Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)
flüsternd und umarme ihn meinerseits. »Das war es wert, darauf zu warten.« Ich genieße diesen Moment der Nähe unserer Körper und das Nachglimmen unseres Orgasmus. Dann sage ich: »Du hast die Seile noch nie so an mir angewendet.«
»Habe ich nicht?«
»Nein.«
»Oh. Hat es dir nicht gefallen?«
»Doch. Es ist seltsam, wie alles intensiver wird, wenn man gefesselt ist.«
»Das ist ja gerade der Sinn der Übung. Ich hatte den Eindruck, es war bemerkenswert effizient, wenn dein Wimmern ein Hinweis war.«
Ich stupse ihn. »Ich habe nicht gewimmert! Ich … ich … habe meine Gefühle zum Ausdruck gebracht.«
»Du hast deine Gefühle so lautstark zum Ausdruck gebracht, dass man dich noch in Timbuktu hören konnte«, erwidert er und lacht.
»Du willst mich immer noch kontrollieren, nicht wahr? Ich meine, du willst in unserem Liebesspiel immer noch der dominante Partner sein?«
Er fährt mit der Hand über meinen Arm, als ob er die Weichheit meiner Haut auskosten möchte. »Das nehme ich doch stark an. Ich weiß nicht, ob ich mich jemals ändern werde, Beth. Kannst du damit leben, falls ich es nicht tue?«
»O ja«, antworte ich rasch. »Ich kann es ertragen, es ist schön. Ich frage mich nur … wie wir das weiter erforschen wollen.«
Seine Stimme wird ernst. »Du musst dir keine Sorgen machen, Beth. Ich habe viel nachgedacht, während wir getrennt waren, und ich bin mir einer Sache ganz sicher – ich werde keins der anderen Dinge mehr verwenden bei dir. Keine Peitschen oder Klatschen oder Gerten. Dazu werde ich mich nie wieder überwinden können.« Er küsst meine Schulter. »Ich weiß, du wirst dich darüber freuen.«
»Ja … ja, natürlich«, sage ich. »Aber ich möchte alles, was dich glücklich macht, das weißt du.«
»Danke, mein Schatz, das bedeutet mir viel … eigentlich alles. Nach dem, was passiert ist, kann ich das aber nie wieder riskieren. Wie ich schon sagte, ab jetzt gibt es Grenzen. Und das ist eine davon.«
Ich weiß, was Dominic mir damals mit der Peitsche antat, hätte uns beinahe für immer auseinandergebracht. Ich weiß, es hat Dominic in eine tiefe Krise gestürzt, als ihm klarwurde, was er getan hatte. Und doch …
Ich sollte mich freuen, dass er mich nie mehr mit der Peitsche oder der Gerte traktieren will. Aber ich dachte immer, dass ich diejenige sein würde, die die Grenzen festlegt.
Während wir in einen sanften Schlummer gleiten, frage ich mich, warum um alles in der Welt ich mich so unbehaglich fühle.
13. Kapitel
Als ich am nächsten Morgen ins Albany komme, lässt mich der Leibwächter mit völlig ausdruckslosem Gesicht ein, als würde nicht der laute Schrei einer Frau durch die Wohnung hallen. Da er in der Vergangenheit noch nie ein Wort mit mir gewechselt hat, besteht vermutlich auch jetzt kein Grund, damit anzufangen, aber trotzdem ist es schon merkwürdig, dass wir beide so tun, als würden wir den Frauenschrei nicht hören und gleich darauf ein »Andrei! Oh, Andrei!« mit starkem russischen Akzent.
Ich fühle mich ziemlich gut, während ich lausche, als ob die Welt wieder in Ordnung wäre, jetzt, wo ich sicher bin, dass der Mann in der Höhle in jener Nacht Dominic war, nicht Andrei. Und Andrei ist offenbar sehr angetan von seiner russischen Prinzessin oder was immer Anna ist – und genau so soll es ja auch sein. Soweit es mich betrifft, dürfen sie sich sehr gern miteinander vergnügen. Ich bin einfach nur erleichtert, dass mein Gewissen rein ist. Ob Andrei so weit gegangen ist, meinen Drink mit Drogen zu versetzen oder nicht … tja, darüber möchte ich momentan lieber nicht nachdenken, nicht, während ich immer noch meinen Job hier zu erledigen habe. Vorerst reicht es mir, meine Aufgabe zu vollenden und dann von hier zu verschwinden.
Ich laufe hinter dem Leibwächter her, als würde ich das schrill geschriene Russisch nicht hören, das jetzt trotz der dicken Holztüren aus Andreis Schlafzimmer dringt.
Man muss kein Genie sein, um sich zusammenzureimen, was da drin vorgeht.
Ja genau , spottet eine Stimme in mir, Schiffe versenken .
Ich betrete das Büro. Edward ist schon da. Seinen iPod in die Ohren gestöpselt, schaukelt er auf seinem Stuhl, während seine Finger über die Tastatur des Computers tanzen. Als er sieht, wie ich meine Handtasche auf den Stuhl ihm gegenüber abstelle, brüllt er plötzlich:
»Pleuritis!«
Ich zucke zusammen, erschrocken über die unerwartete Lautstärke. »Wie bitte?«
»Tut mir leid«, sagt er schon etwas
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