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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Kinder, die sich vor ihren Eltern verstecken.
    Für sie gab es keinen Staub oder Schmutz, keine zornig funkelnden kleinen Augen, die sie beobachteten, während sie an ihren Kleidern zerrten, die Lippen aufeinandergepreßt, die sich keine Sekunde voneinander lösten. Die Heftigkeit, mit der sie zusammenkamen, war etwas Neues für Fiona, da Miles bisher sehr vorsichtig mit ihr umgegangen war; doch als sie ihm die Nägel in den Rücken grub, reagierte er prompt. Die Kante der Treppe schnitt in ihren Rücken, als Miles ihre Hüften anhob und sie mit einer heftigen Leidenschaft nahm, doch die Gewalt der Leidenschaft, mit der sie ihn suchte, war um nichts geringer. Sie stemmte ihre Füße gegen die Treppe und schob sich mit der ganzen Kraft ihres jungen, zähen Körpers ihm entgegen.
    Der Blitz, der sie durchschnitt, ließ sie schwach und zitternd zurück. Sie hielten sich umklammert, als müßten sie sterben, wenn sie sich wieder losließen.
    Miles erholte sich zuerst. »Wir müssen gehen«, flüsterte er müde. »Sie warten unten auf uns. «
    »Ja«, sagte sie. »Der große Bruder ruft. « Selbst in der pechschwarzen Dunkelheit spürte sie Miles’ Blick auf sich ruhen.
    »Habe keine Angst vor Gavin, Fiona. «
    »Der Tag, an dem eine Chatworth Angst hat vor einem Montgomery, ist noch nicht… «
    Er brachte sie mit einem Kuß zum Verstummen. »So gefällst du mir. Und wenn du deine Hände lange genug von mir nimmst, könnten wir nach Larenston reiten. «
    »Du! « Sie versuchte, ihn zu schlagen, aber er raste vor ihr die Treppe hinauf, und als Fiona ihm zu folgen versuchte, zuckte sie zusammen, weil ihr ganzer Körper überall zugleich zu schmerzen begann. Sie kam hinkend durch die Tapetentür und hielt sich mit der Hand die Kehrseite. Miles’ spöttisches Gelächter zwang sie, sich aufzurichten, was ihr noch mehr Schmerzen bereitete. »Wenn Frauen nicht immer unter dem Mann liegen müßten… «, fuhr sie ihn an und hielt abrupt inne, als sie den MacGregor entdeckte, der gegen eine Truhe gelehnt stand.
    »Ich wollte sagen, daß ich hoffe, Ihr habt Euren Besuch bei mir genossen, Lady Fiona. « Der hünenhafte Mann zwinkerte ihr so lustig zu, daß Fiona mit hochrotem Gesicht zu packen begann und ihn geflissentlich übersah, so geflissentlich, daß sie gar nicht merkte, wie er sich hinter sie stellte.
    Als seine Hände ihre Schultern berührten, fuhr sie keuchend zusammen, doch Miles faßte ihren Arm und warf ihr einen warnenden Blick zu.
    »Auch Ihr habt uns Spaß gemacht, Fiona«, sagte der MacGregor, während er die grobe Nadel entfernte, die sie an ihrer Schulter trug, und sie durch eine große, runde silberne ersetzte, die die Kokarde des MacGregor trug.
    »Vielen Dank«, sagte sie leise. Zu ihrer eigenen Überraschung und zur Verblüffung der beiden Männer, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küßte rasch die Wange des MacGregor.
    Miles’ Hand umspannte ihren Arm, und er sah sie mit solcher Freude an, daß sein ganzer Körper förmlich zu glühen schien.
    »Süßes Mädchen, komm bald wieder zu uns zu Besuch. «
    »Das werde ich tun«, sagte sie und lächelte offen, denn sie meinte, was sie sagte.
    Gemeinsam stiegen die drei die Treppe zum Hof hinunter, wo die Pferde sie erwarteten. Fiona sah die Männer des MacGregor mit lebhafter Neugierde an, weil sie wußte, daß sie diese Männer vermissen würde. Freiwillig schüttelte sie einer Reihe von Männern die Hand, was ihr selbst wie ein Wunder erschien. Miles blieb dicht neben ihr, und sie war sich seiner Nähe durchaus bewußt, ihm sogar dankbar für seine Gegenwart; doch die Angst, Männer zu berühren und von ihnen berührt zu werden, war jetzt nur noch - Angst, kein Entsetzen mehr.
    Sie war froh, als sie das Ende der Reihe erreichte und auf ihr Pferd steigen konnte. Hinter ihr versammelten sich Alicias Männer, Fremde für sie. Und sie hätte über die Ungerechtigkeit heulen können, daß sie einen Platz verlassen mußte, zu dem sie eben erst Zutrauen gewonnen hatte.
    Miles beugte sich zu ihr hinüber und drückte ihr die Hand. »Denk daran, daß ich in deiner Nähe bin«, sagte er.
    Sie nickte einmal, gab ihrem Pferd die Sporen und galoppierte davon.
    >Wie lange wirst du an meiner Seite bleiben? < wollte sie ihn fragen. Sie wußte eine Menge über Gavin Montgomery. Er war ein habgieriger, treuloser Mann, der Lilian Chatworth verschmäht und sie fast in den Wahnsinn getrieben hatte. Und Gavin war das Oberhaupt der Montgomery-Familie. Obwohl Miles ein

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