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Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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Sicht, ich kann nichts mehr sehen. Ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten. Ungelenk hebe ich einen Fuß, versuche, die Treppe hinunterzugehen und sehe mein Schicksal schon vor mir. Ich werde mit der Nase voran auf dem Holzboden landen – oder auf einen der Schüler knallen. Das ist mir bewusst. Schon merke ich, wie ich falle und tiefer in die aufziehende Schwärze gleite. Fühle, wie mir die Luft entgegenweht.
    Dann nichts mehr, alles hält an.
    Eine Hand legt sich um meinen Arm und holt mich in die Wirklichkeit zurück. Fängt mich auf. Die Schwärze zieht sich zurück, ich sehe wieder Licht vor Augen und gleichzeitig ein Gesicht.
    Will.
    Er beugt sich über mich, sein Gesicht ist so ernst und so unerträglich schön. Seine braunen Augen leuchten, strahlen vor lauter Gefühlen, die ich nicht einordnen kann. Er murmelt etwas, dann hält er inne, blickt mich entschlossen an und schweigt. Seine Hand gleitet meinen Arm entlang und fasst nach meiner. Seine Finger verschränken sich mit meinen und unsere Handflächen berühren sich. Diese einfache Berührung lässt mich das schnelle Schlagen seines Herzens spüren. Und das ist es auch, dieser beständige Puls in seiner Handfläche, was mir neue Energie schenkt.
    Diese Wirkung hat Wills Nähe immer auf mich. Er haucht mir neues Leben ein. Meine Haut spannt sich, ich nehme wieder alles wahr. In meiner Brust vibriert es, während sie vor Erleichterung, Dankbarkeit und etwas anderem anschwillt.
    Will blickt mir in die Augen. In diesem Moment ist alles ruhig, alles um uns herum verstummt zu einem entfernten Summen. Wir sind allein.

18
    » L ass uns von hier verschwinden.« Der Klang seiner Stimme bricht den Zauber – auf einmal hüllt mich wieder der Geräuschpegel der Halle ein: die falsch spielenden Musiker, die kreischenden Teenager, die unangenehmen Gerüche. Schon wird mir wieder schwindlig, als ich in die vielen aufgewühlten Gesichter um mich herum blicke. Die Zahnspangen-Tussi starrt mich mit offenem Mund an, auch ihre Freundinnen wirken entgeistert.
    Ich nicke nur, bin mehr als bereit zu gehen. Auf einmal spielt es keine Rolle mehr, dass ich nicht mit Will zusammen sein darf. Alles, was zählt, ist, dieser Turnhalle zu entkommen.
    Er führt mich an der Hand die Tribüne hinunter. Seine warmen Finger umschlingen meine – es fühlt sich gut an, als wäre ich endlich wieder in Sicherheit. Selbstbewusst schreitet er die Treppe hinunter und weicht geschickt einigen Nachzüglern aus. Wir kommen an Catherine vorbei, die mich sieht und nach meinem Handgelenk greift.
    »Hey, wo willst du …« Sie verstummt, als sie Will entdeckt. Dann murmelt sie tonlos ein paar Worte, die ich nicht verstehe.
    Ich gehe einfach weiter, lasse mich von ihm fortziehen.
    »Hey, Will!«
    Weit oben auf der Tribüne hockt Angus und bedeutet Will, sich zu ihm zu setzen. Von Xander ist nichts zu sehen – wahrscheinlich ist er schon wieder auf der Toilette, mit dem nächsten Mädchen.
    Will blickt zu Angus und schüttelt mit dem Kopf, während er meine Hand nur noch fester greift.
    Dann kommen wir durch die Mitte der Turnhalle, wo Tamra sitzt. Ich wende den Kopf und sehe, wie sie aufsteht und düster die Stirn runzelt. In ihren bernsteinfarbenen Augen liegt eine Sorge, die ich nicht verstehe.
    Dann fährt ihr Blick herum zu den tanzenden Cheerleadern und da macht es bei mir Klick. Mir wird klar, warum sie ausgerechnet jetzt zu ihnen hinübersieht. Auch wenn ich es besser lassen sollte, schaue auch ich hin und mein Blick trifft Brooklyns. Ihr Gesicht ist feuerrot und zwar ganz bestimmt nicht, weil die Showeinlage sie so anstrengt. Wutentbrannt starrt sie mich an.
    Einen Augenblick später drückt Will die schwere Flügeltür auf und wir treten in den Flur. Noch immer höre ich das dumpfe Trommeln des Orchesters, das die Turnhalle und auch meinen Körper erbeben lässt.
    »Wohin gehen wir?«, frage ich.
    Will läuft mit schnellen, langen Schritten vor und zieht mich mit sich, bis wir im Freien stehen. Er schlägt den überdachten Weg ein, aber selbst im Schatten ist es glühend heiß.
    »Ist das wichtig?« Er wirft mir einen Blick über die Schulter zu, seine Augen glitzern vor Wärme und Intensität. Sofort habe ich Schmetterlinge im Bauch.
    Nein , fährt es mir durch den Kopf, nein! Es ist völlig unwichtig! Jeder Ort ist besser als die Turnhalle.
    Mir ist egal, wohin wir gehen, solange er bei mir ist.
    Wir überqueren den Hof und gehen zurück ins Hauptgebäude, wo Will mich zu einem

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