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Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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Deckung sucht. »Er meinte, dass er vielleicht ein anderes Rudel finden könnte, das bereit wäre, uns aufzunehmen. Eins, das nicht von uns erwartet, eine unserer Töchter zu opfern …«
    »Ein anderes Rudel?« Das kann und will ich einfach nicht glauben! Seit der Zeit des Großen Krieges, in dem wir uns um ein Haar gegenseitig ausgelöscht hätten, ist es strengstens verboten, mit Mitgliedern anderer Rudel auch nur zu sprechen. »Dad hätte so was nie getan!« Sollte er ernsthaft geglaubt haben, er könnte einfach so ein Rudel finden, das ihn nicht auf Anhieb tötet?
    »Für dich? Für uns?« Sie lacht gequält. »Oh doch, genau das hat er! Dein Vater hätte jedes Risiko auf sich genommen, um dich zu beschützen, Jacinda.« Trauer spiegelt sich in ihren Augen. »Er hat es getan.«
    Ich schüttle den Kopf, will nicht wahrhaben, was sie da sagt. Dad ist nicht meinetwegen gestorben! Das darf nicht sein! Das will ich nicht glauben!
    »Es ist die Wahrheit«, sagt sie, als hätte sie meine Gedanken erraten, und ich weiß, dass sie recht hat. Das also ist die schreckliche, grauenhafte Wahrheit. Ich zittere, alles tut mir weh, sodass ich kaum mehr atmen kann.
    Ich bin der Grund für Dads Tod.
    Hastig schnappe ich nach Luft. »Und jetzt gibst du mir die Schuld daran? Warum sagst du’s nicht einfach?!«
    Sie reißt die Augen auf, bevor sie sie zusammenkneift. »Nie im Leben. Nein, ich gebe dem Rudel die Schuld.«
    Langsam, als wäre ich unter Wasser, schüttle ich den Kopf. »Ich will zurück.« Dabei weiß ich noch nicht einmal mehr, ob es mir ernst damit ist. Ich will einfach nur weg von ihr und von allem, was sie mir erzählt. Es ist zu viel. Beinahe verrate ich ihr in diesem Augenblick, dass Cassian da war. Doch etwas hält mich zurück und stoppt die Worte, bevor sie aus mir heraussprudeln. »Du und Tamra, ihr könnt doch hierbleiben. Vielleicht kann ich euch gelegentlich besuchen kommen …«
    Energisch schüttelt sie den Kopf. »Auf keinen Fall! Du bist meine Tochter und wir gehören zusammen!«
    »Ich gehöre zum Rudel! Die Berge und der Himmel sind meine Welt, nicht dieses Wüstenkaff!«
    »Ich lasse nicht zu, dass man dich schon mit sechzehn verkuppelt!«
    Kann sie denn nicht einsehen, dass einzig und allein Probleme, Schmerzen und Tod auf den warten, der versucht, das Rudel zu verlassen?
    »Das werden sie nicht.« Cassian hat’s mir versprochen. »Ich werde nicht …«
    Ihr bitteres Lachen erschreckt mich und lässt mich verstummen.
    »Ach, Jacinda. Wann geht das endlich in deinen Dickschädel? Muss ich es dir denn immer wieder erklären?«
    Verwirrt senke ich den Kopf und frage mich, ob es dumm war, Cassian so schnell zu vertrauen. Jene Nacht, in der Gasse neben der Pizzeria, scheint auf einmal Ewigkeiten her zu sein. Warum habe ich ihm geglaubt? »Ich weiß längst, dass sie mich mit Cassian zusammenbringen wollen!«
    »Das ist nur die halbe Wahrheit!«, unterbricht sie mich. Sie kommt auf mich zu und packt mich am Arm. »Willst du wissen, was das Rudel mit dir vorhat?«
    Mir wird heiß. Ich fürchte mich vor der Antwort, aber ich nicke trotzdem.
    »Wären wir nicht noch in jener Nacht geflohen, dann hätten sie dir die Flügel gestutzt.«
    Entsetzt reiße ich mich los und taumle zurück … nein, nein, nein ! Diese barbarische Praktik hat unser Rudel schon seit Generationen nicht mehr angewandt. Das Flügelstutzen ist eine uralte Form der Bestrafung von Drakis. Einem Draki die Möglichkeit zum Fliegen zu nehmen, ist die schlimmste Strafe, die es überhaupt gibt, und außerdem außerordentlich schmerzhaft.
    »Das würden sie mir nicht antun«, krächze ich.
    »Für sie bist du nur ein Objekt, ihr Besitz. Eine wertvolle Investition in ihre Zukunft – sie würden einfach alles tun, um dich nicht zu verlieren.«
    Ich sehe Cassians Gesicht vor mir und erinnere mich an seinen ernsten Ausdruck. Undenkbar, dass er mich angelogen hat – er kann nicht gewusst haben, dass mich dieses Schicksal erwarten würde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er gewollt hätte, dass ich mit ihm komme, nur um dann das erleiden zu müssen. Auf keinen Fall. Ich glaube das nicht! »Das ist nicht wahr. Du hättest mir das schon längst erzählt, wenn …«
    »Ich erzähle es dir jetzt. Sie hatten ganz besondere Pläne mit dir, Jacinda. Und sie waren nicht bereit, auch nur das geringste Risiko einzugehen – nicht nach dem, was du dir zuletzt geleistet hast.«
    Jetzt rollen mir Tränen übers Gesicht, die auf meinen heißen Wangen

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