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Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht

Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht

Titel: Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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Sitzung erwarten wird. Als Cedric mit dem Schnitt fertig ist, sprüht er meine Haare mit etwas ein, nimmt den Föhn zur Hand und fragt: »Wie glamourös wollen wir denn werden?«
    Ich schaue mich im Spiegel an. »Sehr glamourös.«
    Vor meinem inneren Auge treffe ich mich mit Mr R. zum Abendessen. An diesem Abend will er nicht mit der Frau zusammen sein, mit der ich ihn gesehen habe. An diesem Abend wird er mich sehen und nach Luft schnappen. »Sind Sie die junge Frau aus Celias Wohnung?«, wird er verblüfft ausrufen. Er wird seinen Augen nicht trauen. »Dieses Mädchen aus dem fünften Stock, gegenüber von meinem Apartment? Aber Sie sind … Sie sind …«
    Ich verliere mich in einem glücklichen Tagtraum, während der Föhn dröhnt und die Spitzen meiner Ohren vor Hitze ganz rot werden lässt. Cedric hat sich eine Bürste mit dicken Borsten gegriffen, rollt meine Haare strähnchenweise schmerzhaft fest auf, zieht sie glatt, bläst sie mit heißer Luft trocken und wickelt sie dann mit einer Drehbewegung wieder ab. Das Ergebnis sind große Locken. Nachdem er sich um meinen Kopf herumgearbeitet hat, habe ich einen Heiligenschein aus golden glänzenden Locken. Er sprüht Haarspray in seine Handflächen, reibt die Hände aneinander und fährt dann mit den Händen durch meine Haare, zieht die Locken nach hinten und lässt sie wieder los. Ich habe jetzt einen überlangen Bubikopf mit einem asymmetrischen Pony, der verführerisch über ein Auge fällt. Meine Haarfarbe ist ein reiches, schimmerndes Gold.
    »Gefällt es dir?«, fragt Cedric, tritt einen Schritt zurück, legt den Kopf zur Seite und begutachtet kritisch sein Werk.
    »Es ist … herrlich«, hauche ich mit erstickter Stimme. Ich erinnere mich, wie ich noch vor kurzem aussah, als ich nach einem Weinkrampf wegen Adam in meinen Schlafzimmerspiegel starrte und eine Frau mit schlaffen Haaren, verquollenen Augen und matter Haut sah, an der nichts mehr strahlte. Diese Frau scheint jetzt ganz weit weg, und ich bin froh, dass sie fort ist.
    Cedric lächelt. »Das freut mich, Kleines. Ich wusste gleich, aus dir lässt sich was machen. Und jetzt … hast du offenbar einen Termin im Erdgeschoss. Make-up und Maniküre warten auf dich.«
    Es ist mir absolut und vollkommen egal, was es kostet, denke ich draufgängerisch, als ich meine Kreditkarte an der Kasse überreiche. Alle sind so nett zu mir. Sie müssten es nicht sein, aber sie sind es. Und es fühlt sich verdammt gut an.
    Als der Aufzug im Erdgeschoss hält, komme ich mir vor wie eine Königin. Man erwartet mich schon und führt mich zu dem Platz, der für mich ausgesucht wurde. Dann beginnt eine völlig andere Sitzung. Eine junge Kosmetikerin, die in der Uniform des Kaufhauses und dem obligatorischen, fingerdick aufgetragenen Make-up viel älter aussieht als sie ist, macht sich an die Arbeit. Sie tupft Feuchtigkeitscreme auf meine Haut und sprüht mein Gesicht mit ionisiertem Wasser ein, dann trägt sie eine getönte Tagescreme auf, anschließend Grundierung und Concealer. Die ganze Zeit macht sie mir Komplimente zu meiner Haut, meinen Augen, meinen Wimpern, meinen Lippen. Ich muss mich schon sehr anstrengen, um nicht zu glauben, dass ich auf irgendeine Weise spontan zu einer der schönsten Frauen auf Erden geworden bin, aber obwohl ich mir meine gesunde Skepsis bewahre, ist dieser Gedanke enorm verführerisch.
    Meine Augenbrauen, Wimpern, Wangen und Lippen erhalten etwas Farbe. Ich komme in den Genuss von Rouge und Glanzeffekten und etwas, das sich ›Farbhighlights‹ nennt. Nachdem alles, was eingefärbt werden kann, eingefärbt ist, tritt die junge Frau einen Schritt zurück und erklärt, dass ich fertig bin. Dann reicht sie mir einen Handspiegel.
    Ich hole tief Luft. Dann sage ich mir, dass es der Job dieser Leute ist, mich so aussehen zu lassen, damit ich ihre Produkte kaufe. Diese Menschen sind wahre Make-up-Künstler.
    Aber trotzdem … ich bin völlig verändert. Meine blauen Augen kommen auf eine Weise zur Geltung, die ich mit meinem üblichen Kohl-Stift noch nie hinbekommen habe. Ich besitze auf einmal lange, nach oben gebogene, dunkle Wimpern, die verlockend glänzen. Meine Wangen strahlen golden, mit einem Hauch Rosa, und meine Lippen sind einladend kirschrot und feucht. Ich habe das Gefühl, den Seiten eines Hochglanzmagazins entstiegen zu sein.
    Ich kaufe ziemlich viel von dem, was auf mein Gesicht aufgetragen wurde, was zweifelsohne beabsichtigt war, dann werde ich an einen anderen

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