Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht
spüre, wie ich feucht werde, wie sich eine herrliche Spannung in mir aufbaut. Langsam fahre ich die Schamlippen entlang, genieße die Wärme, die sich in meiner ganzen Körpermitte ausbreitet. Mit einem Finger gleite ich nun an den Rand meiner Vagina, kreise mit rhythmischen Bewegungen darum herum und führe den Finger ein, einmal, noch einmal, immer wieder. Dann verlasse ich meinen geheimen Ort, lege den Finger auf meine Klitoris und spüre, wie sie lustvoll zuckt. Ich stöhne unwillkürlich auf, umkreise sie einmal, und dann tauche ich mit zwei Fingern in meine Vagina, dringe tief in mich ein. Oh, wie lange habe ich das nicht mehr getan. Ich spüre, wie sich eine Welle der Lust in mir aufbaut. Erneut berühre ich meine pochende Knospe, reibe weiter und immer weiter, schnappe angesichts der Intensität der Gefühle, die das erweckt, nach Luft.
Und dann geschieht es. Mit einem Schlag habe ich wieder dieses gottverdammte, furchtbare Bild vor Augen. Adam, wie er sich zu mir umdreht. Hannah, die unter ihm liegt. Ich sehe seinen schwabbeligen Bauch mit dem struppigen, braunen Haar am unteren Ende. Ich sehe Hannahs gespreizte Beine, das Dreieck aus feuchtem und plattgedrücktem Schamhaar. Der Schock ist durch die Erinnerung nur wenig gedämpft, als ich vor meinem inneren Auge erneut sehe, wie sie ineinanderstecken, sein dunkelroter Schaft tief in ihren glänzenden, rubinroten Schamlippen.
Ich schluchze auf. Das Verlangen, das noch vor einem Augenblick durch meine Adern pulsierte, hat sich in Luft aufgelöst.
Warum zum Teufel habe ich das immer wieder vor Augen? Warum zum Teufel kann ich es nicht einfach vergessen? Dieses Bild will mich offenbar auf ewig verfolgen. Die Vorstellung ihres keuchenden, animalischen Verlangens tötet jede Erregung in mir ab. Der Anblick von Adams Schwanz – einst mein wertvollster Besitz und unsere gemeinsam geteilte Freude –, tief eingetaucht in Hannahs Körper, lässt mein Verlangen schrumpeln und verschwinden.
Ich berühre meine Klitoris erneut, und sie bewegt sich hoffnungsvoll unter meinem Finger. Aber es hat keinen Zweck. Mein Fleisch mag noch willig sein, aber mein Geist liegt am Boden. Rasch steige ich aus dem Bett und dusche mir das heiße Verlangen vom Leib.
Obwohl ich nicht in der Lage war, die offensichtlichen Sehnsüchte meines Körpers zu befriedigen, kann ich ein Gefühl des Wohlbefindens nicht abschütteln. Ich hatte große Pläne für diesen Tag, wollte mir Kultur in Kunstgalerien und Museen gönnen und dazu vernünftige Kleider und Turnschuhe tragen und ein Mittagessen mitnehmen, damit ich nicht in einem überteuerten Touristencafé einkehren musste. Aber jetzt ist mir doch nicht danach zumute. Stattdessen tauchen immer wieder die großen Warenhäuser in der Oxford Street vor meinem inneren Auge auf. Noch vor wenigen Tagen, noch bei meiner Ankunft, wäre ich viel zu verschüchtert gewesen, um allein in so ein Nobelkaufhaus zu gehen, aber jetzt ist alles irgendwie ein wenig anders.
Ich plaudere mit De Havilland, während ich mir Kaffee aufbrühe und Frühstücksflocken in eine Schüssel schütte. Er schlendert zu der Kratzplatte, die Celia an einer der Schranktüren befestigt hat, und verbringt glücklich einige Minuten damit, seine Klauen daran zu wetzen, während ich ihn mit meinem Geplauder langweile.
»Denkst du, dass London mich wieder mutiger machen wird?«, frage ich ihn, während er seine Klauen in die Platte versenkt und wieder herauszieht. »Früher war ich mal mutig, ob du es glaubst oder nicht. Ich bin ganz allein an die Uni, kannte absolut niemanden und hatte am Ende haufenweise Freunde.« Wehmütig denke ich an Laura, eine Kommilitonin, die zu meiner engsten Freundin wurde. Sie reist gerade durch Südamerika, verbringt dort ihre letzten freien Monate, bevor sie eine Stelle bei einer Consultingfirma in London antritt. »Sie hat versprochen, mir jedes Mal eine E-Mail zu schicken, wenn sie an einem Internetcafé vorbeikommt, aber ich habe schon eine Weile nicht mehr nach meinen Mails geschaut. Komisch, dass ich auch kaum daran gedacht habe. Früher war ich an meinem Laptop wie festgeklebt, bin dauernd im Netz gesurft, habe verfolgt, was alle so machen, Klatsch und Tratsch genossen. Und jetzt liegt der Laptop in meiner Tasche im Schlafzimmer, und ich habe ihn so gut wie vergessen.«
Heute will ich versuchen, ob ich hier eine Verbindung bekomme, oder wenigstens mit dem Laptop irgendwohin gehen, wo ich mich einloggen kann. Heutzutage hat doch jedes
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