der Seitenwand befand sich ein Kamin, der mit Scheiten gefüllt war, und doch erwärmte kein Feuer die kalten Steine.
    Fiona saß zitternd auf einem der Stühle, das Plaid von Alicia um ihre Schultern gewickelt, die Knie an den Leib gezogen. Es war schon ein paar Stunden her, daß der MacGregor sie hier in diesem Zimmer auf das Bett geworfen hatte und ohne sich noch einmal nach ihr umzusehen, das Zimmer verließ. Kein Essen war ihr serviert worden, kein Wasser, damit sie sich waschen konnte, und der Hund, Rab, war beim Anblick der Festung des MacGregor wieder umgekehrt. Fiona war so zerschlagen, daß sie nicht schlafen konnte. Ihr Verstand war in Aufruhr.
    Als sie eine ihr vertraute Stimme gedämpft durch die schwere Eichentür hörte, war ihre erste Reaktion Erleichterung. Doch sie faßte sich rasch. Miles Montgomery war genauso wie jeder andere ihr Feind.
    Als Miles die Tür öffnete und mit energischen Schritten hereinkam, war sie für ihn bereit. Sie schleuderte einen kupfernen, mit Silber ausgelegten Becher vom Kaminsims gegen seinen Kopf.
    Miles fing den Gegenstand mit der linken Hand auf und schritt weiter auf sie zu.
    Da packte sie einen kleinen Schild, der an der Wand hing, und diesen parierte er mit der rechten Hand.
    Mit einem kleinen triumphierenden Lächeln holte Fiona einen zerbeulten Helm vom Kaminsims und zog den Arm zurück, um ihn als Wurfgeschoß zu benützen. Er hatte keine Hände mehr frei, mit denen er diesen Gegenstand auffangen konnte.
    Doch bevor sie den Helm werfen konnte, war er bei ihr und nahm sie in die Arme.
    »Ich machte mir große Sorgen deinetwegen«, flüsterte er, sein Gesicht an ihrer Wange vergraben. »Warum rennst du immer weg? Schottland ist nicht wie England. Es ist ein hinterhältiges Land. «
    Er hielt sie nicht sehr fest, nicht so, daß sie den Wunsch verspürt hätte, sich dagegen zu wehren. Im Gegenteil, sie wünschte sich fast, er hätte sie enger an sich gezogen. Jedenfalls mußte sie ganz still stehen, oder seine mit Metall belasteten Arme fielen von ihr ab. Als sie jedoch seine dumme Bemerkung hörte, wich sie von ihm zurück. »Ich werde von Wölfen angegriffen, stürze fast in das Meer, ein Mann wirft mich über die Schulter wie einen Sack Getreide — und Ihr sagt mir, das wäre ein tückisches Land! «
    Miles strich mit den Fingerspitzen über ihre Schläfe, und sie entzog sich der Berührung nicht. Er hatte ein ungewöhnliches Licht in seinen Augen. »Fiona, du schaffst dir deine eigenen Probleme. «
    »Ich habe Euch nicht gebeten, mich den Händen meiner Feinde auszuliefern oder mich als Gefangene in ein feindliches Land zu verschleppen. Und was diesen Mann anbe— Miles unterbrach sie: »Der MacGregor war sehr wütend, weil Ihr mit einem Messer auf ihn losgegangen seid. Vor ein paar Monaten wäre er fast gestorben, als Alicia ihn mit einem Messer ritzte. «
    »Aber sie scheinen befreundet zu sein. «
    Ehe er antworten konnte, öffnete sich wieder die Kammertür, und zwei

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