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Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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gewählt und korrekt sind, nickt er, sagt »ja, ja« und lässt sich von Mark zum nächsten Gemälde oder Druck oder einer Plastik führen.
    Dann verkündet Marks Hausangestellte Gianna, dass das Essen serviert ist, und wir begeben uns ins Esszimmer, einem weiteren umwerfend schönen Raum, in zartem Grau gestrichen und mit gold gerahmten Porträts aus dem 18. Jahrhundert an der Wand: herrliche Aristokratinnen in prachtvollen Gewändern aus scharlachrotem Samt oder Goldsatin schauen aus ungerührten Mandelaugen auf uns herab, ihre makellose Haut glüht, kleine Löckchen fallen auf ihre Schultern. Die Fenster werden von elfenbeinfarbenen, steifen Leinenvorhängen gerahmt, es gibt Silberbesteck und Kristallgläser. Kerzen brennen in silbernen Kandelabern und tauchen alles in weiches Licht.
    Während des ersten Ganges, es gibt Muscheln, sprechen Mark und Andrei über das Gemälde von Fra Angelico. Ich höre zu, registriere die fast unmerkliche Besorgnis in Marks Stimme. Er befindet sich in einer schwierigen Lage: Das Gemälde ist jetzt gekauft, und wenn es sich als Fälschung herausstellt, könnte Andrei sehr wohl vergessen, dass er es war, der sich über Marks Einwände hinwegsetzte und auf dem Kauf bestand. Aber wenn Mark nicht die Wahrheit über das Bild sagt, unterminiert er seine eigene professionelle Integrität. Ich spüre deutlich, dass er auf Zeit spielt, ohne ein kategorisches Ja abzugeben, und gleichzeitig versucht, zuversichtlich und tröstlich zu klingen.
    Wir können nur hoffen, dass es sich als Original erweist. Mir wäre es am liebsten, sie würden das Thema wechseln und darüber reden, wann dieser gewaltige Milliardenabschluss endlich getätigt wird und Dominic nach London zurückkehrt, aber ich kann das Thema unmöglich anschneiden, ohne mich verdächtig zu machen.
    Die Vorspeise ist abgeräumt, und der Hauptgang wird serviert, Seezungenfilet an Zitronenbutter. Plötzlich sieht Andrei mich direkt an.
    »Hat Ihnen der kleine Ausflug ins Kloster gefallen?«, will er wissen.
    Ich bin ein wenig überrumpelt, als ich so abrupt ins Gespräch mit einbezogen werde. »Ja«, erkläre ich begeistert, »es war faszinierend.«
    »Sie scheinen dort sichtlich aufgeblüht zu sein«, sagt er und starrt mich intensiv an. Schon die ganze Zeit über fixierten mich diese blauen Augen, wann immer ich den Blick hob, aber jetzt fühle ich mich von seinem Blick festgepinnt wie ein Schmetterling. »Haben Sie etwas Besonderes erlebt?«
    Ich werde knallrot. Meine Wangen brennen. Ich kann nur hoffen, dass sie nicht so rot sind wie mein Kleid. »Nein … nein, natürlich nicht.«
    »Dann muss es an der Bergluft gelegen haben«, sagt er mit seiner rauen Stimme. »Denn Sie schienen nach unserer Nacht im Kloster völlig verwandelt.«
    »Es war ein äußerst inspirierender Ort«, erwidere ich und werde allmählich wütend. Welches Recht hat er, mich zu verhören? Was geht ihn überhaupt mein Privatleben an? »Das Gemälde ist herrlich. Es hat mich berührt.«
    »Es freut mich, dass Sie dieser Ansicht sind.« Er spielt mit einem Stück Seezunge, dann legt er seine Gabel beiseite. »Denn ich möchte, dass Sie – und Sie, Mark«, er schaut zu meinem Arbeitgeber, »mir einen Gefallen erweisen. Es hat mir gefallen, wie Sie auf das Gemälde reagierten und was Sie darüber sagten, und ich wünsche mir, dass Sie eine ganz bestimmte Aufgabe für mich übernehmen – falls Mark Sie entbehren kann. Meine Wohnung in London wurde kürzlich umgestaltet, und ich möchte, dass meine derzeitige Kunstsammlung unter dem Aspekt gesichtet wird, was in meine neu gestaltete Wohnung passt und welche neuen Arbeiten ich kaufen sollte, um die Ausstattung zu komplettieren. Außerdem brauche ich ein Konzept für die Hängung der Werke.« Er schaut zu Mark. »Normalerweise würde ich Sie darum bitten, Mark, aber ich bin sicher, Sie haben momentan anderes zu tun, und ich möchte die Sache rasch und gründlich erledigt wissen. Ich glaube nicht, dass es länger als ein paar Wochen dauert. Mark, ich hoffe doch sehr, Sie können Beth so lange entbehren.« Er sieht ungerührt zu Mark, als ob dieser Wunsch quasi schon erfüllt ist. Dann streift sein Blick wieder zu mir. »Natürlich bezahle ich Sie gut, ebenso gut wie Mark. Es wird bestimmt eine interessante Erfahrung für Sie.«
    Ich bin sprachlos. Verblüfft schaue ich zu Mark. Es klingt nach einer riesigen Chance – aber Mark ist mein Chef, also liegt die Entscheidung bei ihm. Will ich wirklich exklusiv für

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