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Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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ihn viel zu sehr, um im Verborgenen zu bleiben. Egal, wie sehr ich mich auch anstrenge, in Wills Gegenwart verliere ich die Kontrolle über mich.
    So weh es auch tut, ich darf die Augen nicht vor der Wahrheit verschließen. Ich kann nicht noch einmal riskieren, mein Rudel zu verraten.
    Doch vor allem könnte ich es nicht ertragen, die Verachtung in Wills Augen zu sehen, wenn er erfährt, was ich bin – ganz davon abgesehen, was seine Familie tun würde, wenn sie es herausfindet.
    Und dann wäre da auch noch Cassian, irgendwo dort draußen. Der wartet. Und beobachtet. Er könnte jeden Moment auftauchen. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn er mich und Will sieht.
    Ich nicke also nur, auch wenn es mir einen Stich versetzt. »Ich muss zu Spanisch.« Auf der anderen Seite des Gebäudes. »Wir sehen uns.«
    Ein leeres Versprechen.
    Dann wird es lebhaft im Gang, als immer mehr Schüler herbeiströmen und ihre Schließfächer auf- und zuschlagen. Diesmal scheinen die Stimmen lauter, die Bewegungen schneller und die Gerüche kräftiger zu sein.
    Will steht vor mir und sieht mich an, als wolle er noch etwas sagen. Mein Blick verbietet es ihm, verbietet ihm, etwas einzuwenden. Was sollte es schon bringen?
    Ich muss diese Sache zwischen uns ein für alle Mal beenden, auch wenn es bedeutet, diese Stadt ohne Mum und Tamra verlassen zu müssen. Ich muss einen Schlussstrich ziehen und ich bringe es nicht übers Herz, Mum zu beichten, dass ich mich mit dem Feind verbrüdert habe. Mit beiden Feinden. Will und Cassian.
    In meinem Kopf habe ich die Entscheidung bereits gefällt. Sobald Cassian zurückkommt, gehe ich mit ihm.
    Kopfschüttelnd blickt Will mich an. »Von jetzt an rennst du mir nicht mehr weg. Bis später!« Er klingt felsenfest entschlossen, als er das sagt.
    Ich schenke ihm ein trauriges Lächeln, weil ich für immer und ewig vor ihm wegrennen werde, wenn es sein muss.
    Wie Fische in einem Fluss strömen Schüler an uns vorbei. Ich drehe mich um und lasse mich von dem Strom mitreißen.

19
    » E rzähl«, fordert Catherine mich auf, als sie sich in der Freistunde neben mich auf den Stuhl fallen lässt. »Was bitte war da los?«
    Ich versuche, unschuldig und unwissend auszusehen, aber sie knallt nur ihren Block und ihre Ausgabe von Wer die Nachtigall stört auf den Tisch und sieht mich erwartungsvoll an. »Rück schon raus mit der Sprache! Ich dachte, du hättest mit ihm abgeschlossen.«
    »Wovon redest du?«, frage ich, um Zeit zu schinden, und suche verzweifelt nach einer vernünftigen Erklärung. Immerhin verdient sie eine. Bisher habe ich in dieser Stadt noch nicht viele Freundschaften geschlossen, nur mit Catherine und Brendan. Schlagartig wird mir bewusst, dass ich sie vermissen werde, wenn ich weg bin.
    »Ähm, von dem Auftritt in der Turnhalle vielleicht?« Sie nickt mir zu, wobei ihr fransiger Pony auf und ab wippt. »Du und Will – und die komplette Schule als Publikum? Klingelt da was?«
    »Ach das.« Ich schaue zur Tür und hoffe, dass er nicht just in dem Moment hereinkommt, in dem wir über ihn reden. »Da war nichts weiter. Er hat mitbekommen, dass es mir nicht gut ging und hat mir geholfen …« Ich weiß nicht, was ich ihr erzählen soll, also zucke ich lediglich mit den Schultern.
    »Oh.« Sie nickt gespielt ernst. »Sicher, ich versteh schon. Und dass ihr zwei im Treppenhaus rumgeknutscht habt, war dann vermutlich auch nur eine Art Erste-Hilfe-Maßnahme, oder?«
    Geschlagen schließe ich die Augen. Großartig! Jetzt ergeben all die Blicke meiner Mitschüler auf einmal Sinn.
    »Hier sprechen sich Neuigkeiten aber schnell rum«, nuschle ich.
    »Na ja, zumindest solche Neuigkeiten, ja.«
    »Es war nur ein Kuss.«
    »Schon klar. Aber das ist mehr, als alle anderen Mädchen jemals von ihm bekommen haben.«
    Auch wenn es falsch ist, macht mein Herz bei dieser Bemerkung einen kleinen Jubelsalto. Schnell ziehe ich den Kopf ein, um mein Lächeln zu verstecken. Catherine stupst mich liebevoll mit dem Ellbogen an. »Hey. Du magst ihn also doch! Hab ich’s doch gewusst – schon vom ersten Tag an! Na ja, wenn er dich auch mag, kann er ja nicht so übel sein – immerhin hat er Geschmack. Und die blöde Brooklyn soll sich gefälligst –«
    »Psst!« Als ich spüre, dass er sich dem Zimmer nähert, schaue ich auf und warte darauf, dass er in der Tür erscheint.
    Da kommt er.
    Nur leider nicht allein. Natürlich hat er seine Cousins, seine ständigen Schatten, im Schlepptau. So eine Enttäuschung!
    Dann

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