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Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Titel: Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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umschlungen, dass ich fürchte, er könnte sich dabei eine Rippe brechen. Ich blicke hinauf in sein Gesicht, das nicht mehr ist als ein Schatten, und wünsche mir, ich könnte mehr davon sehen, mehr, als in dem schummrigen Mondlicht erkennbar ist.
    Aber das geht nicht. Das hier muss reichen.
    Ich lege eine Hand auf seine Wange und genieße das sanfte Kratzen seiner Bartstoppeln. Mir wird warm ums Herz – einfach durch diese Berührung, einfach nur durch das Gefühl seiner Haut an meiner Hand. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch einmal spüren würde.
    »Du hast dich an mich erinnert«, flüstere ich und suche nach seinen leuchtenden Augen in der Dunkelheit. »Du hast dich an diese Nacht erinnert, in der –«
    »Als alle total verwirrt aufgewacht sind, habe ich mir zusammengereimt, was passiert sein musste. Ich habe mich daran erinnert, was du mir über Nidia erzählt hast, und mir gedacht, dass Tamra wohl dieselbe Fähigkeit entwickelt hat. Also habe ich so getan, als wäre ich genauso verwirrt wie alle anderen.« Er lacht kurz auf und das Geräusch durchschneidet die Stille des Waldes. »Meine Cousins wissen noch immer nicht, was in dieser Nacht mit ihnen passiert ist. Sie denken, ihnen hätte jemand K.-o.-Tropfen verabreicht.«
    »Dann erinnerst also nur du dich an das tatsächliche Geschehen?« Mir fällt ein Stein vom Herzen, als Will nickt. »Ja. Sie haben absolut keine Erinnerung an diesen Abend.«
    Sie. Ich starre seine dunkle Gestalt und seine leuchtenden Augen in der pechschwarzen Dunkelheit an und versuche zu verarbeiten, warum nur Will so besonders ist.
    Das Blut.
    »Weil du wie wir bist«, murmle ich.
    »Wie bitte?« Er wirkt plötzlich angespannt und ein Vibrieren in seiner Stimme sagt mir, dass er versteht, was ich damit meine. Besser, als ihm lieb ist.
    Ich hole tief Luft. »Na ja, anscheinend hast du große Ähnlichkeit mit uns. Die Gabe eines Wächters hat auf andere Drakis keinerlei Einfluss. Nachdem es nicht möglich ist, deine Erinnerungen zu löschen, müssen sie dir ziemlich viel Drakiblut zugeführt haben. Das würde erklären, warum du eine so starke Verbindung zu uns hast … warum du so gut darin bist, uns aufzuspüren. Du bist wie wir.«
    Wir schweigen eine Weile und ich frage mich, was er von mir denkt.
    Was an ihm ist noch anders? Was an ihm ist anders als bei normalen Menschen? Was an ihm ist wie bei mir? Wie bei einem Draki?
    Ich schüttle den Kopf. Das ist alles zu viel auf einmal. Und es gibt ohnehin keine Möglichkeit, es herauszufinden. Zumindest jetzt nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob wir überhaupt jemals Gewissheit darüber haben werden. Andererseits ist das auch nicht wirklich wichtig, oder? Weil es für uns nur das Hier und Jetzt gibt. Kein Morgen, keine Zukunft.
    »Findest du das abstoßend?«, fragt er. »Findest du mich abstoßend?«
    Ich verstehe, weshalb er das fragt, aber darauf gibt es keine einfache Antwort. »Ich weiß, dass du nichts dafür kannst und dass die Transfusion dir das Leben gerettet hat … aber in deinen Adern fließt gestohlenes Blut. Dafür wurden Drakis abgeschlachtet … für dich.«
    »Ich weiß.« Seine in der Dunkelheit leuchtenden Augen blinzeln nicht einmal. »Ich kann nichts von dem abstreiten, was du sagst. Ich wusste erst, was mein Vater da mit mir macht, als alles vorbei war. Das weißt du doch, oder? Das musst du mir einfach glauben.«
    »Ich glaube dir.«
    Er atmet schwer. »Manchmal kann ich sie nachts spüren . Im Traum.«
    Ich kneife kurz die Augen zu und muss die Frage, die mich fast auffrisst, einfach stellen. »Ist mein Vater einer von –«
    »Nein! Das ist völlig ausgeschlossen. Du musst dir deshalb keine Gedanken machen, schließlich haben wir erst vor etwas mehr als einem Jahr angefangen, in diesem Gebiet zu jagen.«
    Mir fällt ein Stein vom Herzen. »Ich könnte dich niemals abstoßend finden, Will. Dafür bist du mir viel zu wichtig.«
    Seine Hand streicht meine Wirbelsäule entlang und jagt mir Schauer über den Rücken. Plötzlich erinnere ich mich daran, weshalb ich hierhergekommen bin.
    »Wie hast du mich gefunden?«, frage ich und ertappe mich bei dem Versuch, noch etwas Zeit zu schinden. Ich ermahne mich selbst, dass ich mich von ihm losreißen muss, dass ich mich von dem wundervollen Gefühl seiner Arme um meinen Körper befreien muss. Mich zurückziehen, bevor es zu schwierig wird.
    Zu schwierig? Fast muss ich lachen. Es ist jetzt schon zu schwierig.
    »Das ist schon das dritte Mal, dass ich hier draußen

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