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Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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rümpft die Nase. Nachdem sie nicht fragt, warum Mum abreist, weiß sie schon Bescheid. Und offenbar ist es ihr egal. Nur mir ist es nicht gleichgültig. Ich bin offenbar die Einzige, der schon beim Gedanken daran schlecht wird.
    »Wo willst du hin?«, frage ich, weil ich es wissen muss – als würde das einen Unterschied machen. Als könne ich eines Tages den Edelstein wieder auftreiben und verhindern, dass er für alle Ewigkeit verloren ist. » Wo willst du den Edelstein verkaufen?«
    Mum schweigt.
    »Wo willst du ihn verkaufen?«, wiederhole ich.
    »Das ist einfach fantastisch!«, sagt Tamra, während sie in ihrem Rucksack herumwühlt und dann mit einer Lässigkeit, die mich zur Weißglut treibt, fragt: »Können wir umziehen? Natürlich nur im Umkreis, damit wir weiter auf dieselbe Schule gehen können. Oh, und wie wär’s mit Handys für uns alle? Ich glaube, wir beiden sind die Einzigen in der ganzen Schule, die noch kein –«
    »Immer schön langsam, Tam. Sonst überschlägst du dich noch.« Mum tätschelt ihr das Knie. »Wir tun das nur, um unsere finanzielle Lage etwas zu entspannen. Noch werden wir nicht umziehen. Es wird reichen, um euch Mädchen ein paar neue Klamotten zu kaufen und eine Cheerleaderausrüstung, falls du’s ins Team schaffst. Und vielleicht kann ich ein paar Schichtdienste abgeben, um nachts ab und an zu Hause zu bleiben. Ich vermisse meine Mädchen. Vielleicht …« Sie wirft uns beiden einen zärtlichen Blick zu und ihre Augen strahlen vor Vorfreude. »Vielleicht kann ich für euch zwei sogar ein Auto kaufen.«
    Tamra quietscht vor Freude und fliegt hinüber zu Mum, um sie mit ihrer ungestümen Umarmung fast zu erwürgen.
    Ein Auto? Einen Edelstein für ein Auto? Für einen Haufen Schrott, der vielleicht ein Jahrzehnt existiert? Das kann man kaum einen fairen Tausch nennen. Kochend vor Wut stiere ich aus dem Fenster und kann kein Wort mehr herausbringen.
    Das Auto wird selbstverständlich Tamra gehören. Tam hat keine Witze gerissen, als sie behauptet hat, dass ich nicht fahren könne. Ich kann’s nämlich wirklich nicht. Ein Kleinkind hinterm Steuer wäre weniger gefährlich für die Welt als ich.
    Während ich blinzle, weil meine Augen brennen, beobachte ich, wie draußen vor dem Fenster die immer gleichen Vorgärten vorüberfliegen. Sie alle bestehen aus Felsen und ordentlich angeordneten Steinen, einigen Kakteen, Drillingsblumen und Salbei. Über dem von der Sonne ausgebleichten Asphalt wabert die Hitze in tanzenden Schlieren.
    »Ihr Mädchen müsst mir versprechen, euch gut zu benehmen, lasst euch mal bei Mrs   Hennessey blicken und sagt ihr Bescheid, falls ihr irgendwas braucht. Ich werde jeden Tag anrufen.«
    »Aber klar doch! Was immer du willst!« Quietschend protestiert der Sitz, als meine Schwester vor Freude auf und ab hüpft.
    »Jacinda?«, erkundigt sich Mum vom Fahrersitz aus nach mir.
    Es hat keinen Sinn, sich mit ihr zu streiten. Ihr Entschluss steht fest. Meiner allerdings auch. Einer muss hier nachgeben und das Feld räumen – und das werde ich sein.
    Sie sind viel zu glücklich hier, haben sich eingelebt, sind auf dem besten Weg, das Leben zu führen, das sie schon immer haben wollten. Sie wollen nicht wieder fort. Und ich kann nicht bleiben.
    »Von mir aus«, krächze ich. Ich hoffe, das genügt, um sie zufriedenzustellen. Einen Moment lang fühle ich mich, als hätte man mir einen Schlag versetzt und mir alle Luft aus dem Leib gepresst.
    »Dann bin ich ja beruhigt«, sagt Mum.
    Einmal hat uns Dad in einen Freizeitpark in Oregon mitgenommen, auf einem der kurzen Ausflüge, die Mum immer so wichtig waren – Urlaub vom Rudel. Damals, als Tamra und ich einfach nur Schwestern waren, deren größte Reibereien sich um das gerechte Teilen von Spielsachen drehten. Bevor ich mich das erste Mal verwandelt habe. Ich bin damals im Freifallturm ganze zwanzig Stockwerke in die Tiefe gestürzt, der Schwerkraft völlig ausgeliefert. Ich konnte nicht fliegen, mich nicht retten.
    Denselben Schrecken fühle ich jetzt, denn nichts, was ich sage, wird Mum von ihrem Vorhaben abbringen. Nichts wird ihr zu verstehen geben, was sie mir und allen anderen Drakis mit dem Verkauf unserer Steine antut.
    Ich falle.
    Und diesmal wird mich nichts retten – kein mechanisches Wunder wird mich im allerletzten Moment wieder in die Höhe reißen.
    Und sie weiß doch, was sie tut, wispert eine leise Stimme in mir. Aus genau diesem Grund tut sie es ja. Darum hat sie mich hierhergebracht. Sie

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