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Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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das einzige Bild vor meinem inneren Auge. Als wir in den Sinkflug gehen, mahne ich mich streng, mich endlich zusammenzureißen. Sämtliche Phantasiebilder sind verboten! Dominic wird nicht dort sein, und vermutlich wird nicht einmal sein Name fallen. Wahrscheinlich wird es unglaublich anstrengend, und ich werde mich danach sehnen, wieder nach Hause zu kommen. Möglicherweise war dieser Flug bereits das Beste an der ganzen Reise.
    Ich gähne, nur um mir selbst zu zeigen, wie geerdet und realistisch ich sein kann.

    Mark ist das alles offenbar sehr vertraut. Als wir gelandet sind und der Pilot die Maschine vor dem Terminal zum Stehen gebracht hat, öffnet er gelassen seinen Sicherheitsgurt und erklärt mir, dass unser Wagen schon auf uns wartet.
    Mir ist schleierhaft, wie man die üblichen Zoll-, Sicherheits- und Passkontrollen so mühelos umgehen kann. Eine schwarze Limousine mit getönten Scheiben wartet auf dem Rollfeld auf uns, und wenige Minuten später gleiten wir bereits über französische Straßen. Mark gibt mir meinen Pass zurück. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass man ihm den wieder überreicht hat.
    »So läuft das, wenn Geld im Spiel ist«, sagt Mark, als er meinen Gesichtsausdruck sieht. Ich kann nicht anders, ich finde, es ist eine Verhöhnung der Gesetze, an die der Rest von uns sich zu halten hat. Ich hätte problemlos alles Mögliche ins Land schmuggeln können. Aber ich sage nichts. Das wird auf dieser Reise mein Modus operandi sein.
    Das Wetter ist heißer und sonniger als in London. Hier ist der Oktobertag leuchtend blau, die Sonne steht tief und blendend am Himmel. Die Kaschmirpullis, die ich mitgebracht habe, scheinen überflüssig; mein roter Bikini ist sehr viel verlockender.
    »Wie weit ist es bis zum Haus?«, frage ich Mark.
    »Ungefähr eine Stunde. Es liegt herrlich. Sie werden begeistert sein.«
    »Wie lange arbeiten Sie schon für Dubrovski?«, erkundige ich mich neugierig.
    »Das sind jetzt wohl um die fünf Jahre. Seit er anfing, richtig viel Geld zu verdienen. Er will alte Meister und große Namen. Er möchte wie Franz I. sein und sich die Mona Lisa ins Badezimmer hängen. Ein Rembrandt im Flur, ein Tizian in der Stiefelkammer. Für ihn ist das die ultimative Möglichkeit, seinen Erfolg zum Ausdruck zu bringen. Und genau dabei helfe ich ihm: Ich halte ständig Ausschau nach Kunstwerken, die seinem Geschmack entsprechen, und er bittet mich um meine Expertenmeinung, wenn er etwas entdeckt, das ihm gefällt. Es ist eine gute Regelung, denn ich kenne seinen Geschmack, und er vertraut mir vollständig. Er bezahlt mir eine erkleckliche Pauschale, damit ich ihm auf Zuruf zur Verfügung stehe, und natürlich auch eine ansehnliche Kommission auf alles, was ich in seinem Auftrag erwerbe.« Mark lächelt zufrieden. »Wie ich schon sagte, eine gute Regelung.«
    Es klingt ganz danach. Ist das ein weiterer Bonus, den die Welt der Reichen mit sich bringt?, frage ich mich. Gewaltige Geldsummen wechseln für so gut wie keine Anstrengung die Besitzer? Vielleicht verändert Geld den Charakter – und auch die Wertvorstellungen, wenn man reich ist. Irgendwann glaubt man dann, dass riesige Summen eigentlich gar nicht so riesig sind. Deshalb geben Reiche der Kellnerin auch mal einen Hunderter als Trinkgeld und zahlen Tausende für eine Mahlzeit.
    »Mögen Sie ihn?«, frage ich kühn.
    »Natürlich«, erwidert Mark. »Warum sollte ich nicht?«
    »Ich habe irgendwo gelesen, er habe eine zwielichtige Vergangenheit.« Zumindest hat James das angedeutet.
    »Das interessiert mich nicht, und Sie sollte es auch nicht interessieren«, erklärt Mark, fast schon streng. »Wir nehmen unsere Kunden, wie sie sind und wie sie sich uns gegenüber verhalten. Mir gegenüber war er immer ausnehmend fair.«
    Und Dominic gegenüber? Ich kann nicht anders, ich muss mich das fragen. Wie ist er ihm gegenüber als Chef? Ich habe nie viel über ihn erfahren, nur dass Dominics Chef ein sehr reicher, einflussreicher Mann ist. Mark weiß nichts von meiner Verbindung zu Dominic, obwohl er ihn persönlich kennt. James hat Mark einmal aus geschäftlichen Gründen besucht und dabei Dominic in Marks Haus gesehen. Zweifelsohne erledigte Dominic Geschäfte für Dubrovski. James hörte damals, wie Dominic Mark erzählte, er müsse noch an diesem Abend nach Russland. Als James mir das mitteilte, wusste ich, dass mir kaum Zeit blieb, um Dominic wiederzusehen, und ich befahl ihn noch am selben Nachmittag in das Boudoir – es war das letzte

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