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Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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Arbeiten ausgewiesen. Was behaupten sie denn zu haben?«
    »Das Mittelstück eines Altarbildes«, sagt Dubrovski ungeduldig. Er beugt sich vor, stützt die Ellbogen auf den Knien ab, schaut Mark intensiv an. »Lassen Sie uns annehmen, es stimmt, was sie behaupten – das wäre eine außergewöhnliche Gelegenheit. Sie wollen natürlich ein Vermögen dafür, aber nicht mehr, als sie auf dem freien Markt bekommen würden.«
    Unsicherheit flackert über Marks Gesicht, aber nur für den Bruchteil einer Sekunde. Ich glaube nicht, dass Dubrovski es bemerkt hat. Der Russe fährt unvermindert fort: »Wir fahren zusammen hin und begutachten das Bild, einverstanden? Ich möchte, dass Sie es sich baldmöglichst anschauen.«
    Mark ist sofort ganz Kunstexperte. »Aber natürlich, Andrei. Wann brechen wir auf?«
    »Gleich morgen früh. Wir bleiben über Nacht im Kloster und kehren dann zurück.« Sein Blick streift mich eine Sekunde lang. »Sie kommen auch mit.« Dann schaut er wieder zu Mark. »Das ist mein Plan.«
    »Ein guter Plan«, erwidert Mark. »Ich freue mich schon sehr darauf. Wenn die Behauptung des Klosters stimmt, ist das ungeheuer aufregend.«
    Ich starre ihn an. Ein Ausflug nach Kroatien? Das kommt jetzt überraschend, um es milde auszudrücken. Mark meidet meinen Blick.
    Dubrovskis Handy klingelt erneut. Er nimmt es zur Hand, schaut auf das Display und springt sofort auf die Beine, wobei er etwas auf Russisch ruft. Mit der anderen Hand winkt er uns zu, und wir sind entlassen.
    Ich folge Mark, der aufsteht und ruhig den Raum verlässt, damit Dubrovski telefonieren kann. Der Butler hat im Flur auf uns gewartet und tritt sofort vor. Dieses Mal spricht er Englisch. »Folgen Sie mir, ich bringe Sie zu Ihren Zimmern.«
    »Und? Wie war es? So, wie Sie es erwartet haben?«, fragt Mark leise, während wir wieder in die Lobby und dann eine gewundene, breite Treppe in den ersten Stock hinaufgeführt werden.
    »Ich weiß nicht recht. Ja, irgendwie schon.« Ich kann nicht erklären, wie farblos und falsch sich mein imaginärer Dubrovski neben der pulsierenden Kraft der Wirklichkeit ausnimmt. All diese schwelende Kraft, diese außergewöhnliche Konzentrationsfähigkeit ist fesselnd, aber nicht gerade sympathisch. »Ich habe jedenfalls nicht mit einer spontanen Reise nach Kroatien gerechnet!«
    Mark lächelt. »So ist es, wenn man mit Andrei zusammen ist. Man weiß nie, was passieren wird. Sobald wir uns frisch gemacht haben, möchte ich, dass Sie Ihren Laptop anwerfen und mir einen umfassenden Bericht über Fra Angelico erstellen – bis morgen früh muss ich mein Gedächtnis wieder auffrischen. Gott allein weiß, was wir dort vorfinden werden. Dubrovski wünscht sich sichtlich, dass es sich um ein Original handelt, aber es wird mich den Hals kosten, wenn er es kauft und es sich dann als Fälschung herausstellt.«
    Ich kann kaum fassen, dass wir schon wieder aufbrechen müssen, wo wir doch eben erst eingetroffen sind. Kroatien? Das klingt nicht halb so glamourös wie Südfrankreich. Und doch … meine Phantasie regt sich bei der Vorstellung eines Klosters und eines verloren geglaubten Meisterwerkes. Es wäre doch irre, wenn ich kaum ein Jahr nach meinem Kunstgeschichte-Examen zu den ersten Menschen gehörte, die ein solches Gemälde seit seiner Entdeckung zu sehen bekommen – immer vorausgesetzt, es ist echt. Ich bin sicher, Mark verfügt über die Sachkenntnis, das einzuschätzen.
    Der Butler öffnet eine Tür. Er bedeutet mir, dass dies mein Zimmer ist, und ich trete ein. Es sieht wie ein vornehmes, luxuriöses Hotelzimmer aus – alles ist sehr edel, aber ohne Persönlichkeit. Mein Koffer befindet sich bereits darin, er ist sogar schon ausgepackt, und alles ist an seinen Platz gestellt. Ich frage mich, ob die nette Person, die ihn ausgepackt hat, ihn am nächsten Morgen auch wieder für mich packen wird, da wir ja schon in aller Frühe aufbrechen. Große Erleichterung überkommt mich, dass ich doch nicht den Vibrator eingepackt habe, den ich eigentlich mitnehmen wollte, falls mich die glamouröse Umgebung in Stimmung bringen sollte.
    Gott sei Dank habe ich ihn zu Hause gelassen! Wie peinlich wäre das denn gewesen … Innerlich muss ich schaudern. Ich besitze nicht genügend Unbekümmertheit, um so etwas lässig wegzustecken.
    »Essen Sie doch auf Ihrem Zimmer«, schlägt Mark vor. »Ich kümmere mich während des Abendessens allein um Dubrovski. Ich glaube, das wäre für Sie ohnehin nur ermüdend.«
    »Gute Idee«,

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