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Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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Mal, dass wir uns sahen.
    Einen Augenblick lang bin ich wieder dort, im Boudoir. Wir lieben uns zärtlich und leidenschaftlich, wie es jedes Paar tut: der Schmerz und die Missverständnisse sind vergessen angesichts des Genusses, seine Haut auf meiner zu spüren, wie sich sein Körper auf mir bewegt, seine Küsse, sein keuchender Atem und die Eruption an Lust, die uns beide mitreißt.
    Danach erklärte er mir, warum er gehen musste.
    Aber ich habe es nie wirklich verstanden. Ich weiß, wie sehr er unter seinem Fehler litt, an der Nacht litt, in der er mir echte Schmerzen zufügte. Aber ich hatte ihm vergeben, und er hatte sich geändert. Warum also musste er gehen?
    Er brauchte nicht einfach nur mehr Freiraum. Es lag auch an diesem Mann. Dubrovski. Dubrovski hatte Dominic wegbeordert. Und seit damals habe ich nichts mehr von ihm gehört.
    Der Wagen bleibt vor einem großen Eisentor stehen. Ein Wachmann taucht aus einem Häuschen hinter dem Tor auf und spricht mit dem Fahrer. Er inspiziert uns durch das Fenster, dann lässt er uns ein. Wir sind also da, denke ich. Und eine Sekunde lang erlebe ich einen herrlichen Adrenalinrausch bei dem Gedanken, dass Dominic am Ende der Auffahrt, die sich vor uns erstreckt, auf mich warten könnte.
    Die Fahrt führt uns zwischen elegant geschnittenen Büschen und perfekt arrangierten Blumenbeeten zum Herrenhaus, einer gewaltigen, weißen Villa aus dem 19. Jahrhundert, mit eckigem, grauem Dach und diesen typisch französischen, eingerollten, schmiedeeisernen Dachkanten. Es ist schön, aber irgendwie so gar nicht bemerkenswert, außer der Tatsache, dass es so groß ist. Spätblühende Rosen ranken sich weiße Latten hinauf, wie von einem Künstler arrangiert. Lavendelbüsche in perfekten Reihen. Alles ist sehr hübsch und vollkommen.
    Ein Butler kommt heraus und öffnet den Wagenschlag, und wir treten auf die Kiesauffahrt. Ich bleibe hinter Mark, der sich in fließendem Französisch mit dem Butler unterhält. Soweit ich mich an den Französischunterricht aus der Schule erinnere, erkundigt er sich, ob er Monsieur Dubrovski sofort sprechen kann.
    »Oui« , erwidert der Butler. »Immédiatement. Suivez-moi, s’il vous plaît.«
    Der Magen sackt mir in die Kniekehlen, und mir wird klar, dass mich die erste Begegnung mit Dubrovski nervös macht. Es ist gut und schön, tapfer gegen Sids Trainingspolster zu treten, aber jetzt, wo mir der echte Mann so nahe ist, fällt meine Kühnheit von mir ab. Wie mag er aussehen? Ein kantiger Gangster mit fiesen Gesichtszügen? Verwöhnt, selbstsüchtig und arrogant? Er kommt aus einer Welt, die ich mir kaum vorstellen kann, und ich denke an die warnenden Worte von James, dass niemand es so weit bringt, wie Dubrovski es gebracht hat, ohne nicht beinhart zu sein.
    Ich folge Mark, der völlig locker und gelöst scheint. Wir werden quer durch die große Lobby und einen Flur entlang geführt. Alles ist in dezenten Pfirsich- und Apricottönen gehalten. Das Mobiliar ist modern und bequem. Alles ist sehr geschmackvoll, aber auch sehr durchschnittlich. Vermutlich bin ich durch die Nähe zu Mark verwöhnt: alles, was er besitzt, strahlt Charakter und Charme, Esprit und Intelligenz aus. Aber jetzt sehe ich, dass es absolut möglich ist, sehr viel Geld zu haben, und trotzdem wirkt die Einrichtung fade und nichtssagend.
    Wir bleiben vor zwei großen, weißen Türen mit goldenen Einlegearbeiten stehen. Der Butler klopft diskret, dann drückt er den goldenen Türgriff nach unten, und die Tür öffnet sich. Er tritt ein und murmelt: »Monsieur Palliser est arrivé, Monsieur.«
    Dann betreten wir den Raum. Der erste Eindruck ist blendendes Licht. Durch deckenhohe Fenster mit Blick in den Garten ergießt sich flüssiger Sonnenschein. Ich bin diese Helligkeit nach dem dunklen Flur nicht gewöhnt und muss blinzeln. Als sich meine Augen angepasst haben, erkenne ich herrliche Kunstwerke an den Wänden, teils berühmt, und alle mit unverkennbarer Handschrift.
    Ist das nicht ein Renoir? Und das ein Seurat? O mein Gott …
    Ich widerstehe dem Impuls, auf die Bilder zuzulaufen. Gleich darauf wird meine Aufmerksamkeit vom Zentrum des Raumes angezogen, einer Energiequelle, die man nicht ignorieren kann. Dort steht ein Mann. Mit einer Hand hält er sich ein Handy ans Ohr, die andere Hand steckt in der Tasche seiner locker sitzenden Leinenhose.
    Das ist er also. Dominics Chef. Vielleicht ist Dominic am anderen Ende der Leitung … Die Möglichkeit lässt mich zittern. Ich bekomme

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