Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Firkin 02 - Die Frösche des Krieges

Firkin 02 - Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 02 - Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
Vom Netzwerk:
hatte Muskelatrophie verursacht) tappte Zhorrothustra voran und klammerte sich an das Geländer. Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit blickte er wieder auf die rauhen glänzenden Rücken seiner ›Kinderchen‹, sah, wie sich die riesigen Amphibien gluckernd in den lauwarmen Teich plumpsen ließen, und lächelte stolz. Und die Erinnerungen kehrte zurück, die Erinnerung an die Nacht ihrer Geburt vor fünfundzwanzig Jahren, an die Wochen der Aufzucht und Pflege. Und an die unglückseligen Todesfälle. Zhorrothustra bedauerte sie zutiefst. Eine schreckliche, eine entsetzliche … Zeitverschwendung hatte das verursacht! Verpaßte Chancen, verlorene Zeit! Zeit, die er sich seinen Kinderchen hätte widmen können, wenn diese … diese blöden Techniker nicht gewesen wären! Seine Augen funkelten wütend, er durfte gar nicht daran denken, was er alles hätte erreichen können, wenn ihm diese Zeit zur Verfügung gestanden hätte.
    Aber jetzt! Jetzt war sie gekommen, die Zeit. Zhorrothustra kannte seine Kinderchen, er wußte, wozu sie fähig waren … Und er wußte, daß es nie zu spät war, um einem alten Frosch neue Kunststückchen beizubringen!
    Swinehunt legte dem alten Mann die schwarz behandschuhte Hand auf die Schulter und führte ihn langsam aus der Kammer. Vorsichtig sah er sich im Korridor um und machte sich eilig auf den Weg, um mit dem selbsternannten Todesengel Losa Llamas zu verlassen. Wann immer man auch feststellen würde, daß er verschwunden war – es wäre in jedem Fall zu spät.
    Ein machthungriges Hyänenlachen schallte keckernd durch den Gang, der zur Geheimtür führte.
    Viel zu spät.

 
IV
WARNUNG VOR DE…
     
     
    Niemand hätte sagen können, wie lange die vier in dem Haufen aus Kisten und Schachteln in dem finsteren Gäßchen lagen. Als Firkin endlich soviel Willenskraft aufbrachte, um die Augen zu öffnen, war es jedenfalls wesentlich und merklich dunkler als zum Zeitpunkt ihrer Ankunft. Langsam erst, dann aber zunehmend gereizter, stieß er Hogshead in die Seite, der sich über verschiedene Kisten und Firkins rechtes Bein ausgebreitet hatte. Hinter ihnen lief das Fest unverdrossen weiter auf Hochtouren. Hogshead zuckte, grunzte und schüttelte müde den Kopf.
    »Und? Hast du ihn gesehen?« flüsterte Firkin. Es klang ein wenig verärgert.
    »Hä?« gab Hogshead zur Antwort und rieb sich die Schienbeine.
    »Whintz. Hast du Whintz gesehen? Ist jetzt alles klar?«
    »Äh, ich, also …«
    »Also?« fragte Firkin bedeutungsvoll und massierte sich vorsichtig die blessierten Rippen.
    »Was also?«
    »Also wo sollen wir suchen? Wo sollen wir nach König Kharthezsh suchen?«
    Im Schatten eines kleinen Torwegs spitzten sich zwei hellhörige Ohren. Überaus hellhörige Ohren – sie waren ein Leben lang darauf trainiert worden, auch noch das minimalste Indiz aufzuschnappen, das auf ›Intrige‹ hindeutete, und an ihren Besitzer weiterzuleiten, der dann ein Maximum an Profit aus diesem Hinweis herausholte.
    »Weiß nicht«, sagte Hogshead kleinlaut. »Ich hab Whintz nicht gesehen.«
    Die Gestalt im Schatten des Hausgangs notierte sich im Kopf: Whintz, Kontaktmann.
    »Das überrascht mich nicht«, fauchte Firkin. »Das überrascht mich überhaupt nicht, nach dieser ganzen Tanzerei.«
    »Wir haben uns lediglich unters Volk gemischt«, wehrte sich Hogshead.
    »So würde ich das nicht unbedingt nennen«, knurrte Firkin.
    Still und heimlich schlich sich ein riesiger dunkler Schatten aus dem Hauseingang und ging langsam auf die vier Kinder zu.
    »Und wie würdest du’s nennen?« schnauzte ihn Hogshead an.
    »Zeitverschwendung und Gefährdung unserer Mission.« Verschnupft verschränkte Firkin die Arme. Er zuckte zusammen, als er sich dabei gegen die schmerzempfindlichen Rippen stieß. »Wenn ich euch nicht aus dem Tumult gerettet hätte …«
    »He, Moment mal!« unterbrach ihn Hogshead. »Wer hat hier wem gerettet?«
    Der dunkle, unheilvolle Schatten richtete sich auf und schlich näher.
    »Wen!« korrigierte Courgette.
    »Klappe!« fauchten Firkin und Hogshead gleichzeitig.
    »Ich war’s, der dich vom Boden aufgesammelt hat!« brummte Hogshead.
    »Du? Ha!«
    »Ja! Ich!«
    »Wwwwaaa…!« machte Courgette. Dann klappte ihr Unterkiefer herunter. Vor sich sah sie einen Schatten, der schwärzer war als das Innere einer schwarzen Katze. Genaugenommen sah sie eigentlich nichts – die riesige Masse, die sich durch die radikale Abwesenheit von Licht auszeichnete, verdunkelte jedes vorhandene Licht.
    Hogshead

Weitere Kostenlose Bücher