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Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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mit dem Leibwächter an der Tür, der daraufhin sofort geht und uns allein lässt.
    »Setzen Sie sich.« Andrei weist auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. Mich irritiert der gebieterische Tonfall. Ich wünschte, er würde nicht in einem solchen Befehlston mit mir sprechen. Ich bin nicht seine Sklavin.
    Innerlich muss ich lächeln. Es gibt Momente, in denen es mir nichts ausmacht, eine Sklavin zu sein und Befehle entgegenzunehmen. Aber nicht von Dubrovski. Nie und nimmer.
    Aber es ist sinnlos, über eine solche Kleinigkeit mit ihm zu streiten. Ich setze mich. Alles in mir erwartet, dass er mir jetzt mitteilt, niemand dürfe so mit ihm reden, wie ich es getan habe, und mich dann feuert. Fast hoffe ich, es möge so kommen. Dann könnte ich all dem hier den Rücken kehren und meine Arbeit bei Mark wiederaufnehmen, und Dominic und ich könnten endlich unsere Beziehung offen ausleben.
    Andrei setzt sich auf seinen Schreibtischstuhl und starrt mich an, presst dabei die Fingerspitzen aneinander. Schließlich sagt er: »Beth, ich habe viel über das nachgedacht, was Sie mir gesagt haben. Dass Sie denken, ich könnte Sie unter Drogen gesetzt haben, um mit Ihnen Schindluder zu treiben, verletzt mich sehr.«
    »Es tut mir leid, das nehme ich zurück«, sage ich. Kaum hat er das Wort an mich gerichtet, kann ich nicht anders, als ihm zu glauben. »Vielleicht haben Sie recht, und ich war einfach nur betrunken. Das scheint jedenfalls die plausibelste Erklärung zu sein.«
    »Ich hoffe es. Sie schienen nicht so viel getrunken zu haben, dass Sie nicht mehr wussten, was Sie taten, aber Sie trinken auch nie sehr viel, oder?« Er lächelt mich an. »Nicht wie wir Russen. Sie waren aber ganz sicher angetrunken und sind vielleicht einfach überraschend ohnmächtig geworden.«
    »Als Sie mich in der Höhle fanden«, sage ich.
    »Ja, als ich Sie in der Höhle fand.«
    Es entsteht eine lange, bedeutungsschwere Pause, in der wir einander anstarren. Ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht lesen, aber seine blauen Augen bohren sich in mich, als ob es ein Band zwischen uns gäbe, etwas Tiefes und Großes. Mich überkommt der Drang, mit der Frage einfach herauszuplatzen – hatten wir nun Sex oder nicht? –, aber ich unterdrücke diesen Impuls. Dominic. Es war Dominic. Es muss Dominic gewesen sein.
    Auf einmal wird mir klar, dass ich Dominic nie gefragt habe, warum er mich in den Katakomben allein liegen ließ, sichtlich ohnmächtig, bis Andrei mich gefunden hat. Warum hat er das getan?
    Plötzlich habe ich entsetzliche Angst, Andrei könnte etwas sagen, das meine Welt auf den Kopf stellt. Ich fange an zu plappern.
    »Ich habe den Plan für die Hängung vorbereitet, möchten Sie ihn absegnen, bevor ich mich daran mache, die Bilder zu arrangieren? Ich denke, es wird Ihnen gefallen, falls aber nicht, lässt es sich problemlos ändern …«
    Andrei schüttelt den Kopf. »Ich denke nicht. Machen Sie es einfach so, wie Sie es für richtig halten. Wie ich schon sagte, ich vertraue Ihnen.« Er steht auf, geht ein paar Schritte hin und her, die Hände auf dem Rücken. Er runzelt die Stirn, was seinen Gesichtsausdruck noch strenger und achtunggebietender wirken lässt. »Ich merke, dass Sie aus irgendeinem Grund gegen mich eingestellt sind. Ich hatte gehofft, wenn ich diese alberne Vorstellung, ich hätte Sie unter Drogen gesetzt, zerstreuen könnte, würden Sie ein wenig weicher werden. Aber es hat nicht den Anschein. Das tut mir leid. Ihre Arbeit für mich ist so gut wie erledigt, und zweifellos werden Sie nur zu gern zu Mark zurückkehren.« Er dreht sich um und schaut mich an. »Ich muss Ende der Woche nach Russland reisen. Mark wird mich begleiten, um den Fra Angelico von einem Experten der Eremitage begutachten zu lassen. Ich frage mich, ob Sie sich uns anschließen möchten? Ich könnte auch dafür sorgen, dass Sie eine private Führung durch die Eremitage erhalten. Ich bin sicher, das würde Ihnen gefallen. Vielleicht überzeugt Sie das davon, dass meine Motive lauter sind.«
    Ich starre ihn mit offenem Mund an. Die Eremitage in St. Petersburg? Das wäre toll … Ich habe mich immer danach gesehnt, diese Schatzgrube einmal besuchen zu können. Die meisten großen Kunstmuseen der Welt stehen noch auf meiner Liste, und die Eremitage führt diese Liste an … aber ich kann nicht. Bis zum Ende der Woche ist der große Abschluss getätigt, Dominic hat gekündigt, und ich werde an seiner Seite sein. Andrei wird mich dann nicht um sich haben wollen.

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