Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)
wünschte nur, ich hätte kein Seil genommen. Ich bin ein Dummkopf.«
»Nein, bist du nicht«, erkläre ich sanft. »Du hast etwas Neues ausprobiert. Und du kannst ja nicht wissen, was zu viel für mich ist, wenn ich es dir nicht sage. Manche Sachen mit dem Seil gefallen mir, ich finde es nur nicht schön, die ganze Zeit gefesselt zu sein, und ich mag nicht wie ein Tier angebunden sein. Das wissen wir jetzt also.«
Er starrt auf den Boden, als ob in ihm eine furchtbare Schlacht tobt. »Ich hätte es wissen müssen«, erklärt er dickköpfig. »Ich kenne dich, Beth. Ich weiß, was dir gefällt und worauf du reagierst und was dir nicht zusagt. Ich habe mich mitreißen und meine Macht an dir spielen lassen, wissentlich über das Maß hinaus, das du ertragen kannst.«
»Im Spiel zwischen Herr und Sklavin wird immer die Möglichkeit auftauchen, dass man zu weit geht«, erwidere ich sanft. »Wir müssen vorbereitet sein und aus unseren Fehlern lernen, das ist alles. Und das Safeword hat doch funktioniert, oder nicht?«
Es scheint merkwürdig, dass ich ihn trösten muss, nach der körperlichen Erfahrung, die ich gerade durchgemacht habe, aber ich spüre, wie sehr es ihm nahegeht. Als so etwas das letzte Mal passierte, ist er danach verschwunden. Ich will nicht riskieren, dass das noch einmal passiert. »Es ist alles in Ordnung, Dominic, ehrlich.« Ich lege meine Arme um ihn und küsse ihn zärtlich, aber ich spüre seine innere Distanz. »Warum gehen wir nicht ins Bett und tun, was sich ganz natürlich zwischen uns entwickelt? Wir brauchen heute Nacht keine Spielchen, oder?«
Er erwidert meinen Kuss und lächelt kleinlaut. »Bett klingt gut«, sagt er. »Aber ich glaube, mit dem Sex bin ich für heute fertig.« Er legt seine Hand auf meine. »Tut mir leid.«
Ich küsse seinen Hals, atme seinen süßen Duft ein. »Ist schon gut«, sage ich leise, »und mach bitte keine große Sache daraus. Es ist wirklich alles in Ordnung.«
Dominic brummt, sagt aber nichts. Ich spüre, dass hinter dem Schweigen seine Gedanken rasen, und ich frage mich, was um alles in der Welt ihn bewegt.
16. Kapitel
Am Montagmorgen begebe ich mich in einem Wirbelwind der Gefühle zum Albany. Dominic und ich haben uns früh am Morgen zärtlich und mit Küssen voneinander verabschiedet, aber die Ereignisse der letzten Nacht standen zwischen uns.
Ich bin völlig in Gedanken verloren, während ich über den Piccadilly gehe, Teil des Menschenstroms auf dem Weg zur Arbeit. Ich achte aber nicht darauf, kann nur an Dominic denken.
Warum muss alles so kompliziert sein? Warum können wir uns nicht einfach nur lieben wie andere normale Paare?
Es scheint unfair, dass ein Mann, den ich verehre und der in jeder Hinsicht perfekt für mich ist, so einen Fetisch hat, und obwohl ich das akzeptiert habe und sogar die Erregung und das Abenteuer, die diese Neigung in mein Leben gebracht hat, begrüße, verursacht sie dennoch auch Probleme.
Ich komme gut ohne Peitschen und Gerten aus, wenn Dominic das möchte, auch wenn meine Phantasie mich hartnäckig mit der Vorstellung von den federleichten Küssen der Wildlederpeitsche quält, die meinen Hintern wärmen. Aber wird sich sein Verlangen, die Dinge ins Extrem zu treiben, dann in anderer Form zeigen? Und wird er sich jedes Mal, wenn ich das Safeword benütze, mit Selbstzweifeln zermartern?
Alles in mir brennt, während ich in den Vorhof des Albany trete und mich dem Haupthaus nähere. Das graue Bentley-Cabrio steht davor, darum weiß ich, dass Andrei da ist. Na, toll. Das hat mir gerade noch gefehlt. Er will heute diesen Bericht von mir.
Ich kann es kaum noch erwarten, mit diesem Job fertig zu sein. Ich weiß nicht, wie oft ich das in der letzten Woche schon gedacht habe, aber jetzt möchte ich mehr denn je wieder für Mark arbeiten, denke voller Sehnsucht an die Zeit, bevor Andrei Dubrovski so viel Raum in meinem Leben einnahm. Es war so viel einfacher, als er nur Dominics Chef war, eine gesichtslose Person, die mir nichts bedeutete.
Marcia sitzt im Büro wieder an ihrem Schreibtisch nach der Krankenwache am Bett ihrer Mutter. Ihre Freude, mich zu sehen, ist enorm, als sei ich ihre älteste Freundin und wir seien Jahre voneinander getrennt gewesen. Sie umarmt mich fest. Sobald es mir gelungen ist, mich von ihr zu lösen, erzählt sie mir, dass es ihrer Mutter schon viel besser geht und sie wieder ganz gesund werden wird.
»Das ist wunderbar, Marcia. Es freut mich so für Sie beide.«
»Sie ist ein
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