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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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mutiger Mann war, war er doch erst zwanzig Jahre alt, und Gavin war der Vormund seines jüngeren Bruders. Würde Gavin sie Miles wegnehmen, sie als Figur in seinem eigenen Spiel gegen die Chatworth Familie verwenden? Miles glaubte, daß Roger seine Schwester Mary Montgomery umgebracht hatte. Würde dieser Gavin Fiona nun dafür verwenden, daß die Chatworth’ die Montgomerys entschädigten?
    »Fiona«, fragte Miles, »was denkst du? «
    Sie gab sich nicht die Mühe, ihm zu antworten, sondern hielt den Kopf hochgereckt, als sie in Larenston einritten.
    Miles half ihr vom Pferd herunter. »Zweifellos befindet sich mein ältester Bruder in der Burg und brennt darauf, mir eine Abreibung zu geben«, sagte er augenzwinkernd.
    »Wie kannst du nur darüber lachen? «
    »Die einzige Art, mit meinem Bruder umzugehen, ist zu lachen«, sagte er ernsthaft. »Ich komme später zu dir zurück. «
    »Nein! « keuchte sie. »Ich werde mit dir zusammen deinem Bruder entgegentreten. «
    Miles legte den Kopf schief und betrachtete sie. »Ich glaube fast, du willst mich vor meinem Bruder schützen. «
    »Du bist ein sanfter Mann, und… «
    Darüber lachte Miles so laut, daß die Pferde scheuten, und gab ihr einen schallenden Kuß auf die Wange. »Du bist ein süßes, gutes Kind. Komm mit, und beschütze mich, wenn du willst; aber ich werde Gavins Zehen im Auge behalten. «
    Gavin, Stephen und Sir Guy erwarteten sie im oberen Erkerzimmer. Gavin war so groß wie Miles, aber seine Züge waren noch ausgeprägter, habichtartiger. Der nackte Zorn leuchtete aus seinen Augen.
    »Ist das Fiona Chatworth? « fragte Gavin durch zusammengepreßte Zähne. Er wartete die Antwort nicht ab. »Schick sie fort. Guy, kümmere dich darum! «
    »Sie bleibt«, sagte Miles mit kühler Stimme und gab sich nicht die Mühe, seine beiden Brüder anzusehen. »Nimm Platz, Fiona. «
    Sie gehorchte und sank in einen Sessel, in dem sie fast ertrank.
    Nach einem wütenden Blick auf Fiona drehte sich Gavin Miles zu, der sich ein Glas Wein eingoß. »Tod und Verdammnis über dich, Miles! « brüllte Gavin. »Du kommst hier herein, als hättest du nicht um ein Haar einen Privatkrieg zwischen unseren Familien vom Zaun gebrochen. Und du bringst diese… diese… «
    »Lady«, sagte Miles, während seine Augen dunkel wurden.
    »Falls sie eine Lady war, möchte ich schwören, daß sie es jetzt nicht mehr ist, nachdem sie ein paar Wochen mit dir verbracht hat. «
    Miles’ Augen wurden tief schwarz. Seine Hand ging zum Schwert; doch Sir Guy legte ihm rasch seine Hand auf die Schulter.
    »Gavin«, warnte Stephen, »du hast kein Recht, irgend jemanden zu beleidigen. Sage, was du zu sagen hast. «
    Gavin rückte dichter an Miles heran. »Weißt du, was deine kleine Eskapade unsere Familie kostet. Raine kann nicht einmal mehr sein Gesicht in der Öffentlichkeit zeigen, sondern muß sich in einem Wald verstecken; und ich habe den letzten Monat in der Gesellschaft dieses Bastards Chatworth verbracht - alles in dem Versuch, deine wertlose Haut zu retten. «
    Fiona wartete darauf, daß Miles seinem Bruder erwiderte, Raines Ächtung sei nicht seine Schuld; doch Miles blieb stumm, während sich seine immer noch schwarzen Augen in die seines ältesten Bruders hineinbohrten.
    Ein Muskel an Gavins Wange zuckte heftig. »Du wirst sie mir übergeben, und ich werde sie anschließend an ihren Bruder zurückreichen. Ich möchte hoffen, daß du inzwischen wieder zu Besinnung gekommen bist und sie freigibst. Ich bin sicher, daß du ihr die Unschuld geraubt hast, und das wird uns zweifellos ein wenig Geld kosten; aber… «
    »Wird es dein oder Judiths Geld kosten? « fragte Miles ruhig und drehte seinem Bruder den Rücken zu.
    Ein Schweigen senkte sich auf das Zimmer herunter, und selbst Fiona hielt den Atem an.
    »Hört auf damit, ihr beiden«, rief Stephen endlich. »Und um Gotteswillen, Gavin beruhige dich! Du weißt, wie Miles sich aufführt, wenn du seine augenblickliche Favoritin beleidigst. Und du, Miles, du treibst Gavin zu weit. Miles, Gavin hat den Chatworth festgehalten, um dir eine Frist zu ermöglichen, in der du Lady Fiona freigeben konntest. Du kannst dir vorstellen, daß er — äh — enttäuscht war, als Chatworth flüchtete und du immer noch Fiona in deinem Besitz hattest. Du mußt sie jetzt lediglich mit Gavin zurückschicken, und alles wird wieder gut sein. «
    Wieder hielt Fiona den Atem an, während sie Miles’ Rücken betrachtete. Und nach einer Sekunde spürte sie, daß

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