Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
Wahl treffen, und ich habe Sie so verstanden, dass Sie sich für mich entschieden haben.« Er bedenkt mich mit einem unterkühlten Blick. »Sie können nicht zwei Herren dienen.«
Plötzlich sehe ich wieder Dominic vor mir und höre seine Stimme: »Sag Rosa, dass ich ein liebevoller Herr und Meister bin, solange sie mir eine willige und gehorsame Dienerin ist.«
Aber Dominic ist nur im Schlafzimmer mein Herr und Meister, wenn wir uns dafür entscheiden, dieses Szenario auszuleben. Außerhalb des Schlafzimmers sind wir gleichgestellt. Wohingegen Andrei will, dass ich ihm jeden Aspekt meines Lebens unterordne, und das wird mir niemals möglich sein. Angesichts seiner Arroganz wallt Zorn in mir auf.
Du Mistkerl, wie kannst du es wagen, mich zu dieser Entscheidung zu zwingen? Mein Liebesleben geht dich rein gar nichts an, und du hältst mich in völlig falscher Hinsicht für ›professionell‹.
Dominic will Andrei aus meinem Leben jagen, weil er mich beschützen möchte. Andrei will, dass ich Dominic fallenlasse, damit er mich kontrollieren und manipulieren kann. Ich möchte ihm unmissverständlich sagen, wohin er sich diesen Wunsch stecken kann. Aber das geht nicht. Noch nicht. Wegen Mark …
»Ist gut«, sage ich leise.
»Ist gut?« Andrei scheint überrascht, wie rasch ich mich ihm unterordne. Er betrachtet mich skeptisch. »Dann … begleiten Sie mich also zum Abendessen?«
»Nicht heute Abend«, erkläre ich mit fester Stimme. »Ich muss ihn treffen und es ihm erklären.«
Andreis Gesicht wird kalt und hart. »Ich wünsche nicht, dass Sie Umgang mit dieser Ratte pflegen. Er ist ein gottverdammter Verräter.«
Nein, Andrei, du bist der Verräter. Außerdem bist du ein ungeheurer Egoist, der nicht mit Zurückweisung zurechtkommt, egal in welcher Form, nicht einmal wenn ein loyaler Angestellter erklärt, dass er die Chance ergreifen möchte, es auf eigene Faust zu schaffen. Du kannst die Tatsache nicht akzeptieren, dass ich einem anderen Mann den Vorzug gebe.
»Das werde ich ihm ausrichten«, sage ich. »Gefällt Ihnen diese Vorstellung?«
Er zögert, dann sagt er: »Das tut sie, aber es überrascht mich, dass Sie ihn aufgeben wollen, ohne um ihn zu kämpfen.«
Rasch denke ich nach. »Dominic hat mir nie etwas versprochen. Ich kann mich nicht auf ihn verlassen. Wann immer es zwischen uns Probleme gibt, verschwindet er. Außerdem ist er nervlich am Ende. Vermutlich hat Anna Ihnen das bereits gesagt. Ich habe versucht, ihn zu erreichen und ihm zu helfen, aber das scheint nicht zu funktionieren. Ich kann keine Beziehung mit jemand führen, der dermaßen instabil ist.«
O mein Gott, es klingt absolut plausibel. Ich hatte keine Ahnung, dass ich solche Gefühle hege. Tue ich das wirklich?
»Ist gut«, sagt Andrei und wirkt erfreut. »Dann sollten Sie Ihre Verabredung wohl besser einhalten. Aber ich behalte Dominic im Auge. Ich habe keine andere Wahl, da er sich gegen mich gestellt hat. Sagen Sie ihm das ruhig, wenn Sie wollen.« Er funkelt mich an. »Mir gefällt der Gedanke nicht, dass Sie zu ihm gehen.«
»Ich muss ihn dieses Mal persönlich sehen.« Ich halte Andreis Blick stand, ohne zu blinzeln.
Sein Mund zuckt ein wenig, als ob er sich ekelt. »Nun denn, bringen Sie es hinter sich.«
Kaum habe ich das Albany verlassen, fange ich an zu rennen, weiche Weihnachtseinkäufern aus, laufe waghalsig über Straßen. Ich will so schnell wie möglich weg von Andrei.
Wie konnte es nur geschehen, dass meine Situation noch komplizierter geworden ist?
Mich beunruhigt der Gedanke, woher Andrei weiß, dass Dominic wieder im Land ist. Reicht sein Netz der Kontrolle wirklich so weit? Wozu ist er bereit, um die Leute, die ihn interessieren, zu überwachen? In einem Anflug von Angst frage ich mich, ob mir jemand folgt, mich in diesem Moment beobachtet. Ich sehe mich um, aber ich kann nicht erkennen, ob sich mir jemand an die Fersen geheftet hat, während ich durch die Menge und über den Berkeley Square eile.
Ich will nur mit Dominic zusammen sein. Mein Handy summt. Ich ziehe es heraus und lese die SMS:
Rosa ist zu spät. Sie muss bestraft werden.
Dominic will mich auch. Oder will er nur Rosa? Oder sind wir ein und dieselbe Person? Meine Haut kribbelt, während ich mir vorstelle, was mein Herr und Meister im Boudoir mit mir anstellen wird. Für mich zählt nur, dass Dominic Rosa will, und ich beabsichtige, dass er sie auch haben kann.
»Herein.«
Die Stimme erklingt sanft aus der Dunkelheit im Flur des Boudoirs.
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