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Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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losgeschickt, weil ihm mein Geschmack zusagt …
    Ein uniformierter Wachmann steht neben der Tür, die er zuvorkommend öffnet, als ich näher trete. Möglicherweise fragt er sich, ob ich wirklich jemand bin, der in diesem Laden größere Einkäufe tätigen kann, aber seinem Gesicht lässt er das nicht anmerken. Ich gehe zu der nächstgelegenen Verkaufstheke, wo ein etwas gelangweilt wirkender, junger Mann in einem schwarzen Frack Diamantringe in einem Schaukasten neu gruppiert.
    »Kann ich Ihnen helfen, gnädige Frau?«, fragt er mit einem Hauch Abweisung in der Stimme.
    »Möglicherweise. Ich komme im Auftrag von Andrei Dubrovski …«
    Die Veränderung ist unmittelbar und bemerkenswert. Der Verkäufer ist sofort hellwach und eifrig bemüht, mir zu helfen. »Wenn Sie mir bitte folgen würden, gnädige Frau. Setzen Sie sich doch bitte. Ich bin sicher, ich kann Ihnen einige Stücke vorlegen, die Sie interessieren werden …«
    Innerhalb weniger Augenblicke werde ich eifrigst umschwirrt. Assistenten eilen mit Tabletts voller Schmuckstücke herbei, die sie mir zur Begutachtung vorlegen. Ich amüsiere mich großartig. Ein Vermögen umgibt mich, das hübscheste Vermögen, das ich jemals sehen werde: Halsketten, Ohrringe, Broschen, Kameen, Klassiker von Tiffany und Cartier, viktorianische Parüren, zarte Diademe aus der Regency-Epoche. Alles ist einfach bezaubernd.
    Ich prüfe jedes einzelne Schmuckstück, halte manche ins Licht oder an meine Haut, um die Wirkung zu testen. Was um alles in der Welt soll ich nur für Andrei besorgen?
    Ich wäge gerade zwischen Ringen und Ohrringen ab, als einer der älteren Verkäufer mit einer angeschlagenen, roten Samtkiste ankommt. Er stellt sie vor mir ab und meint ehrfurchtsvoll: »Vielleicht ist das nach dem Geschmack von Mr Dubrovski.«
    Er öffnet die Kiste, und darin befindet sich ein herrliches, emailliertes Armband mit winzigen Diamanten, die im elektrischen Licht eisig funkeln. Die Innenseite ist mit Poliergold ausgekleidet. Das Armband ist eindeutig alt, aber die Emaille – creme- und türkisfarben, rosa und dunkelblau – glänzt immer noch. Es ist ein prachtvolles Stück, und ich bin sofort fasziniert. »Wie wunderschön!«
    »Es ist besonders wertvoll«, erklärt der ältere Verkäufer mit ernster Stimme. »Es gehörte der Großherzogin Olga, der Schwester von Zar Nikolaus II. Sie konnte es mit sich nehmen, als sie und ihre Mutter vor der Revolution nach Dänemark flohen. Wie wir ja wissen, hatten ihr Bruder und seine Familie nicht so viel Glück.«
    Ich hole tief Luft. Es gehörte der königlichen Familie von Russland, den todgeweihten Romanows, die eintausend Jahre regierten, bevor ihr blutiges Ende die Dynastie auslöschte. Ich sehe wieder Andrei vor mir, den Grobian aus dem Armenviertel von Moskau, wie er die russische Gräfin umschlingt. Sie keucht vor Vergnügen. Das Armband, das er ihr geschenkt hat, funkelt an ihrem Handgelenk. Sie legt die Arme um ihn, zieht ihn tiefer in sich, und das Armband presst sich gegen seinen breiten Rücken, die Diamanten hinterlassen kleine Abdrücke auf seiner Haut …
    »Ja, das ist perfekt. Ich nehme es.« Eine Frage muss ich noch stellen. »Wie viel kostet es?«
    Der Verkäufer nennt eine Summe. Ich versuche, nicht nach Luft zu schnappen, aber es ist deutlich mehr als mein Jahresgehalt. Allerdings glaube ich nicht, dass Dubrovski angesichts dieser Summe auch nur blinzeln wird. Dann fällt es mir wieder ein – ich soll ja zwei Geschenke besorgen. Mein Blick fällt auf zwei dunkelrote Rubinohrringe in einer weißgoldenen Fassung. Etwas an ihrer Brillanz und ihrem Schimmer lässt mich immer wieder zu ihnen zurückkommen. Es handelt sich sichtlich um alte Stücke, vielleicht viktorianisch, und sehr schön. »Die hier nehme ich auch noch.« Ich reiche ihm die schwarze Kreditkarte und bitte ihn, den Schmuck anzuliefern. Ich möchte nicht mit solchen Kostbarkeiten durch die Straßen von London laufen.
    Mission erfüllt.

    Als ich später wieder im Studierzimmer bin, kommt Andrei herein. Ich schaue überrascht auf.
    »Ich habe gerade die Lieferung vom Juwelier gesehen.« Er starrt mich an, und einen Moment lang fürchte ich, er könnte mich anherrschen, weil ich die falsche Wahl getroffen oder zu viel Geld ausgegeben habe. Dann sagt er: »Sehr gut gemacht. Genau das habe ich von Ihnen erwartet.«
    »Das Armband hat eine Verbindung zu den Romanows.« Ich bin lächerlich froh über seine Anerkennung. »Ich hielt es für …

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