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Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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Lippen, die noch immer brennen, noch immer nach Will schmecken.
    Seine Stimme klingt tief und sanft, wie an jenem Tag in den Bergen, als unsere Gefühle so dick wie Nebelschwaden in der Luft hingen. »Es tut mir leid. Ich hab mich wohl hinreißen lassen. Ich dachte …« Er schüttelt den Kopf, fährt sich mit beiden Händen durchs Haar und versteht mich eindeutig falsch – liest in meinem Gesicht etwas ganz anderes. »Mit dir ist es einfach … Jacinda, ich wollte nicht …«
    »Hör auf«, sage ich.
    Weil ich es nicht ertragen kann, dass er sich dafür entschuldigt, mich geküsst zu haben.
    Nicht, wo ich es doch genauso wollte. Nicht, wo ich will, dass er es wieder tut! Ich hole einmal tief Luft, fülle meine Lunge mit Sauerstoff, zufrieden, dass ich die Zügel wieder in der Hand halte und die Verwandlung abgebrochen habe.
    Das hier ist etwas Gutes, rufe ich mir in Erinnerung. Mein Draki reagiert auf ihn, mein Draki lebt – es geht nur ein bisschen zu weit. Ich werde einfach lernen, mich noch besser zu beherrschen, rede ich mir ein. Weil ich Will brauche – er ist alles, was ich habe.
    Nicht Cassian! Cassian braucht mich nicht zu retten.
    Ich habe Will. Hier und jetzt ist er, mein Weg zurück in den Himmel.
    Will streicht sich nervös die Haare aus dem Gesicht. »Ich kann’s dir ja nicht einmal verdenken, dass du glaubst, ich würde nur mit dir spielen und es nicht ernst meinen.« Er holt tief Luft. »Ich meine, ich bringe dich hier ins Treppenhaus der Schule und versuche dann … wie so ein bl–«
    Mit einem weiteren Kuss bringe ich ihn zum Schweigen, weder sanft noch sonderlich geschickt. Ich ziehe sein Gesicht einfach an meins und presse meine Lippen auf seinen Mund.
    Ich will nicht daran erinnert werden, aus wie vielen Gründen ich ihm doch fernbleiben sollte. Und ich will es noch mal darauf ankommen lassen, jetzt, wo ich mich endlich wieder im Griff habe.
    Meine Lungen sind abgekühlt, meine Haut fühlt sich locker und entspannt an. Und Will scheint meine Ungeschicklichkeit nicht zu stören. Einen kurzen Moment rührt er sich nicht vor Überraschung, doch dann gleiten seine Hände über meinen Rücken. Augenblicklich fängt die Haut dort wieder an zu prickeln und meine Muskeln spannen sich voller Bereitschaft an.
    Sie beweisen mir mal wieder, wie falsch ich doch lag. Ich kann meinen Draki nicht beherrschen und davon abhalten, zum Vorschein zu kommen, wenn ich in Wills Nähe bin. Und schon gar nicht, wenn er mich berührt.
    Seine Küsse werden fester, verlangender – auch er scheint jede Beherrschung verloren zu haben. Noch bevor ich mich von ihm lösen kann, schwingen die Türen über uns auf und knallen geräuschvoll gegen die Betonwände. Der laute Knall lässt uns beide hochschrecken. Stimmengewirr und das Klappern von Schuhen erfüllen das Treppenhaus.
    Will rutscht hastig von mir fort und kauert sich auf die andere Seite der Stufe.
    Ich lehne mich so weit wie möglich mit dem Rücken gegen das Geländer und kralle mich an eine Querstrebe, von der schon die Farbe abblättert.
    Zwei Jungs und ein Mädchen trotten die Treppe herunter und schauen uns im Vorübergehen neugierig an.
    »Hey, Rutledge«, sagt einer der Kerle mit einem widerlichen Grinsen im Gesicht, während er uns einen wissenden und selbstgefälligen Blick zuwirft.
    Will nickt ihm kurz zu, das Gesicht zu einer düsteren Grimasse verzogen.
    Wie erstarrt bleiben wir sitzen, während die drei mit lauten Schritten weiterlaufen. Dann öffnet sich die Tür am unteren Ende der Treppe, donnert wieder zu und schneidet uns erneut von der Außenwelt ab.
    »Wir sollten besser gehen.« Will steht auf.
    Auch ich ziehe mich am Geländer hoch, meine Knie sind noch ganz weich.
    »Geht’s wieder?«
    »Klar doch.« Ich versuche, fröhlich und gleichgültig zu klingen. »Es war ja nur ein Kuss, hab ich recht?«
    Seine Miene ist unleserlich. »Ich meinte eigentlich wegen der Veranstaltung in der Turnhalle. Dir ist doch nicht mehr schlecht, oder?«
    »Ach so«, sage ich. »Nein. Mir geht’s gut. Danke.«
    Er wendet den Blick ab und läuft die Treppe hinunter. Widerwillig folge ich ihm – wer weiß, wie es jetzt mit uns weitergeht. Als wir das Treppenhaus verlassen, läutet die Pausenglocke.
    »Party beendet«, stellt er unnötigerweise fest. Noch ist der Flur leer, aber das wird sich bald ändern.
    »Ich hab jetzt Englisch«, fügt er hinzu.
    Ich schlinge die Arme um mich, als fröstele ich. Und ich bibbere tatsächlich, trotz der Hitze.
    Mein Draki mag

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