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Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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weiche Knie. Aber er spricht Russisch. Ich bin sicher, mit Dominic würde er Englisch sprechen.
    Dubrovski winkt Mark zu und zeigt auf die Sessel, die im Raum verteilt stehen. Mich hat er anscheinend gar nicht bemerkt, darum kann ich ihn etwas genauer mustern. Er ist größer, als ich dachte, weit entfernt von dem kleinen, vierschrötigen Mafiaboss, den ich mir in meiner Phantasie ausgemalt hatte. Statt dunklem Anzug und Sonnenbrille trägt er ein sommerliches, weißes Leinenhemd über der weiten Hose, dazu ein paar ausgetretene Segelschuhe. Er ist nicht dunkelhaarig, sondern blond: Haar, das einst blond war, und nun zu gold-fleckigem Braun eingedunkelt ist, mit grauen Strähnen an den Schläfen. Mark geht zu einem der Sessel und setzt sich, und ich nehme auf dem Sessel neben ihm Platz. Dubrovski spricht weiter auf Russisch, seine Stimme ist absolut fesselnd, trotz der Tatsache, dass ich kein einziges Wort verstehe. Sie ist rau, mit harschen Untertönen, als ob er eine Million Zigaretten geraucht oder so oft laut gesungen hätte, dass seine Stimme dauerhaft heiser wurde. Und sie ist laut und herrisch, die Art von Stimme, die daran gewöhnt ist, dass man ihr Folge leistet. Wenn er spricht, nehmen die Leute Haltung an. Kein Wunder, dass er ein solches Vermögen anhäufen konnte.
    Er beendet sein Gespräch und dreht sich zum ersten Mal zu uns um. Ein so intensives Blau wie das seiner Augen habe ich noch nie gesehen: hellblau, aber durchdringend. Die markante Nase, der breite, ausdrucksstarke Mund und das vorspringende Kinn fallen mir kaum auf. Ich kann meinen Blick einfach nicht von seinen kraftvollen Augen abwenden. Die sehr kalt schauen. In seinem Blick liegt nichts Freundliches und schon gar kein Lächeln.
    »Mark!« Er kommt mit ausgestreckter Hand auf uns zu, lächelt immer noch nicht. Mark springt auf, ergreift seine Hand und schüttelt sie kräftig. Dubrovskis Englisch hat nur einen ganz leichten Akzent, und der klingt eher amerikanisch als russisch. Ich hatte die Stimme eines Bösewichts aus einem Bond-Film erwartet, aber er klingt mehr nach dem Helden. »Wie schön, Sie zu sehen. Wie geht es Ihnen?«
    »Sehr gut, Andrei. Ich freue mich, hier zu sein.«
    Ich bin ebenfalls aufgestanden, fasziniert von der unglaublichen Energie, die der Mann ausstrahlt, wenn er so nahe neben einem steht. Dubrovski richtet seinen strahlend blauen Blick auf mich, und ich komme mir unglaublich klein und unwichtig vor. Ein Schauder durchläuft mich, als mir klarwird, wie eisig sein Blick ist.
    Lächelt er denn nie?
    »Meine neue Assistentin, Beth Villiers«, stellt Mark mich vor. »Sie ist meine rechte Hand.«
    Dubrovski gibt ein Knurren von sich, sagt aber nichts zu mir. Sofort richtet er seine Aufmerksamkeit wieder auf Mark, und ich bin erleichtert, dass dieser intensive Blick nicht länger auf mir ruht.
    »Ich freue mich, dass Sie kommen konnten, Mark«, sagt er zu meinem Chef. Er scheint erregt. Vielleicht ist das sein normaler Zustand. »Ich habe interessante Neuigkeiten, sehr, sehr interessante Neuigkeiten, und ich brauche Ihre Hilfe. Sofort.«
    »Ja?«, sagt Mark, lässig wie immer, wenn auch mit erhobenen Augenbrauen. Ich habe das Gefühl, er weiß genau, wie er mit Dubrovski umgehen muss, und spielt die Rolle des Höflings in Gegenwart des allmächtigen Königs.
    Dubrovski setzt sich in einen der hellen Sessel, und sofort sinken auch wir wieder in die unseren. Es ist wirklich so, als befände man sich in Anwesenheit eines Mitglieds des Königshauses. Man steht, wenn er steht, man setzt sich, wenn er sich setzt, man wartet, bis man angesprochen wird. Ich bin nicht sicher, ob ich mich mit dieser Unterwürfigkeit wohl fühle. Was macht ihn denn zu etwas Besonderem, einmal abgesehen vom Geld?
    Mit rauer Stimme sagt er: »Ich habe von einem äußerst aufregenden Fund gehört. Meine Leute wurden von Repräsentanten eines kroatischen Klosters angesprochen. Sie behaupten, sie hätten einen völlig unbekannten Fra Angelico in ihrem Besitz. Das ist natürlich kaum zu glauben, und doch versichern sie, das Werk sei echt. Sie wollen es an mich verkaufen, ohne es auf dem freien Markt anzubieten.«
    Mark legt den Kopf schräg, als ob er darüber nachdenkt, dann meint er mit ernster Stimme: »Das klingt ein wenig verdächtig, wenn ich das so sagen darf. Ein bislang unbekannter Fra Angelico ist so gut wie unmöglich. Seit vor einigen Jahren der fehlende Gemäldeteil des Altars von San Marco gefunden wurde, sind meines Wissens nach all seine

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